Sketchnotes sind visuelle Notizen, die aus typografischen Elementen und kleinen Icons und Symbolen bestehen. Der Anteil, den Text und Symbol dabei einnehmen, ist individuell verschieden. Schrift kann genauso ein gestalterisches Mittel sein wie die kleinen gezeichneten Motive. Abgerundet werden die visuellen Notizen mit ein wenig Farbe. Es genügt bereits, mit einem kurzen Schwung Farbakzente zu setzen. Woher kommen Sketchnotes? Der US-amerikanische Designer und Illustrator Mike Rohde1 gab dieser Visualisierungstechnik ihren Namen. Er fing an, in den Veranstaltungen, die er besuchte, die Inhalte nicht nur in Schriftform, sondern das Gehörte auch durch Visualisierungen zu notieren.
Jede*r, der/die Sketchnotes erstellt, hat einen eigenen Stil, nutzt andere Bildelemente und hat natürlich auch eine individuell erkennbare Handschrift. Die Gemeinsamkeit ist die Tatsache, dass Schrift und Bild mit Information und Inhalt verknüpft werden. Bei Sketchnotes geht es in erster Linie nicht um Kunst, sondern um Ideen2 und darum, Informationen zu transportieren. Sie dienen dazu, sich Dinge leichter zu merken. Das ist ein großer Nutzen von visuellen Notizen. Durch die Verknüpfung von Hören, Schreiben und Bilderzeichnen festigen sich Inhalte besser, als wenn nur ein Wahrnehmungskanal genutzt wird. Die Methode kann privat und beruflich genutzt werden. Beispiele sind Protokolle, Grußkarten, Kalendereinträge oder die eigene Rezeptsammlung.
Was Sie dazu benötigen
- Papier oder ein Notizheft (blanko oder mit Punktraster)
- wasserfeste, schwarze Fineliner in verschiedenen Stärken für Text und Konturen
- Stifte (beispielsweise Brushpens, eine Kombination aus Stift und Pinsel) in verschiedenen Farben zum Kolorieren (nach Bedarf und persönlichem Geschmack, auch Grau für Schatten oder Schwarz für das Zeichnen). Es eignen sich Filzstifte, bunte Fineliner, Textmarker oder sogar Metallic-Stifte.
In der Kita lassen sich Sketchnotes auf vielfältige Weise einsetzen. Aushang, Elternbrief oder Flipchart – mit ein paar kleinen Zeichnungen wirken diese einladend und ziehen die Aufmerksamkeit auf sich.
Text und Bild miteinander verbinden
Starten Sie zu Beginn ruhig einfach. Wenn Sie zum Beispiel eine Liste mit Stichpunkten haben, dann zeichnen Sie statt Spiegelstrichen kleine Kreise und kolorieren Sie diese. Zeichnen Sie einen Rahmen um diese Auflistung und verzieren Sie die Ecken mit gezeichneten Pinnnadeln. Beim nächsten Mal gehen Sie dann einen Schritt weiter und zeichnen ein oder zwei kleine Symbole dazu. Manchmal genügt bereits ein Symbol als Eyecatcher. Beim Kombinieren von Text und Bild tragen verschiedene Punkte zum Gelingen bei. Wichtig ist, die einzelnen Bildelemente in Beziehung zueinander zu setzen. Hierbei helfen Ihnen zum Beispiel Pfeile. Außerdem müssen Sie entscheiden, was Sie als Bild und was Sie als Text präsentieren möchten. Ob Sie nun mehr Text oder mehr Bildelemente nutzen, ist unterschiedlich und kommt entweder auf den Zweck oder den Inhalt an. Es gibt Sketchnotes, die reich an Bildern und Symbolen sind, und es gibt Sketchnotes, die mehr Text als Bild enthalten. Mit ein bisschen Übung finden Sie heraus, wie sie sich optimal gestalten lassen. Bei aller Euphorie beim Zeichnen ist es wichtig, daran zu denken, dass nach wie vor die Information das Wichtigste ist. Eine gute Sketchnote behält diese immer im Blick.
Schritt für Schritt: ein Aushang zum Elternabend
- Inhalt brainstormen: In einem ersten Schritt überlegen Sie sich, welche Punkte auf dem Aushang stehen sollen. Dazu zählen die wichtigsten Eckdaten (Datum, Uhrzeit, Ort), ob etwas mitgebracht werden soll oder ob es ein Schwerpunktthema an dem Abend gibt. Wichtig ist auch eine Überschrift. Wie soll diese lauten? Hier passt ganz einfach „Elternabend“ oder „Einladung zum Elternabend“. Übrigens: Falls noch weitere Informationen wichtig sind und die Eltern erreichen sollen, dann kann es sinnvoll sein, für die Einladung zwei Blätter zu erstellen. Das erste Blatt ist dann das Bild, das Aufmerksamkeit erregt. Das zweite Blatt kann eine Extraseite sein, ein Brief, der am Computer geschrieben wird.
- Icons zu den Stichpunkten: Überlegen Sie sich im nächsten Schritt, welche Symbole Sie verwenden möchten, um die Informationen auf dem Blatt hervorzuheben. Für das Datum können Sie einen kleinen Kalender zeichnen, für die Zeitangabe eine Uhr. Personen, die symbolisch für Sie, das Team und die Eltern stehen, können auch zu sehen sein.
- Eyecatcher: Damit etwas leicht in den Blick fällt, braucht es einen Eyecatcher. Das kann eine plakativ gestaltete Überschrift sein, ein auffälliges Icon oder auch der bewusste Einsatz von Farbe. Legen Sie fest, was auf Ihrem Aushang die Blicke auf sich ziehen soll.
- Format wählen: Für den Aushang haben Sie mehrere Papierformate zur Auswahl. Sie können einen DIN-A4-Zettel wählen, auf DIN A3 zeichnen oder gleich ein Flipchart nehmen. Der Vorteil von DIN A4 ist, dass Sie das Bild ganz einfach einscannen und mit dem Drucker vervielfältigen können, um es den Eltern als Handout mitzugeben. Dagegen fallen größere Formate mehr ins Auge. Auch die großen Formate lassen sich in Kopierpapiergröße duplizieren. Bei Bedarf also das Papier abfotografieren, eventuell etwas bearbeiten und danach auf dem Computer oder Laptop speichern. So kann es ebenfalls ausgedruckt werden.
- Skizze anfertigen: Auch wenn Sketchnotes Notizen sind, die spontan entstehen, ohne umfangreiche Vorbereitung, so ist es gerade für Aushänge ratsam, eine Skizze anzufertigen. Das bringt die Informationen auf dem Bild in eine sinnvolle Struktur und macht sie leicht erfassbar. Hierbei legen Sie fest, welches Bildelement wo platziert werden soll. Außerdem können Sie überprüfen, wie gut die Farben, mit denen Siespäter die Sketchnote kolorieren, miteinander harmonieren.
- Skizze übertragen: Im finalen Schritt übertragen Sie die Skizze und zeichnen die Sketchnote ins Reine.
Beim Elternabend-Aushang bietet es sich an, die einzelnen Elemente in der folgenden Reihenfolge zu zeichnen:
- Überschrift mit Banner
- Kalender in der Mitte
- Figuren mit Schildern links und rechts vom Kalender
- Horizontlinie und Rahmen
- Farbe
Wenn Sie Ihren Aushang im Querformat statt im Hochformat erstellen, haben Sie zusätzlich die Möglichkeit, ihn in voller Größe für den Begrüßungsbildschirm bei einem Online-Elternabend zu nutzen. Bei einem Online-Meeting ist das übliche Format des Bildschirms das Querformat.
Dos und Don’ts
Dos
- wichtige Informationen vorab für den Inhalt filtern
- Icons und Symbole passend zum Thema wählen
- eine Skizze zur visuellen Orientierung erstellen
- einfach machen
Don’ts
- Überschrift weglassen
- Eyecatcher vergessen
- zu kleine Schrift wählen
- gar keine oder zu viele Farben nutzen
Für Sie rausgepickt
Sketchnotes zeichnet man:
- für sich selbst
- während Meetings und anderen Veranstaltungen wie Workshops, Vorträgen oder Konferenzen
- um eigene Ideen zu Papier zu bringen
- für andere
- auf dem Flipchart, auf Aushängen oder für ein Handout
- zur Illustration eigener Inhalte.