Wie oft habt ihr in eurer Laufbahn schon die Einrichtung gewechselt? Braucht ihr eure Finger zum Abzählen und ’ne Minute Zeit, um sie alle auseinanderzuklamüsern, oder seid ihr schon immer im gleichen Haus und irgendwie dort verwachsen?
Die Gründe für einen Wechsel sind so vielfältig wie das Leben. Manchmal zieht man um, manchmal passt das Team nicht zu einem (oder andersrum) oder die Strukturen tragen nicht zur persönlichen Weiterentwicklung bei (sprich: Ihr werdet immer wieder mit befristeten Verträgen getröstet). Ich hatte eine Kollegin, die von Anfang an gesagt hat, sie bleibe höchstens zehn Jahre in der gleichen Einrichtung, um nicht einzurosten. Und sie hielt leider Wort. Ohne Unzufriedenheit, Wohnortwechsel oder fachliche Neuausrichtung die Kita wechseln, ist das was für euch? Gefühlt sucht man ja doch das Haus, das man über Jahre mitgestaltet und entwickelt und nicht nur sich selbst.
Jetzt hat man den Schritt gewagt und sich von der Arbeit zu einem Vorstellungsgespräch gestohlen. So muss sich fremdgehen anfühlen! Und dann läuft es auch noch richtig gut und man kommt zum Hospitieren … Worauf achtet ihr bei einem Schnuppertag beim potenziellen neuen Arbeitgeber? Geht ihr planmäßig mit eurem Fragenkatalog rein und hakt ab, was auf der Plus- und auf der Minusseite steht oder lasst ihr euch treiben und fühlt rein, ob das Betriebsklima für euch stimmt?
Denn wir sind uns hoffentlich einig, in unserem Beruf braucht es mehr als höhenverstellbare Schreibtische und Obstkörbe im Pausenraum, damit wir sowohl psychisch als auch physisch gesund und glücklich bei der Arbeit bleiben. Es braucht Kolleg:innen, die einen mittragen, es braucht Vorgesetzte, die einem vertrauen und etwas zutrauen, es braucht Offenheit für Neues. Es braucht ’ne große Schippe Humor, um diesen politischen Wahnsinn in unserem Beruf zu ertragen, und letztendlich ein warmes Herz für die Kleinsten und eigentlich Größten in diesem Job.
Und mit diesen Worten verabschiede ich mich leider fürs Erste von hier, mit meiner letzten Kolumne, denn auch ich ziehe weiter. Auf meinem neuen beruflichen Abschnitt wird mich kindergarten heute weiter begleiten – aber nun bin ich wieder ausschließlich Leserin und nicht mehr Autorin. So schwer es mir fällt, so viel Spaß hat es die letzten zwei Jahre gemacht. Passt auf euch auf und hört bloß nicht auf, Quatsch zu machen!