ILKA WAGNER Ko-Leiterin zweier mehrsprachiger Kitas des VAK e.V. in Berlin
Unsere Kita hat die Bitte, das Handy nicht in der Bring- und Abholzeit zu benutzen, in die Hausregeln aufgenommen. Das ist die eine Seite. Bessere Erfahrungen machen wir mit dem persönlichen Gespräch, warum es schöner und wichtig ist, sich mit dem Kind nach der Kita und zu Hause über seine Erlebnisse auszutauschen. Alle Erwachsenen müssen sich immer wieder kritisch mit dem eigenen Umgang mit neuen Medien auseinandersetzen und den Kindern erklären, warum handylose Zeit wichtig ist: für eine ungestörte Kommunikations- und Spielzeit. Und das finden eigentlich alle Kinder toll.
ANNE GROSENICK Leiterin des Ev. Familienzentrums St. Michaelis in Osnabrück / Niedersachsen
Bei der Anmeldung wird bei uns mit den Eltern über Handy-Nutzung bezogen auf Fotos, soziale Netzwerke und Persönlichkeitsrechte gesprochen. Wir sind nicht für ein generelles Handy-Verbot. Im Notfall erreichbar sein, Infos abfotografieren oder Termine abgleichen: gute Gründe, das Handy ausnahmsweise aus der Tasche zu holen. Allerdings gibt es Grenzen: Beim Bringen und Holen sollen die Kinder die volle Aufmerksamkeit ihrer Eltern bekommen, um im zugewandten Gespräch von ihren Erlebnissen berichten zu können. In Einzelfällen, wenn Eltern mit dem Telefon die Einrichtung „beschallen“, werden sie freundlich und direkt von uns angesprochen.
PETER ZÜRN Leiter der Kita Tausendfühler in Freiburg / Baden-Württemberg
Als Einrichtungsleiter einer sechsgruppigen infans- Kindertagesstätte halte ich nichts von Handy- Verboten gegenüber Eltern. Dennoch befürworte ich sehr, dass Eltern in der Bring- und Abholphase auf ihr Smartphone verzichten und damit ihre ungeteilte Aufmerksamkeit ihren Kindern gehört. Hier sind der zwischenmenschliche Blickkontakt und das In-Beziehung- Gehen von großer Bedeutung. Wir wollen den Gebrauch von Handys nicht verbieten, sondern versuchen, die Eltern im Dialog dafür zu gewinnen, dass das Handy für die Dauer dieser wichtigen Momente in der Tasche bleibt.