1. Wie sieht Ihr Aufgabenfeld in der Praxis aus?
Als Fachkraft für Natur und Wissenschaft stelle ich mich allen Fragen der Kinder rund um die Themen Natur und Leben. Dabei gebe ich ihnen keine Antworten vor. Wir machen uns gemeinsam auf den Weg, etwas herauszufinden und zu lernen, indem wir viel ausprobieren. Versuch und Irrtum bringen uns neue Erfahrungen. Aktuell arbeite ich im Garten (Außengelände) und im Wald. Dort binde ich das Forschen und Experimentieren mit ein. Ich initiiere auch Themen und Fragestellungen, um das Interesse der Kinder zu wecken und zu vertiefen. Beschäftigen sich die Kinder beispielsweise mit den Magneten, dann bereite ich verschiedene Angebote, Versuchsverläufe und Experimente vor und führe diese ein. So entstehen interessante, durchaus philosophische Dialoge. Da wir offen arbeiten, können die Kinder auch selbsttätig in der Forschungswerkstatt mit den Materialien arbeiten. Außerdem nutze ich die Vielfalt der Medien, um die Themen aufzubereiten, zu recherchieren und die Erkenntnisse zu vertiefen.
2. Gibt es bestimmte Grundvoraussetzungen?
Es ist sinnvoll, an naturwissenschaftlichen Fragestellungen interessiert zu sein, sich gerne in der Natur aufzuhalten und Freude am Forschen und Experimentieren zu haben. Als Fachkraft selbst mehr wissen und verstehen zu wollen, ist wichtig, um dieses größere Wissensspektrum mit Kindern bearbeiten und teilen zu können. Sich auf die Gedanken der Kinder einlassen zu können, lädt zu spannenden Gesprächen ein. Darüber hinaus ist es vorteilhaft, abwarten zu können, keine vorgefertigten Antworten zu haben und gerne zu reflektieren. Man sollte sich nicht vor Insekten oder anderem Getier ekeln und sich gerne schmutzig machen.
3. Wie umfangreich war die Qualifizierung?
Die Weiterbildung dauerte insgesamt acht Monate, insgesamt waren es etwa 117 Unterrichtsstunden. Themen waren: Wasser, Feuer, Energie, Magnetismus, Elektrizität; Luft, Gase; Planet Erde und Weltall; Boden, Vulkanismus, Gesteine; Erdgeschichte, Dinosaurier; der Körper des Menschen und Exkursionen/Naturtage.
4. Wie kann das Wissen an die Kolleg*innen weitergegeben werden?
Der naturwissenschaftliche, fachliche Austausch begleitet uns im Kita-Alltag. Wir haben beispielsweise das Thema Feuer im Kleinteam aufgegriffen und einen Feuerführerschein mit den Kindern durchgeführt. Die naturwissenschaftlichen Tätigkeiten der Kinder werden in ihren Portfolios dokumentiert und sind somit ebenfalls ein Wissenstransfer für alle.