Mentalisieren gehört zu den sozial-kognitiven Fähigkeiten und ist ein Meilenstein im Prozess der seelischen Entwicklung. Doch wie zeigt sich diese Fähigkeit bei Kindern?
- Immer dann, wenn ein Kind in der Lage ist, sich in die Perspektive des Gegenübers hineinzuversetzen. Es ist sich z. B. darüber bewusst, dass der Freund/die Freundin gleich über die am Boden liegende Schaufel stolpern wird, weil er oder sie das Hindernis nicht bemerkt hat.
- Mentalisierungsfähige Kinder sind zu Anteilnahme und Mitgefühl fähig. Dadurch, dass sie wissen, wie sich z. B. Traurigkeit anfühlt, sind sie in der Lage, sich in die Gefühlslage eines anderen Menschen hineinzudenken und ihn beispielsweise zu trösten.
Ob Perspektivenwechsel oder empathisches Verhalten – in beiden Fällen reagieren Kinder auf die mentalen Zustände des Gegenübers.
Zur Mentalisierung gehört auch, sich seiner eigenen seelischen Innenwelt bewusst zu sein, zu wissen, was man selbst denkt, wünscht und fühlt und dies dann im Handeln zu bedenken. Darüber hinaus hilft diese Fähigkeit, die eigenen Gefühle zu ordnen. Denn indem Kinder über ihre Gefühle nachdenken, verarbeiten sie diese und können sie dementsprechend regulieren.