Tim hält einen faustgroßen Klumpen Ton in der Hand. Er beobachtet, wie die anderen Kinder den Ton mit Wucht auf ihr Tonbrett werfen, dann traut er sich auch. Laut klatscht die weiche Masse auf das Holz und hinterlässt einen Fladen, den er wieder und wieder abzieht, zusammenklumpt und erneut wirft – im Stehen, mit dem ganzen Schwung seines Arms. Die Tonpizza soll sich in den Bauch eines Menschen verwandeln. Tim ergänzt den Kopf, die Arme und die Beine. Er zieht ein Holzstäbchen durch den weichen Ton und ritzt ein Gesicht. Bei den Kindern ist die Knoblauchpresse sehr gefragt. Aus ihr winden sich lange Schnüre heraus – die Haare.
Den Kindern steht reichlich Ton zur Verfügung – jedem ein bis zwei Kilo. Das Schlagen als Einstieg bringt die Kinder lustvoll mit dem Material in Berührung und baut Hemmungen ab. Nachdem sie sich grobmotorisch und kraftvoll verausgabt haben, folgt ein konzentrierter Prozess, der ins zunehmend genauere Formen führt. Dazu werden nach Bedarf mehr Ton, Holzstäbchen für Ritzungen und Geräte wie Knoblauchpresse oder Nudelholz gereicht.
Da diese Tonarbeiten nicht gebrannt werden, sind die Kinder im Prozess frei von der Herausforderung, brennbare Verbindungen herzustellen. Wer möchte, zieht andere Materialien hinzu, kleidet seine Tonfigur in Stoff, drückt ihm die Holzlanze in die Hand oder die Perlen als Kette um den Hals. Federn, Leder und Äste verwandeln die Menschengruppe in einen Indianerstamm.
Bildungsaspekte
Durch Fingerdruck in weichem Ton Mulden oder Erhebungen zu erzeugen oder mit Stöckchen Löcher hineinzustoßen, ist eine elementare Erfahrung, die schon Kinder im Alter von 1,5 Jahren fasziniert. Erhalten sie dazu Gelegenheit, lernen sie zunehmend, den Prozess der Formgebung bewusst zu steuern. Drücken, schieben, streichen – die Bewegungen der Finger, das Erspüren der Form mit der Hand, der Abgleich mit der inneren Vorstellung des zu formenden Gegenstands und die daraus resultierenden Koordinationen führen zu intensiven sinnlichen Bildungsprozessen. Älteren Kindern ermöglicht das Material, Fantasiewelten zu formen – oft spielend im Austausch mit anderen. Zusatzmaterial wie Steine, Äste, Stoff, Perlen erweitern dabei ihre Möglichkeiten. Parallel zur Ausbildung zweidimensionaler Schemata in der Zeichenentwicklung können Kinder mit Ton dreidimensionale Modelle von Menschen, Tieren, Gegenständen oder Räumen erproben. Gleichzeitig erarbeiten Kinder beim Tonen kulturgeschichtliche Themen: das Formen von Gefäßen, das Schließen von Wänden mit Lehm- Strohgemischen oder das Leiten von Wasser durch Tonrinnen.
Einblicke in die Tonwerkstatt
Ton ist preiswert und in großen Mengen vorhanden. Wird er in Tüten luftdicht verschlossen, bleibt er weich. Werden die Tonwerke nach einer Aktion schnell wieder zusammengeklumpt, kann das Material oft wiederverwendet werden. Beim Tonen ohne Brennofen müssen keine brennbaren Verbindungen entstehen. Das ermöglicht den Kindern, frei und uneingeschränkt zu modellieren.
Auf einem großen Tisch ist die Tonwerkstatt einfach zu organisieren. Ergänzende Materialen sind: Messer, Gabel, Löffel, Zahnstocher, Holzspieße und diverse Küchen- und Alltagsgegenstände.
Auf einer Arbeitsunterlage aus Massivholz und einer Schicht Ton stehen die Hütte und Eingrenzungen für das afrikanische Dorf stabil.
In Gruppen- und in Einzelarbeit werden große und kleine Spiellandschaften modelliert.
Bildungsaspekte
Durch Fingerdruck in weichem Ton Mulden oder Erhebungen zu erzeugen oder mit Stöckchen Löcher hineinzustoßen, ist eine elementare Erfahrung, die schon Kinder im Alter von 1,5 Jahren fasziniert. Erhalten sie dazu Gelegenheit, lernen sie zunehmend, den Prozess der Formgebung bewusst zu steuern. Drücken, schieben, streichen – die Bewegungen der Finger, das Erspüren der Form mit der Hand, der Abgleich mit der inneren Vorstellung des zu formenden Gegenstands und die daraus resultierende Koordinationen führen zu intensiven sinnlichen Bildungsprozessen. Älteren Kindern ermöglicht das Material, Fantasiewelten zu formen – oft spielend im Austausch mit anderen. Zusatzmaterial wie Steine, Äste, Stoff, Perlen erweitern dabei ihre Möglichkeiten.
Parallel zur Ausbildung zweidimensionaler Schemata in der Zeichenentwicklung können Kinder mit Ton dreidimensionale Modelle von Menschen, Tieren, Gegenständen oder Räumen erproben. Gleichzeitig erarbeiten Kinder beim Tonen kulturgeschichtliche Themen: das Formen von Gefäßen, das Schließen von Wänden mit Lehm-Strohgemischen oder das Leiten von Wasser durch Tonrinnen.