Konflikte entstehen aus ungelösten Problemen oder Differenzen und lassen sich in der Regel nicht ver- meiden. Sie gehören zum Leben dazu und kommen in allen sozialen Kontexten vor – auch in Kin- dertageseinrichtungen.
Wenn Eltern beispielsweise nicht damit einverstanden sind, dass ihr Kind auch bei Regen ins Außengelände geht – wenn zwei Mitarbeiterinnen eine Meinungsverschiedenheit längere Zeit nicht klären – wenn der Träger erwartet, dass die Öffnungszeiten erweitert werden und Sie sich fragen, wie Sie das ohne zusätzliches Personal schaffen sollen: Bei Konflikten in Ihrer Kita müssen Sie zeitnah reagieren. Denn anhaltende Kontroversen können das Betriebsklima erheblich beeinträchtigen und wirken sich negativ auf die Arbeitszufriedenheit und das Engagement Ihrer Mitarbeiterinnen aus.
Als Kita-Leitung kommt Ihnen die Aufgabe zu, Konflikte in Ihrer Einrichtung rechtzeitig zu erkennen, sie im Rahmen eines Konfliktgesprächs zu thematisieren und lösungsorientiert zu be- arbeiten.
In manchen Fällen ist es für Sie bestimmt nicht einfach, zu entscheiden, wann Sie das Gespräch suchen, wie Sie vermitteln oder ob Sie ganz bewusst den Mitarbeiterinnen die Lösung selbst überlassen – reagieren sollten Sie dennoch in jedem Konfliktfall. Doch wie?
In unserer vierteiligen Reihe „Kon- fliktgespräche führen“, die wir in dieser Ausgabe starten, umreißt die Autorin zunächst wichtige theoretische Grundlagen zum Thema Konflikte. In den Folgebeiträgen wird sie sich dann den Bereichen Zusammenarbeit mit Eltern, in- nerhalb des Teams und mit dem Träger zuwenden – jeweils anhand eines Fallbeispiels aus dem KitaAlltag. Dabei wird sie Möglichkeiten aufzeigen, wie Konflikte mithilfe professionell geführter Gespräche beigelegt werden können.
Ich wünsche Ihnen anregende Im- pulse beim Lesen des neuen Heftes und eine erholsame Urlaubszeit!
Silke Dittmar Chefredakteurin
P.S. Praktische Anregungen für ein Konfliktgespräch, wenn Eltern nach einer Erweiterung der Öffnungszeiten fragen, erhalten Sie auch diesmal schon unter der Rubrik „Der konkrete Fall“ ab Seite 12.