Praktische Tipps von der Wildtierexpertin: Was wuselt um die Kita? Von Geva Peerenboom © Geva Peerenboom, Freiburg 5_2021, 51. Jahrgang, S. 13 / Zusatzdownloads / 0 Kommentare Welche Tiere wohnen im Kita-Garten? Eichhörnchen, Igel, Siebenschläfer? Antworten kann ein Spurentunnel geben. Mit einem Stempelkissen und einem Blatt Papier können Sie ihn leicht mit den Kindern selbst bauen. Dabei werden mit Stempelfarbe getränkte Putzlappen auf eine Sperrholzplatte getackert. An den Seiten wird Papier mit Klammern befestigt, in die Mitte kommt ein festgeklebter Napf mit Futter. Die Platte wird in einen Tunnel aus Holzplatten geschoben. Bringen Sie den Tunnel an engen Stellen an, an denen Wildtiere vorbeikommen, wenn sie in den Garten gelangen wollen. Läuft ein Tier durch den Tunnel, hinterlässt es Fußabdrücke auf dem Papier. Diese können anhand eines Bestimmungsbuches identifiziert werden. Die Skizze zeigt einen großen Spurentunnel für Igel und Co, einen Spurentunnel für kleinere Arten wie Mäuse oder Siebenschläfer kann man nach einem ähnlichen Prinzip aus alten Getränkekartons basteln und in Hecken auf Ästen befestigen. Bei den kleineren Tunneln genügt ein einzelnes Farbkissen und es wird kein Futter benötigt. Ein naturnaher Kita-Garten bietet vielen Tieren einen Lebensraum, auch außerhalb der Öffnungszeiten. Gehen Sie mit den Kindern mit offenen Augen durch den Garten und achten Sie gemeinsam darauf, wo kleine Tiere Unterschlupf finden können. Hecken aus heimischen Büschen, Laub-, Reisig- und Holzhaufen sind dafür besonders geeignet und locken Insekten und Regenwürmer an, die Vögeln und Säugetieren als Nahrung dienen. Wie wäre es, wenn Sie an einem Laub- oder Holzhaufen eine „Beobachtungsstation“ einrichten? Lupe, Becherlupe und Bestimmungsbuch liegen bereit. Verschiedene Projekte in der Wildtierforschung eignen sich zum Mitmachen auch für Kinder: Im Projekt „Insektensommer“ beispielsweise, einer Aktion des NABU, werden in bestimmten Zeiträumen im Sommer eine Stunde lang alle Insekten gezählt, die man sieht. Online oder mit der kostenlosen NABU-App werden die Daten gemeldet und tragen so dazu bei, dass die Insektenwelt besser erforscht werden kann. Weitere auch für Kinder geeignete Forschungsprojekte finden Sie über die Citizen-Science-Plattform „Bürgerschaffen Wissen“. Auf einem Stadtspaziergang lassen sich www.wilde Ecken entdecken und das ein oder andere Wildtier beobachten. Vielleicht finden sich Spuren, Nahrungsreste, Federn, Knochen, Höhlen, Nester. Wichtig: Wildtiere nur beobachten, nicht stören! Über Online-Meldeplattformen wie www.stadtwildtiere.de oder wildenachbarn.de lässt sich nachschauen, welche Tiere in der Umgebung beobachtet wurden. Auch eigene Beobachtungen können hier eingetragen werden. Naturschutz- und Jagdverbände, Umweltstiftungen sowie lokale Forstämter verfügen über vielfältige Umweltbildungsprogramme für verschiedene Altersstufen. Auf Anfrage können Fachleute (z. B. Förster*innen oder Jäger*innen) in die Kita eingeladen werden. Bildungsmaterialien können aus dem Internet heruntergeladen oder meist kostenfrei bestellt werden. Nachfragen lohnt sich! Das Fachmagazin im Abo 10 Ausgaben pro Jahr Beispielhafte und inspirierende Praxisbeiträge aus dem Kita-Alltag Fachliche Orientierung, Standpunkte und Meinungen zu Themen der Frühpädagogik Sicherung und Weiterentwicklung der pädagogischen Qualität in Ihrer Einrichtung Jetzt testen PDF-Datei Word Drucken Teilen Teilen Whatsapp Mailen Überschrift Artikel-Infos Download Linktipps Kostenloser Zusatzdownload Jetzt herunterladen PDF | 0,28 MB Autorin Geva Peerenboom Dipl.-Forstwirtin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Wildtierökologie und Wildtiermanagement der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Sie ist Expertin für Wildtiere in der Stadt und Autorin des Handbuchs „Wildtiermanagement im Siedlungsraum“ Auch interessant Gratis Ausgabe 9_2024 S. 36-38 Natur fühlen: Eintauchen in den Wald Von Ute Halada Gratis Ausgabe 9_2024 S. 39 Stadtnatur entdecken: Wind - das unsichbare Element Von Ute Halada Plus Ausgabe 8_2024 S. 26-28 Bildung für nachhaltige Entwicklung: Fünf Tage ohne Strom Von Jana Reiche, Silke Kipper
Geva Peerenboom Dipl.-Forstwirtin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Wildtierökologie und Wildtiermanagement der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Sie ist Expertin für Wildtiere in der Stadt und Autorin des Handbuchs „Wildtiermanagement im Siedlungsraum“
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