Für die Kinder aus dem U3-Bereich plane ich ein Kreativangebot, bei dem die Kinder eingefärbte Seifenblasen auf Papier pusten. Abschließend wollen wir die gestalteten Bilder im Gruppenraum aufhängen.
Verlauf
Die Bilder mit den Seifenblasen sind fertig. Ferenz (1;6 J.) reicht mir die Kleberolle mit einem: „da“. Das erste Seifenblasenbild haben wir bereits angebracht. Ich merke, dass Ferenz einen Plan hat. Er beobachtet das Geschehen und unser Vorgehen und versucht es dann selbst. Sein nonverbaler Ausdruck sagt dabei: „Hilf mir.“ Auf Augenhöhe klebt Ferenz die Schnipsel auf eine Stelle, während ich das Bild an den Ecken befestige. Er benutzt geschickt seine Finger und setzt Muskelkraft ein. Um Ferenz in seinem Eifer zu unterstützen, bereite ich ihm einige „Malerkrepp- Rupfer“ zur weiteren Nutzung vor. Nach mehrmaligem Laufen zwischen Tisch und Tür und Kleben auf das Papier kommt ihm eine weitere Variante des Lösens, Anordnens und Klebens in den Sinn. Während Ferenz seinen Blick über der Tischkante hält, fixiert er, nur tastend, die Klebeteile unter der Tischplatte. Ferenz begibt sich dann in die Hocke und ordnet die Teile, welche inzwischen auf der Tischkante weniger und unter der Tischkante mehr geworden sind, an einer Stelle an. Das beschäftigt ihn eine ganze Weile. Die übrigen Klebeteile fügt Ferenz wieder der Malerkrepp-Rolle zu, indem er sie dort aufklebt.
Nachbetrachtung
In vertrauensvoller Beziehung zu mir und in Auseinandersetzung mit seiner Umgebung nimmt sich Ferenz fast selbstvergessen in seiner Ganzheitlichkeit wahr und sammelt Eindrücke zu Funktionen und Eigenschaften von Materialien. Er hat in diesem Angebotsimpuls mehrere Lernerfahrungen gemacht. Durch Nachahmung eignet er sich Handlungsabläufe an. Diese beinhalten außerdem erste mathematische Grunderfahrungen (eins – viele; oben – unten).