Sie hören es in der Kita täglich: Kinder reimen von sich aus, und das öfter als man denkt. Das liegt daran, dass die kürzeste literarische Form Kindern sehr entspricht. Sie beflügelt ihre Fantasie und weckt ihre Freude an Sprache. Der 5-jährige Daniel hat nach einer Einführung in gereimte Zweizeiler diesen Vers gedichtet:
Die Eule sitzt auf dem Baum und hat einen Traum.
Sie leckt gerade ein Eis, vom Himmel regnet es Reis,
da wird sie ganz weiß.
Sie wacht auf aus ihrem Traum
und sitzt wieder auf dem grünen Baum.
Daniel, 5 Jahre
Dieser Reim hat unsere Illustratorin Nina von Herrath zum Coverbild inspiriert. Als Erzieherin haben mich die Gedichte des großen Heinz Erhardt beflügelt. Mein Lieblingsgedicht:
Chor der Müllabfuhr
Kommt! Lasset von Tonne zu Tonne uns eilen! Wir wollen dem Müll eine Abfuhr erteilen!
Auf! Machen wir, dass jede Tonne sich leere! Wir sind dazu da, denn wir sind Müllionäre!
Müllirallala, Müllirallala!
Erhardts Gedichte eignen sich hervorragend, um sie mit Kindern zu lesen und der Fantasie freien Lauf zu lassen. Witzig, wortgewandt und inspirierend.
Silke Dittmar
Gedichte lassen sich auch herrlich vertonen. Eine Fortbildung dazu hat mir vor vielen Jahren erstmals einen Zugang zu Gedichten für Kinder verschafft. Noch heute erinnere ich mich an „Das große kecke Zeitungsblatt“ von Josef Guggenmos, das wir vertont haben. Der Spaß am rhythmischen Sprechen und an der Bewegung dazu hat sich sofort auf die Kinder übertragen.
Susanne Weiss
Wir wünschen Ihnen neue, überraschende, spaßige Erfahrungen mit Lyrik und dass sie Ihnen und den Kindern auf eine Art „Flügel verleiht“. Mit den besten Wünschen für das neue Jahr grüßen Sie aus der Redaktion Silke Dittmar und Susanne Weiss
PS: Und welches ist Ihr Lieblingsgedicht? Schreiben Sie uns: redaktion@kindergarten-heute.de