Straßer, S. (2023):
Waschbär wäscht Wäsche.
Wuppertal: Peter Hammer. € 14,90,
ISBN 978-3-7795-0713-0, ab 2 Jahre
Wenn der Waschbär wäscht
Rein ins Wasser, schrubb schrubb, wischi waschi – so wäscht der Waschbär die farblich passenden Kleidungsstücke von allen Tieren. Jetzt müssen sie nur noch auf der Leine trocknen, oder? Waschbär wäscht Wäsche klingt nach einer einfachen Geschichte, ähnlich wie die anderen Bücher von Autorin und Illustratorin Susanne Straßer („Suppe ist fertig“, „So müde und hellwach“). Doch am Ende gibt es einen lustigen Überraschungseffekt. Zum Kringeln: Durch den Wortwitz und die witzige Wendung zum Schluss haben kleine und große Leser:innen viel Spaß an diesem Pappbilderbuch. Und das selbst nach dem gefühlt tausendsten Mal Vorlesen.
Steffensmeier, A. (2023):
Lieselotte macht nicht mit.
Frankfurt: Sauerländer. € 15,–,
ISBN 978-3-7373-7216-9, ab 4 Jahre
Stinkstiefelig
In Lieselotte macht nicht mit kann die Kuh Lieselotte sich heute selbst nicht leiden und es schon gar nicht ihren Freunden recht machen. Die schlechte Laune lässt sich weder mit guten Ratschlägen noch mit Ablenkung oder Spielvorschlägen vertreiben. Doch vielleicht ist es ja ganz gut, die anderen einfach mal so sein zu lassen, wie sie sind – sogar Stinkstiefel? Denn irgendwann kommt die gute Laune von allein wieder zurück. Für die Kita: Wer kennt das nicht? Es gibt einfach so Tage, an denen man mies drauf ist. Das Bilderbuch hilft den Kindern dabei, Verständnis für die unterschiedlichen Stimmungen und Launen der Einzelnen aufzubringen.
Peranau, C. (2023):
Mit dem Orchester um die Welt.
Wimmelbuch.
München: Kunstmann. € 18,–,
ISBN 978-3-95614-571-1, ab 3 Jahre
Post für den Maestro
Auch Orchestermusiker:innen dürfen ihren Urlaub genießen. Das tun sie ausgiebig in Tokio, Istanbul, Porto und so einigen anderen interessanten Plätzen mehr. In den Postkarten, die sie ihrem Maestro schreiben, erfährt man neben einigen kulturellen Besonderheiten auch, wo sich die Musiker:innen auf dem jeweiligen Bild „verstecken“ und welches Instrument sie spielen. Wer Unterstützung beim Finden benötigt, darf getrost auf die letzte Seite mit der Auflösung blättern. In der Regel sind das aber eher wir Erwachsenen … Für die Kita: Das Such-Wimmelbuch Mit dem Orchester um die Welt lädt zum Verweilen ein und bietet Gesprächsanlass zu Unterschieden von verschiedenen Ländern, aber auch zur Vielfalt der Musikinstrumente.
Traurig-schöne Geschichte
Eine Gruppe von Tieren trifft sich in Das Geschenk des Elefanten regelmäßig am Wasserloch. Eines Tages kündigt der Elefant sein baldiges Sterben, seine „Reise zum Elefantenwald“, an. Er verspricht den anderen Tieren ein Geschenk, das sie nach seinem Tod bekommen werden. Als er nicht mehr am Wasserloch auftaucht, trauert jedes Tier auf seine ganz eigene Art: Der Löwe brüllt vor Trauer, die Giraffe will nicht mehr fressen und der Strauß steckt seinen Kopf in den Sand. Als sich alle wieder am Wasserloch treffen, erzählen sie sich ihre schönsten Erinnerungen an den Elefanten. So werden die geteilten Lebensgeschichten das angekündigte Geschenk: etwas, das sie auch nach dem Tod des Elefanten miteinander verbindet und langsam in den Alltag zurückkehren lässt. Das Bilderbuch ist liebevoll und detailliert illustriert. Wir haben es in unserer Kita mit Kindern ab 4,5 Jahren angeschaut und vorgelesen. Schon zu Beginn der Vorleserunde wurde es schnell sehr still. Einige Kinder zogen sich lieber zurück, da sie für das Thema Tod in diesem Moment nicht bereit waren. Die anderen hörten jedoch aufmerksam zu. Sie benannten und kommentierten die Tiere. Besonders die Art des Löwen, mit seiner Trauer umzugehen, konnten die Kinder gut nachempfinden. „Der ruft bestimmt: ,Elefant, komm jetzt wieder her!‘“, vermutete der 4-jährige Louis. Eines der Kinder kam schon vor dem Ende der Geschichte darauf, was wohl das Geschenk sei. Lebhaft diskutierten sie, wieso der Elefant „im Elefantenwald“ nicht besucht werden kann. Zu keiner Zeit war das Buch zu traurig. Einige fanden es gut, weil es am Ende doch ein Geschenk gab, andere, dass die Tiere so witzig sind. „An dem Buch war alles gut“, meinte Lisa. Fazit der Kinder: „Das Buch ist traurig, aber traurig-schön.“
Wenz, T. (2023):
Das Geschenk des Elefanten.
Eine Geschichte über Trauer
und den Trost der Erinnerung.
Freiburg: Herder. € 18,–,
ISBN 978-3-451-71619-5,
ab 3 Jahre
Kleine Taten tun gut
Das Mädchen Mia ist traurig: Der Mond hat ihr erzählt, dass viele Tiere kein Zuhause mehr haben. Weil die Menschen ihre Lebensräume zerstört haben, sterben sie aus. In Mia hilft den Tieren geht es um das weltweite Artensterben. Auf einer Doppelseite zeigt eine Galerie Tiere, die entweder ausgestorben oder bedroht sind: darunter Haselmaus, Papageientaucher, Schleiereule, Lemuren, Feldhamster und Pfauenauge. Nicht alle Tiere haben ihr Zuhause in Europa, doch auch in der unmittelbaren Umgebung lässt sich etwas tun. Das lernt Mia vom Fuchs. Sie findet heraus, dass alles, was den Lebensraum der Tiere schützt, auch die Tiere selbst schützt. So sammelt sie Müll, vermeidet Plastik, setzt im Zimmer verirrte Insekten wieder nach draußen und baut Häuser für Insekten und Vögel. Auch wenn diese Geschichte auf den ersten Blick ein wenig belehrend rüberkommt, unterstützt sie Erwachsene dabei, mit Kindern über das weltweite Artensterben ins Gespräch zu kommen. Es ist ein Thema, das nicht nur Kinder aktuell emotional beschäftigt. Doch gegen Angst und Hilflosigkeit hilft nur eins: selbst etwas zu tun. Dieses liebevoll illustrierte Bilderbuch ermutigt dazu. (BB)
Von Rickenbach, S. (2023):
Mia hilft den Tieren.
München: oekom. € 15,–,
ISBN 978-3-98726-027-8,
ab 4 Jahre