Hallo Dunkelheit, mein neuer Freund
Orion fürchtet sich vor so manchem, aber am meisten schreckt ihn die Dunkelheit. Dabei hat er schon alles versucht, um das Problem zu lösen: das Zimmer neonfarben angestrichen, sich als Eule verkleidet, Glühwürmchen gezüchtet. Leider hilft nichts davon. Irgendwann reicht es Orion und er schreit seinen ganzen Ärger und Frust in die Nacht hinaus.
Orion und das Dunkel ist ein liebevolles Bilderbuch, in dem die Dunkelheit plötzlich lebendig wird und sich überraschend als Freund entpuppt.
Yarlett, E. (2024): Orion und das Dunkel.
Garantiert nie wieder Angst!
Münster: Coppenrath. € 15,–,
ISBN 978-3-649-64821-5, ab 3 Jahre
Barrierefrei spielen
Heute ist Milas erster Tag im Kindergarten. Doch nicht nur für sie ist alles neu. Die anderen Kinder staunen nicht schlecht, weil Mila ihren eigenen (Roll-)Stuhl dabeihat und eine praktische Greifzange, um vieles leichter erreichen zu können. Da gibt es neue Ideen für die Spiele im Morgenkreis, für den Spielplatz, aber auch dafür, wie Ausflüge gelingen können.
Wie so oft sind es in der Geschichte Hier kommt Mila! eher wir Erwachsenen, die Barrieren im Kopf haben und von den Kindern gezeigt bekommen, wie Inklusion funktioniert.
Vogel, K. (2024): Hier kommt Mila!
München: Knesebeck. € 16,–,
ISBN 978-3-95728-836-3, ab 4 Jahre
Steinalt und springlebendig
Der Stein Agathe ist richtig alt: Seit Milliarden von Jahren überlässt sie sich Sonne, Wind und Regen. Bis eines Tages die Erde bebt und Agathe in einen Fluss fällt und von dort weiter in den Ozean gespült wird. Hier triff t sie auf Franka Fossil, die früher eine Riesenschnecke war. Jahre später wird Agathe von einem Otter als Lieblingsstein auserkoren. Doch da endet ihre Reise noch lange nicht.
In Agathe Stein geht auf Reisen fließen die Fakten über Granit, Magma oder Edelstein spielerisch und dezent mit ein. Auch so kann man Kinder an Steinkunde heranführen.
Erbertz, C. (2024): Agathe Stein geht auf Reisen.
Weinheim: Beltz & Gelberg. € 15,–,
ISBN 978-3-407-75924-5, ab 4 Jahre
Gemeinsam neue Erfahrungen machen
Der Übergang in die Kita ist für Kinder und Eltern ein bedeutsames Ereignis. Umso wichtiger ist es, diesen Prozess für die Familien behutsam zu gestalten. Der Pädagogik-Film Eingewöhnung in der Peergroup widmet sich dazu einem bekannten Konzept, das zunehmend an Bedeutung gewinnt. Wie gelingt die Eingewöhnung von drei bis fünf Kindern gleichzeitig? Die Expertin Heike Fink, die das Modell im Rahmen eines Forschungsprojektes entwickelt hat, und die Sozialpädagogin Anja Cantzler geben im Film einen umfassenden Einblick in den Ablauf, die wissenschaftlichen Hintergründe und die Vorteile für Kinder, Fachkräfte und Familien. Unterstützt werden sie dabei von der Kita-Leiterin Julia Drewes, in deren Einrichtung das Konzept umgesetzt wird. Ein klarer Vorteil des Tübinger Modells ist, dass die Kinder die Möglichkeit haben, mit Gleichaltrigen in Kontakt zu treten, voneinander zu lernen und sich aneinander zu orientieren. Die Peer ist eine Ressource für die Kinder. Zwei Fachkräfte arbeiten zusammen, teilen sich die Verantwortung und die Planung. Die Eltern können mit den Kindern in Interaktion treten, sich austauschen und kennenlernen. Die Kinder profitieren davon, gemeinsam neue Erfahrungen zu machen und soziale Kompetenzen zu entwickeln. Da zwei Fachkräfte und mehrere Kinder anwesend sind, kann jedes Kind selbst entscheiden, zu wem es eine Beziehung aufbauen möchte.
Der rund einstündige Film beeindruckt durch die umfassende Darstellung des Tübinger Modells und der damit verbundenen Methoden in insgesamt 18 Kapiteln. Er bietet wertvolle Einblicke, die sowohl für Fachkräfte als auch für Eltern hilfreich sind, um die Eingewöhnung und Begleitung von Kindern zu verbessern. Der Film überzeugt durch eine gelungene Inszenierung, aufschlussreiche Inhalte und emotional berührende Bilder.
Thon, S. (2024): Eingewöhnung in der Peergroup. Das Tübinger Modell in der Praxis.
DVD: Laufzeit ca. 62 Minuten plus Bonusmaterial.
Ab € 26,25. Kaufungen: AV1 Pädagogik-Filme
Aufmerksam werden
Es gibt kaum ein Themenfeld, bei dem in pädagogischen Kreisen mehr Unsicherheit herrscht: digitale Medien. Klaus Kokemoor widmet sich in Blackbox Medienkonsum dem Thema aus entwicklungspsychologischer Sicht und verbindet diese mit Fallbeispielen aus seiner eigenen Arbeit in Kitas. Einzelne Szenen werden konkret beschrieben und das Verhalten der Kinder und der jeweiligen Fachkraft wird analysiert. Geschickt versucht Kokemoor, die Hintergründe zu beleuchten und eine Übertragung auf möglichen Medienkonsum zu schaffen.
Eine wichtige Erkenntnis dabei: Die aktive Auseinandersetzung mit dem Tun, mit den Interessen des Kindes ist essenziell – egal ob es um Puppenspiel oder Medien geht. Die Aufmerksamkeit auf das Kind und dessen Handeln zu lenken, schafft Verbindung; das Kind fühlt sich wertgeschätzt und kann mögliche Regeln und Grenzen besser annehmen – und zieht sich bei fehlender Anerkennung nicht zurück. Pädagogische Fachkräfte erhalten hier eine wissenschaftliche und entwicklungspsychologische Einordnung und profitieren darüber hinaus von möglichen Handlungsempfehlungen, die sie in der Elternberatung nutzen können. Eine spannende Lektüre für Eltern und pädagogische Fachkräfte gleichermaßen.
Kokemoor, K. (2024): Blackbox Medienkonsum.
Kinder beim Aufwachsen in der digitalisierten Welt gut begleiten. Eine Orientierung für Eltern und Fachkräfte.
Gießen: Psychosozial-Verlag.
€ 26,90, ISBN 978–3-8379–3380–2.