1. Wie sieht Ihr Aufgabenfeld in der Praxis aus?
Als Fachkraft für Musik greife ich auf ein vielseitiges Repertoire zurück und baue unterschiedliche musikalische Elemente in den Kita-Alltag ein: Bewegungsspiele, rhythmische Spiele, Lautespiele, Lieder, Geschichten und Instrumente. Dabei kann es ein Angebot für eine Gruppe oder die ganze Kita sein. Musik spricht in ihrer Vielfalt, ob beim Singen oder Musizieren, viele Sinne an: Hören, Sehen und Fühlen. Kinder können oft ganze Liedtexte auswendig, bevor sie Sätze korrekt sprechen.
2. Gibt es bestimmte Grundvoraussetzungen?
Um Fachkraft für Musik zu werden, braucht es lediglich Neugier und Offenheit. Wer bereits Freude am Singen hat, wird es genießen. Die Qualifizierung hat das Potenzial, gerade auch Menschen weiterzubringen, die an ihren Fähigkeiten zweifeln. Sie haben bisher vermieden, mit Kindern Musik zu machen, aus Angst, etwas falsch zu machen, oder in der Annahme, es nicht zu können.
3. Wie umfangreich war die Qualifizierung?
Innerhalb eines Jahres habe ich sechs eintägige Präsenzseminare besucht. Sie waren aufgeteilt in Singen, Bewegung und Tanz, Instrumente, Bodypercussion und Rhythmus. Maria füllt den Kita-Alltag mit Klängen und Gesang. Dabei sind es nicht nur die Kinder, die sie damit begeistert. Am letzten Tag ging es um die eigene musikalische Geschichte. Ich habe Skripte erhalten und konnte Melodien, Gesten und Lieder aufzeichnen. Die Fortbildung hat mir gezeigt, wie einfach es ist, Musik in der Kita zu machen, und dass im Grunde alles Musik ist – ein Klappern mit Alltagsgegenständen, mein Körper als Instrument, rhythmisches Sprechen, hohe und tiefe Laute und vieles mehr.
4. Wie kann das Wissen an die Kolleg*innen weitergereicht werden?
In Dienstbesprechungen bauen wir kurze Sequenzen ein, in denen jede pädagogische Fachkraft über ihre Fortbildung referiert und Ausschnitte präsentiert. Interessante Materialien werden für alle zugänglich in Ordnern gesammelt. Wir arbeiten auch mal in anderen Gruppen. Das sind Gelegenheiten, Lieder, Fingerspiele oder rhythmische Spiele aufzunehmen, um sie später in der eigenen Gruppe einzuführen. Manche Lieder oder Rhythmen kommen besonders gut an und verursachen einen Ohrwurm: auf dem Flur, in der Sandkiste, beim Spazierengehen. Es ist ein tolles Gefühl, etwas gemeinsam zu haben und zu tun.