… diese drei Erziehungsziele sind heute feste Bestandteile der Erziehung, Bildung und Betreuung von Kindern. Pädagogische Fachkräfte stellen bei ihren Beobachtungen das Kind, seine Belange und seine Interessen ins Zentrum. Projekte und Aktionen gehen von den Kindern aus, orientieren sich an den Beobachtungen und dienen der kindlichen Weiterentwicklung. Kindheit heute bedeutet aus meiner Sicht vor allem, dass Kinder mitdenken, mitsprechen und mitgestalten können.
Denke ich an meine eigene Kindheit, so kann ich mich erinnern, dass ich meistens bei meiner Mutter war. Das Spielen in der Natur mit Freundinnen und das Gefühl von Behütetsein sind mir positiv in Erinnerung geblieben. Mit vier Jahren kam ich dann von einem Tag auf den anderen in den Kindergarten. Eine Eingewöhnung, wie sie heute selbstverständlich ist, gab es damals noch nicht. Ich habe viel geweint, alles war mir fremd und ich fühlte mich verloren. Im Gruppenraum herrschten strenge Regeln:
Alle Kinder saßen am Tisch und mussten spielen. Als ich nach vier Wochen noch immer nicht aufhörte, so viel zu weinen, wurde meine Kindergartenzeit beendet. Ich wäre noch nicht so weit, hieß es. Danach habe ich bis zur Einschulung keine Einrichtung mehr von innen gesehen
… Eine wesentliche Veränderung von Kindheit besteht darin, dass sie immer weniger in der Familie und immer mehr in Institutionen stattfindet. Ob diese Verlagerung positiv oder kritisch zu sehen ist und was sie für pädagogische Fachkräfte bedeutet, erläutert Prof. Dr. Tanja Betz im Interview ab Seite 11. Ich wünsche Ihnen viel Freude mit der neuen Ausgabe.
Herzliche Grüße aus der Redaktion, Silke Dittmar