Liebe Leserinnen und Leser,
mein Sohn ist vor Kurzem 2 Jahre alt geworden. Das Wörtchen „Nein“ hat sich inzwischen zu einem seiner Lieblingswörter entwickelt. Unvermittelt und ausdauernd macht das Kind davon Gebrauch. So kräftezehrend diese Momente manchmal sind („Nein Papa, du sollst nicht schlafen. Es ist 5.20 Uhr und wir schauen uns jetzt das Buch an ...“), so elementar wichtig sind die vielen leisen und lauten Neins in der Entwicklung von Kindern. Es geht um IchBewusstsein, Selbstbestimmung und Autonomie, wie uns Verhaltensbiologin Gabriele Haug-Schnabel aufgeschrieben hat (Seite 10). Bereiche, die besonders im frühpädagogischen Alltag wichtig sind. Unter dem Aspekt der Grenzüberschreitung beleuchtet außerdem Autorin Annalena Röber das Nein von Kindern (Seite 14).
Nicht nur Kinder, sondern auch Fachkräfte müssen Nein sagen dürfen! Das ist aber gar nicht so einfach. Deshalb hat Kommunikationsberaterin Monika Radecki uns im Interview ihre besten Strategien dazu verraten (Seite 18). Rechtsexpertin Heike Schnurr erklärt uns außerdem, wann an einem Nein zu Ihrer Leitung oder Ihrem Träger kein Weg mehr vorbeiführt (Seite 22).
Neben all den Nein-Themen möchte ich Ihnen noch einen Projektbericht aus einer Hamburger Kita empfehlen (Seite 28). Aus dem schlichten Thema Energiesparen hat die Kita „Koboldhöhle“ ein intensives Projekt gestaltet, das weit über die Gruppenräume bis in den Alltag der Familien hineinstrahlt. Schön!
Herzliche Grüße aus Freiburg
Thilo Bergmann
Chefredakteur
Übrigens: Nach dem Erfolg im vergangenen Jahr hat Kinderbuchillustratorin Manuela Olten für diese Ausgabe erneut ein Fachplakat gestaltet, wieder zu unserem Titelthema. Sie hat in vielen kleinen Szenen liebevoll festgehalten, was alles hinter Nein-Situationen bei Kindern stecken kann und warum ein Perspektivenwechsel so wichtig ist. Unser Appell für mehr Nein im Kita-Alltag – lassen Sie diesen sichtbar werden!