Empfehlungen für die KitaMedientipps für den April

Mühle, J. (2024): Morgen bestimme ich!
Frankfurt a. M.: Moritz. € 14,–,
ISBN 978-3-89565-457-2, ab 4 Jahre

Wer darf mitspielen?

Als Wiesel nach Hause kommt, findet er Dachs und Bär beim Spielen vor. Dabei ist Dachs doch sein Freund! Unerhört ist das. Da hilft es auch nicht, dass Dachs vermitteln möchte und „Vatermutterkind“ vorschlägt. „Memory“, „Fußball“, „Verstecken“ und „Einfrieren“ kommen ebenfalls in die engere Auswahl. Ob das gut geht, wenn sowohl Bär als auch Wiesel bestimmen wollen? In Morgen bestimme ich! geht es um die „klassische“ Dreierkonstellation unter Freund:innen. Eine heikle Situation, die alle Kinder kennen. Bei diesem Bilderbuch können sich die Erwachsenen entspannt zurücklehnen und schmunzeln, anstatt eingreifen und vermitteln zu müssen.

Faber, P./Fahlén, K. (2024): Wer baut unser
Haus?
Hildesheim: Gerstenberg. € 16,–,
ISBN 978-8369-6234-6, ab 5 Jahre

Beachtenswerte Baustelle

Braucht es noch ein Buch zum Thema Baustelle? Ja, unbedingt. Denn im Wimmelsachbuch Wer baut unser Haus? wird kein Arbeitsschritt vergessen. Vom Abriss des Altbaus bis hin zum Entstehen eines neuen Zuhauses wird jedes wichtige Detail gezeigt. Dabei sind die Informationen kurz und bündig gehalten. Die Bilder sind selbsterklärend und laden zum eigenständigen Durchblättern ein. Für alle Wissbegierigen gibt es im Anhang noch Erklärungen zu Bauteam, Baumaschinen und Hilfsmitteln.

Isern, S. (2024): Was ist, wenn mich ein
Wal verschluckt?
Hamburg: Jumbo. € 17,–,
ISBN 978-3-8337-4621-5, ab 4 Jahre

Fantasieabenteuer

Noah freut sich schon auf den Ausflug mit seinen Freund:innen. Gleichzeitig macht er sich schreckliche Sorgen, was alles Schlimmes passieren könnte. Vor lauter Angst fängt er an zu zittern wie ein Pudding und sein Herz galoppiert wie ein Pferd. Gut, dass seine Mama liebevoll und sehr behutsam auf alle Was-ist-wenn-Fragen einzugehen weiß. Was ist, wenn mich ein Wal verschluckt? ist ein Bilderbuch für die sensiblen Geschöpfe unter uns, die wie alle ein Recht darauf haben, ernst genommen zu werden. Sprüche wie „Du hast aber eine blühende Fantasie“ oder „Da passiert doch nichts“ sind nämlich nicht wirklich hilfreich.

In den Bann gezogen  

Der Spielfilm Maria Montessori bietet eine faszinierende Darstellung des Lebens und der Arbeit einer der prägendsten Pädagoginnen des 20. Jahrhunderts. Das fiktionale Drama gewährt einen tiefen Einblick in die Entstehung und Umsetzung der Montessori-Pädagogik. Die Interpretation von Maria Montessori durch die herausragende schauspielerische Leistung hat uns in den Bann gezogen. Sie ermöglicht eine intensive Auseinandersetzung mit ihren philosophischen Ansätzen sowie ihrem beharrlichen Streben nach Veränderungen. Besonders hat uns die gezeigte innige Beziehung zwischen Maria Montessori und ihrem Sohn Mario beeindruckt, der eine zentrale Rolle im Film einnimmt. Diese Darstellung vermittelt auf berührende Weise die menschliche Dimension dieser bemerkenswerten Frau und ihres Engagements. Dabei wird deutlich, welch bahnbrechenden Beitrag Maria Montessori zur Reformierung des Bildungssystems und zur Veränderung der Lernumgebung von Kindern geleistet hat. 
Trotz der vielen eindrucksvollen Aspekte hätten wir uns einen anderen Schwerpunkt für das Ende gewünscht: Angesichts der zentralen Bedeutung der Beziehung zwischen Maria und ihrem Sohn für die Filmhandlung hat uns dazu eine abschließende Szene, die beispielsweise ihr Zusammentreffen zeigt, gefehlt. Eine solche Ergänzung hätte den emotionalen Abschluss des Films verstärkt. Alles in allem hat uns Maria Montessori äußerst beeindruckt und das Leben sowie das Wirken dieser außergewöhnlichen Frau auf eine eindringliche Weise nähergebracht. Der Kinofilm ist nicht nur informativ, sondern auch inspirierend und regt zu einem vertieften Nachdenken über die Bedeutung von Bildung und Erziehung an.

Todorov, L. (2023)
Maria Montessori. Spielfilm.
Frankreich/Italien, ca. 100 Minuten.
Seit März in Deutschland im Kino.

Ach, wenn ich jemand anders wär … 

„Ein Vogel fliegt hoch am Himmel hin und her und denkt, er wär … eigentlich gern ein Fisch. Würd schwimmen, tauchen und noch mehr, tief unten dort im blauen Meer.“ Nun träumt der Fisch davon, eine Krake mit acht praktischen Tentakeln zu sein. Die wiederum hätte gerne vier Beine und einen Panzer, damit sie sowohl im Wasser als auch an Land leben könnte. Schwimmen wie ein Fisch, flink wie eine Maus oder respekteinflößend wie ein Löwe sein – was kannst du super? Was würdest du gerne können und warum? Das tierische Bilderbuch Wie schön wär fliegen thematisiert den menschlichen Hang, anders sein zu wollen. Es lädt Kinder dazu ein, über erträumte Fähigkeiten zu philosophieren. Denn alle Tiere – egal, was sie können – wollen dann doch andere, neue Superkräfte haben. Außerdem lässt sich die Geschichte wunderbar verlängern, denn die Kinder kennen garantiert weitere Tiere mit besonderen Talenten. Die Illustrationen bebildern wohltuend schlicht die lustigen Reime. Damit ist das Pappbilderbuch sowohl für jüngere als auch für ältere Kinder geeignet. Fazit: eine unterhaltsame Geschichte rund um erträumte Fähigkeiten, inklusive reichlich Philosophiepotenzial. (BB)

Bergner, H. (2024): Wie schön
wär fliegen.
Tulln: Vermes. € 14,–,
ISBN 978-3-903300-86-6, ab 2 Jahre

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