ANNIKA (4;9 J.): „Wieso möchtest du Erzieherin werden?“
FRANZISKA (5;0 J.): „Weil ich das halt schön find.“
ANNIKA: „Ich weiß noch nicht, was ich mal werden will. Erzieherinnen müssen ganz schön viel machen.“
ERZIEHERIN: „Was sind denn die Aufgaben einer Erzieherin?“
Die beiden müssen nicht lange über diese Frage nachdenken. Spontan beschreiben sie Tätigkeiten:
FRANZISKA: „Im Morgenkreis machen die Erzieherinnen mit den Kindern den Kalender neu. Da muss man den Tag wechseln und die Zahl und den Monat und das Jahr und das Wetter.“
ANNIKA: „Das Datum spricht man dann auch, das machen alle zusammen. Wenn die Spülmaschine kaputt ist, muss eine Erzieherin die Teller und die Gläser abspülen. Ich hab mal dabei geholfen, als die Spülmaschine kaputt war.“
FRANZISKA: „Die Teller müssen die Erzieherinnen für die Kinder immer hinstellen und die Gläser auch.“
ANNIKA: „Manchmal müssen die Erzieherinnen auch im Büro sein.“
FRANZISKA: „Ja, sie müssen aufschreiben, wenn Kinder krank sind.“
ANNIKA: „Manchmal müssen sie auch Kinder daran erinnern, dass Wanderung ist oder ein Leseprojekt. Und sie fragen die Kinder: ‚Musst du mal auf die Toilette gehen?‘“
FRANZISKA: „Manche Kinder müssen die Erzieherinnen noch wickeln, so wie die Mira.“
ANNIKA: „Erzieherinnen helfen den Kindern beim Sägen oder Bohren oder Basteln.“
FRANZISKA: „Erzieherinnen spielen auch mit den Kindern. Und sie helfen den Kindern Matschhosen anziehen.“
Kinder orientieren sich an ihrem Umfeld und suchen sich ihre Vorbilder. Handlungen, die sie bei Menschen in ihrer direkten Umgebung beobachten, können deshalb von Bedeutung für sie sein. Mit der Möglichkeit, sich auszuprobieren, finden Kinder ihre Vorlieben und Stärken heraus. Vorbilder regen dabei zur Nachahmung an. Franziska hat sich zugetraut, in die Rolle der Erzieherin zu schlüpfen, und diesen Beruf „erprobt“.