Endlich geht es los, die Zeit, in der Kinderaugen leuchten, Plätzchenduft in der Luft liegt und überall geheimnisvolle Vorbereitungen getroffen werden.
Oder auch: Achtung, der Countdown läuft! Wie immer kurz vor knapp haben wir es geschafft, den Adventskalender aufzuhängen. Kaum hängt er, startet schon das Sockenpacken, denn: „Der Nikolaus steht schon vor der Tür!“
Jedes Jahr wieder am 6. Dezember zur allgemeinen Überforderung all derer, die gerade erst realisiert haben, dass es bald weihnachtet. Wenige Tage sind in der Kita ähnlich aufregend wie dieser. In ein Spiel finden ist dann genauso vergebens wie auf den ersten Schnee warten. Bis der Nikolaus die Socken wieder rausrückt, kleben Kindertrauben wartend am Fenster. Die Aufregung ist ansteckend und bald stehen auch die daneben, die noch gar nicht verstehen, um wen es da überhaupt geht.
Dann kommt er, der Mann mit dem falschen Bart, angestapft durch Nieselregen und Blättermatsch, schüttelt 75 klebrige kleine Hände und verteilt, Namen falsch vorlesend, die Socken. Husch, husch, schmeißen wir ihn wieder raus, denn es muss gleich weitergehen. Für den Weihnachtsmarkt sollen noch drölfzig verschiedene Sorten Plätzchen von Kinderhand, möglichst frei von Magen-Darm-Erregern, gebacken und mit Streuseln – „HATSCHI“ (Gesundheit) – und Schokoklecksen verziert werden.
Auch die Choreo für den Auftritt beim Weihnachtssingen stolpert noch etwas, aber wenigstens den Refrain schmettern alle lautstark mit. Besinnlich ist anders, aber zumindest weiß jetzt jede:r, dass bald Weihnachten ist. Der Baum wird geschmückt, der heilige Stall aufgestellt und alle Kinder staunen, dass Jesus auch mal ein Krippenkind war.
Täglich wird ein Türchen geöffnet, Montags auch mal drei, dazu die Kerzen auf dem Adventskranz angezündet und schlussendlich sind alle Kinder komplett verwirrt, was da nun schon wieder gezählt wird. Adventskalender, Adventskranz … sie wird’s schon wissen, die Erzieherin! Schließlich hat sie auch an den Eimer für den Brandschutz gedacht.
Und wenn wir dann stimmungsvoll durch den Morgenkreis gehechtet sind, gebacken, gesungen und gebastelt haben, dann traut sich noch jemand zu fragen: „Wann machen wir eigentlich unsere Teamweihnachtsfeier? Und wichteln wir dieses Jahr auch wieder?“
Na klar.
Fröhliche Weihnachten!