10 Gründe, in der Kita zu malen

Farbe im Gesicht, Farbe an den Händen und im Haar – das ist Malen. Malen ist aber auch: eine durch und durch sinnvolle Tätigkeit. Warum es so wichtig ist, Kindern Raum für freies kreatives Gestalten zu geben.

10 Gründe, in der Kita zu malen
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  1. MALEN HILFT ZU DENKEN
    Malend und gestaltend bringen Kinder ihre Beobachtungen und Erfahrungen auf Papier und rufen sich so ihre Erlebnisse ins Gedächtnis zurück. Sie denken mithilfe von Farben und Papier über erfahrene Zusammenhänge nach.
  2. MALEN IST SCHÖPFERISCH
    Der kreative Prozess ermöglicht es Kindern, aus vorhandenem Wissen, neuen Erfahrungen und Wahrnehmungen Lösungen für andere Problemstellungen zu entwickeln. Malen ist ein Prozess der Neukonstruktion von Erfahrungen.
  3. MALEN REGT DEN GEIST AN
    Versunkenes Malen regt Kinder zu handlungsbezogenen Aussagen an: über das, was sie tun und tun werden, zu Selbst gesprächen oder Gesprächen mit Anwesenden über das Leben. In besonderen Momenten der Entspannung und Versunkenheit singen sie. Sie stellen Fragen. Der bildnerische Ausdruck, die Wahrnehmung und das sprachliche Denken sind miteinander verflochten.  Sie erweitern und intensivieren sichgegenseitig im Austausch.
  4. MALEN GIBT FREIHEIT
    Wenn Kinder ihren Pinsel ungestört über das Papier laufen lassen, sehen wir ihre innere kindliche Denk- und Empfindungsspur. Ungestört bedeutet hier, dass sie von den Erwachsenen weder durch Lob noch durch Kritik gestört werden. Die Rolle des Erwachsenen ist es, die Kinder zu begleiten und den Dialog über Gedanken, Empfindungen und Erkenntnisse anzubieten. Sie geben Hilfestellung nur dort, wo sie nachgefragt wird.
  5. MALEN LIEFERT SELBSTERKENNTNIS
    Ein Kind kann im kreativen Prozess Unbekanntes in sich entdecken und Neues über sich erfahren. Auch hier gilt: Es ist entscheidend, dass der emotionale und kognitive Umsetzungsprozess vom Bild im Inneren zum geschaffenen Werk ungestört stattfinden darf.
  6. MALEN VERBINDET
    Gemeinsames Malen fordert den  Dialog heraus  – mit und ohne Worte. Denn aus dieser gemeinsamen Tätigkeit entsteht eine Verbundenheit, die Vertrauen schafft. Malen kann daher ein guter Anlass sein, um mit einem Kind in Kontakt zu treten.
  7. MALEN GIBT SELBSTVERTRAUEN
    Kinder haben den Gestaltungs prozess selbstin der Hand. Sie bestimmen, wann sie wen was fragen und wann sie wessen Hilfe möchten. Dies unterstützt die kindliche Unabhängigkeit vom Erwachsenen und damit das Selbstwertgefühl und die Kenntnisse über die Welt. Neu erworbene Fertigkeiten sind in abgewandelter Form später in neuen Arbeiten der Kinder zu sehen.Die Ideen wandern.
  8. MALEN INSPIRIERT ANDERE
    Wenn Kinder vom Prozess des Entstehens und ihren Gedanken zu ihrem Werk berichten, erhalten Erwachsene Einblicke in die Weltsicht der Kinder. Es entspinnen sich interessante Gespräche. Eltern können stolz sein und neue Seiten ihrer Kinder kennenlernen.
  9. MALEN ÖFFNET TÜREN
    Lädt man die Eltern ein, zusammen mit ihren Kindern bildnerisch tätig zu werden, eröffnet sich ein weites Feld der vertrauensvollen Zusammenarbeit mit Eltern. Denn das ästhetisch gestalterische Arbeiten ist ein wunderbarer Türöffner zu den Eltern. Für die Kinder kann diese sichtbare Anerkennung in ihrer familiären Lebenswelt eine weitere Stärkung ihres Selbstbewusstseins bedeuten.
  10. MALEN IST SOZIAL
    Die Möglichkeit, beim gemeinsamen kreativen Tun selbstständig zu lernen und Neues zu entdecken, ist für Menschen aller Bildungsschichten wichtig. Es ist ein Bei trag zu mehr Chancengleichheit, der unabhängig ist von Geschlecht sowie ethnischer Herkunft und soziale und individuelle Benachteiligungen ausgleicht.

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