Farben sind für alle da. Klar. Andererseits sollte man nicht unterschätzen, welch große Arbeitserleichterung es doch ist, dass 10 der 25 Kinder der Kita-Gruppe Matschhosen haben, die in allen Pastellversionen von Rosa bis Rot leuchten, während die anderen 9 blau, grau und dunkelblaugrau baumelnd von der Garderobe hängen. Ich habe falsch gerechnet? Nein, zunächst gibt es selbstverständlich immer auch eine gelbe. Das glückliche Kind, das dank seiner Extravaganz schneller in den Garten kann! Also bleiben noch fünf. Jede:r von euch weiß, was mit diesen fünf Hosen ist: Es gibt sie nicht – zu Hause vergessen. Aber zurück zu Rosapastell – ja, es war ernst gemeint, dass dieses Farbspektrum hilfreich ist. Weil wir so wenigstens einen ersten Anhaltspunkt auf der Suche nach der richtigen Matschhose haben. Zumindest war das lange Zeit so. Denn dann kam Elsa, und Eisköniginnen tragen natürlich Blau! Während unser pädagogisches Herz feiert, dass Disney Blau auch bei den Mädchen en vogue gemacht hat, suchen unsere Augen verzweifelt unter der nun fast vollständig blaugrauen Tristesse an Matschhosen die Initialen von Anna Meyer und Amir Mohamad, in der Hoffnung, dass wenigstens bei einem von den beiden Kinder die Kleidung beschriftet ist. Spoiler: ist sie nicht!
Selbstverständlich weiß ich, dass Luca die Hose von seinem großen Bruder trägt und da halt noch dessen Name drinsteht. Es verwirrt mich ganz bestimmt auch nur wenige Sekunden. Matschhosenzeit ist – ich glaube, da spreche ich für die meisten Kinder und Kolleg:innen – die nervigste. Wie alle gleich stöhnen, wenn das Wetter zur Matschhose aufruft!
Deshalb freuen wir Fachkräfte uns im Frühjahr nicht nur über knospende Krokusse und zwitschernde Vöglein, sondern auch über die große Matschhosenfreiheit. Fröhliche fünf Monate können wir auf die Frage „Müssen wir Matschhose?“ kopfschüttelnd und ohne Blaugraublaublau-Krise in den Garten hüpfen. Aber wo ist eigentlich Lennis Sonnenhut?