Eine EinführungSchlüsselkompetenzen pädagogischer Fachkräfte

Beobachtungsvermögen, eine offene Haltung und Teamfähigkeit – das benötigen pädagogische Fachkräfte u. a., um ihren Berufsalltag meistern zu können. Unsere neue Reihe zeigt auf, wie Sie wichtige Fertigkeiten während Ihrer pädagogischen Arbeit vertiefen und weiterentwickeln können.

Schlüsselkompetenzen
© aelitta - iStock

Der Beruf der Erzieherin oder des Erziehers bietet ein breites Spektrum an Einsatzmöglichkeiten. Wirft man den Blick auf die Qualifikationen staatlich anerkannter Erzieher*innen, weist das Berufsbild eine beachtliche Breite an notwendigen Fähigkeiten auf, ohne die professionelle Arbeit heute nicht mehr denkbar ist.
Grundlegende Kompetenzen werden in der Ausbildung erworben und im beruflichen Alltag ständig weiterentwickelt und vertieft. So entsteht ein reichhaltiger Fundus an fachlichen Kompetenzen, die die Professionalität von Erzieher*innen im pädagogischen Bereich ausmacht.
Die OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) definiert in der Studie zur nachhaltigen Bildung den Kompetenzbegriff im Zusammenhang mit nachhaltiger Bildung als „die Fähigkeit, komplexe Anforderungen in einem bestimmten Kontext erfolgreich zu erfüllen“. 1 Diese sind nicht nur reduziert auf kognitive Fähigkeiten, sondern beinhalten gleichwertig „ethische, soziale, emotionale, motivationale und verhaltensbezogene Komponenten“. 2
Grundlegende Fähigkeiten, die für die Ausübung eines Berufes erforderlich sind, werden als Schlüsselkompetenzen bezeichnet. Diese müssen erworben werden und leiten sich von den Anforderungen in Beruf und Arbeitswelt ab. 3 Der Beruf der Erzieherin/ des Erziehers oder der Kindheitspädagogin/ des Kindheitspädagogen erfordert darüber hinaus die Einbindung persönlicher Basiskompetenzen. Im länderübergreifenden Lehrplan für Fachschulen bzw. Fachakademien für Sozialpädagogik sind damit Sozialkompetenz und Selbstständigkeit gemeint. In Verbindung mit fachlichen Schlüsselkompetenzen ermöglichen diese professionelles Handeln. 4
Entsprechend dieser Auslegung geht es bei den Basiskompetenzen von Erzieher*innen überwiegend um die Integration von personalen, fachlichen und sozialen Kompetenzen. Gerade in diesem Berufsfeld lassen sie sich nicht immer so stark eingrenzen.
Beispiel: Um Empathie für die Bedürfnisse von Kindern zu entwickeln, benötigen Erzieher*innen auf der persönlichen Ebene die Fähigkeit, sich in die Befindlichkeit von anderen Menschen hineinzuversetzen. Auf der fachlichen Ebene braucht es Kenntnisse über Entwicklungsphasen von Kindern, um diese richtig zu verstehen, und auf der sozialen Ebene die Fähigkeit, diese dann auch umzusetzen und zu kommunizieren. Kompetenzen sind Fähigkeiten, die auf andere Situationen übertragbar sind. Ist ein*e Erzieher*in in der Lage, bestimmte Basiskompetenzen gegenüber Kindern aufzubringen, wird es ihr/ihm leichter fallen, diese ebenso gegenüber Eltern, Teammitgliedern oder im privaten Bereich umzusetzen. Die Beitragsreihe unterstützt die Weiterentwicklung der einzelnen pädagogischen Fachkraft und professioneller Teams in Kitas in vielerlei Hinsicht:

Orientierung für pädagogische Fachkräfte

Pädagogische Mitarbeiter*innen in Kindertagesstätten finden ihre Stärken wieder und erfahren, wie sie diese gewinnbringend einsetzen können. Ebenso gewinnen sie einen Blick dafür, welche Kompetenzen weiterentwickelt werden können und was dabei helfen kann, diesen Prozess zu gestalten.

Unterstützung der Leitungen von Kindertageseinrichtungen

Vorhandene Ressourcen im Team werden besser erkannt und effektiv für die Ziele der Einrichtung genutzt. Der Fortbildungsbedarf kann von der Leitung gezielt gesteuert und Mitarbeiter*innen können in bestimmten Bereichen gefördert werden.
In den letzten Jahren wurde deutlich: Die fachlichen Ansprüche an das pädagogische Personal in Kindertagesstätten sind enorm gestiegen. Trotz der langen Ausbildung von Erzieher*innen können wesentliche Inhalte selten in der notwendigen Tiefe vermittelt und erfahren werden. Dies geschieht erst nachhaltig während der praktischen Tätigkeit und setzt eine ständige Auseinandersetzung mit den wichtigen Inhalten und Themen voraus.
Erfreulich ist deshalb die hohe Bereitschaft von pädagogischen Fachkräften, sich persönlich und fachlich weiterzuentwickeln und an weiterführenden Qualifikationsmaßnahmen teilzunehmen.

Weitere Themen der Reihe

In den nachfolgenden Beiträgen der Reihe wird es um diese Fragestellungen gehen:

Reflektierende Grundhaltung: Wie lässt sich diese Fähigkeit für sich selbst schärfen und gleichzeitig in einem professionellen Team?

Dialogisches Handeln: Wie können Erzieher* innen die dialogische Ausrichtung für den individuellen Entwicklungs- und Bildungsprozess von Kindern im pädagogischen Alltag besser implementieren?

Fähigkeit zum Transfer: Wie lassen sich wissenschaftliche Erkenntnisse aus den jeweiligen Bildungsplänen und konzeptionellen Ansätzen praktisch umsetzen?

Beratungskompetenz: In welchem Rahmen sind pädagogische Fachkräfte auch professionelle Berater*innen und wie lässt sich diese Fähigkeit erwerben oder weiterentwickeln?

Responsivität: Wie steht es um die Empathie und das einfühlende Antwortverhalten von pädagogischen Fachkräften?

Transparenz und Offenheit: Mit welchen Kriterien steuern Pädagog*innen die Beziehungsgestaltung und Kommunikation mit Eltern?

Strukturelle Kompetenz: Wie steht es um die Fähigkeit der pädagogischen Mitarbeiter*innen in Hinsicht auf Organisation und Strukturierung von Arbeitsabläufen und wie lassen sich diese weiterentwickeln?

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