Tür-und-Angel-Gespräch mit Claudia Theobald„Jeder Tag birgt Spannung und Überraschungen“

Ein kurzer Austausch am Eingang: Wie war der Tag? Was gibt es Neues? Uns interessiert, wie es Ihnen geht und was Sie in der Kita beschäftigt. Damit startet unsere neue Reihe – zwischen Tür und Angel.

„Jeder Tag birgt Spannung und Überraschungen“
© SolStock/GettyImages

Hallo Frau Theobald, wie geht es Ihnen?
Die Situation in der Kita belastet mich. Neben vakanten Stellen macht uns ein hoher Krankenstand zu schaffen.

Wie gehen Sie damit um?
Ich versuche aus jedem Kita-Tag das Beste zu machen und bin dankbar um Kolleginnen, auf die ich mich verlassen kann.

Was ist Ihnen neben guten Kolleginnen wichtig?
Ich sehne mich sehr nach geregelten Abläufen und Zeit, um mit den Kindern die Welt zu entdecken.

Das heißt, Sie müssen momentan eher spontan handeln?
Ja, ich bin zwar flexibel, aber nicht gern spontan. Für mich startet der Kita-Tag gut, wenn ich weiß, was jeweils meine Aufgaben sind und wie wir den Tag mit den Kindern gestalten wollen.

Was begeistert Sie an Ihrer Arbeit?
Auch nach 33 Jahren im Beruf ist das leicht zu beantworten: die Kinder. 

Inwiefern?
Niemals mehr im Leben eines Menschen verläuft Entwicklung so rasant wie in den ersten Lebensjahren. Kinder vom Kleinkind bis zur Einschulung begleiten zu dürfen, macht mir große Freude. Und ich habe nach all den Jahren das Staunen nicht verlernt. 

Wie würden Sie den Satz beenden: Als Erzieherin ist es unmöglich …
... sich zu langweilen. Jeder Tag birgt Spannung und Überraschungen.

Und wenn Sie nach all der Spannung abschalten wollen, wo finden Sie Ruhe? 
In der Kita nicht, aber nach Feierabend kann ich gut abschalten. Meine Kinder sind mittlerweile erwachsen, da ist es zu Hause ruhig geworden. Vor ein paar Jahren hatte ich immer das Gefühl, dass nach dem Kita-Trubel der familiäre Trubel folgt.

Welche drei Maßnahmen oder Veränderungen wünschen Sie sich für Fachkräfte dieses Jahr?
Angemessene Leitungsdeputate, zusätzliche Verwaltungskräfte in der Kita und gezielte Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel.

Und langfristig?
Langfristig wünsche ich mir, wie wohl alle Kolleginnen und Kollegen, personell und räumlich kindgerecht ausgestattete Kitas.

Die Fragen stellte Hannah Winkler, Redaktion kindergarten heute. 

Claudia Theobald arbeitet als Erzieherin in einer Kita in Haßloch/Pfalz. In ihrer Freizeit engagiert sie sich als Vorsitzende des KitaFachkräfteverbands Rheinland-Pfalz für bessere Kita-Rahmenbedingungen.

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