So bleibt der pädagogische Tag auch visuell in Erinnerung

Auf Elternabenden, Teamsitzungen oder eben am pädagogischen Tag werden Ergebnisse sinnvollerweise auch noch einmal für alle sichtbar festgehalten. Mit den nachfolgenden Tipps gelingt diese Veranschaulichung.

So bleibt der pädagogische Tag auch visuell in Erinnerung
© Natalie A. Peter © Verlag Herder

Wer einmal mit Karteikarten Vokabeln gebüffelt hat, der weiß: Etwas aufzuschreiben und vor Augen zu halten, hilft maßgeblich beim Verarbeiten von Inhalten.

Dokumentation mittels Protokoll

Material: Klemmbrett, Papier, Stift oder alternativ Laptop/Notebook/Tablet.
Das Protokoll bietet den Vorteil, später noch einmal Zugriff auf zentrale Fragestellungen, Reflexionen, Kritikpunkte, Vorschläge und Beschlüsse des pädagogischen Tags zu haben. Es belegt, wer anwesend war, was aktueller Stand bei welchen Inhalten ist und worin die nächsten Schritte bestehen. Aber auch verteilte Arbeitsaufträge und vereinbarte Termine werden auf diese Weise festgehalten. Wegen seiner Verbindlichkeit gewährleistet das Protokoll einen identischen Wissensstand aller Teammitglieder (vgl. Sauermann).

Protokoll ist jedoch nicht gleich Protokoll: Während das Wortprotokoll als ausführlichste Variante alle mündlichen Beiträge festhält, gibt das Verlaufsprotokoll zwar den Ablauf, von den Wortmeldungen jedoch nur einzelne als Zitat wieder. Die wichtigsten Kernaussagen werden sinngemäß oder in indirekter Rede zusammengefasst. Dadurch werden weitere Schritte zu Ergebnissen oder Beschlüssen sowie Dynamiken der Diskussion sichtbar. Das Ergebnisprotokoll fasst nur das Wichtigste zusammen und ist die einfachste Form, die zentrale Aussagen, Beschlüsse und Stellungnahmen verschriftlicht. Ein Kurzprotokoll ist knapper als das Verlaufsprotokoll, aber ausführlicher als das Ergebnisprotokoll und fasst stichwortartig die Redebeiträge sowie Kerngedanken und Beschlüsse zusammen. Kann am pädagogischen Tag kein Protokoll geführt werden, bietet sich als Notlösung ein Gedächtnisprotokoll an, das zeitnah den Verlauf und die Beschlüsse aus der Erinnerung festhält.
Wichtig: Protokolle werden immer in der Gegenwartsform geschrieben, nur Gedächtnisprotokolle in der Vergangenheitsform (vgl. Sauermann). Legen Sie vor dem pädagogischen Tag fest, welche Art von Protokoll sinnvoll ist.
Tipp: Deponieren Sie im Teamzimmer oder Leitungsbüro einen Ordner mit sämtlichen Protokollen von Dienstbesprechungen, Kleinteamsitzungen und pädagogischen Tagen.
Fotoprotokoll: Smartphones, Tablets oder die Kita-Kamera erleichtern es, beschriftete Flipcharts oder andere Schrift- und Bilddokumente zu fotografieren und dem Protokoll beizufügen. Wurde das Protokoll nicht handschriftlich, sondern digital erstellt, können Fotos und Protokoll zu einer PDF-Datei konvertiert werden. Dazu müssen die Fotos erst auf dem PC gespeichert werden. Mit kostenlosen Programmen, etwa der Software „PDF24 Creator“, lassen sich Text und Bild zu einem Protokoll als PDF zusammenfügen. Tutorials im Internet erklären, wie das Programm funktioniert.

Flipchart

Die großformatige Staffelei mit Papierblock eignet sich sowohl für eine spontane Visualisierung und Dokumentation diskutierter Inhalte als auch für Kleingruppenergebnisse, die im Plenum vorgestellt werden. Auch Tagesprogramm und Organisatorisches können darauf zu Beginn präsentiert werden und den Teilnehmenden im weiteren Verlauf als Orientierung dienen. Ein Flipchart kann während des pädagogischen Tags ebenso als Speicher für Ideen, Gedanken und Themen dienen, wenn diese beispielsweise zu einem späteren Zeitpunkt vertieft werden sollen und nicht aus dem Blick geraten dürfen. Beauftragen Sie am besten jemanden aus Ihrem Team, diesen Speicher zu betreuen, um selbst entlastet zu sein.
Wichtig: Die Schrift auf dem Flipchart muss immer groß und leserlich sein, damit sie auch die am weitesten entfernte Person noch entziffern kann. Druckschrift ist besser lesbar als Schreibschrift. Nutzen Sie zur Auflockerung des Flipcharts verschiedene Stiftfarben, Sketchnotes oder Skizzen und setzen Sie auch Einrahmungen oder Aufzählungszeichen ein.
Tipp: Skizzieren Sie vor dem pädagogischen Tag einige Visualisierungen, die Sie nutzen möchten, und bleiben Sie bei einem kleinen, gut zu meisternden Repertoire. Hilfreiche Tipps zum Thema Flipchart finden Sie auch unter www.abb-seminare.de/blog/flipchartgestaltung/ Wertvolle Anregungen zum Thema Sketchnotes finden sich bei Nadine Roßa und Natalie A. Peter (siehe Quellen).

Moderationskarten

Die farbigen Moderationskarten in verschiedenen Größen und Formen sind standardmäßig in jedem Moderationskoffer vorhanden. In Kleingruppen dienen sie dazu, Stichwörter oder Sätze festzuhalten, oder werden während einer Diskussion beschriftet. Eine Aufgabe, die sich auch gut delegieren lässt. In vielen Fällen ist es sinnvoll, die Karten nach der Diskussion an einer Stellwand oder auf dem Boden thematisch zu sortieren, zu clustern (vom englischen Wort für Bündel oder Schwarm/Haufen). Bei der Gelegenheit können Doppelnennungen aussortiert werden oder auffällig oft genannte Punkte angesprochen werden. Denn meist haben sie besondere Bedeutung für das Team oder weitere Maßnahmen zur Folge. Geht es um ein Stimmungs- oder Meinungsbild im Team, können Sie mit den Signalfarben Rot (Ablehnung), Grün (Zustimmung) und Gelb (unentschieden) arbeiten, indem Sie entsprechende Aussagen oder Punke auf die jeweilige Farbe schreiben und sichtbar platzieren. Da die Schrift auf einer Moderationskarte manchmal sehr klein ist, können Sie das Team zu einem sogenannten Gallery Walk einladen. Zuerst laufen alle die Zettel ab, die im Raum verteilt aufgehängt werden, danach kann der Austausch beginnen.
Priorisieren/abstimmen: Soll per Moderationskarten eine Abstimmung durchgeführt werden, nutzen Sie am besten Klebepunkte, die jedes Teammitglied verteilen kann. Auf jeder Moderationskarte steht ein Aspekt, der sich auf diese Weise favorisieren lässt. So wird schnell eine Tendenz sichtbar.

Mindmap

Material: großes Plakat (Flipchart, Stellwand oder Ähnliches), bunte, dicke Stifte.
Für die Dokumentation eines gemeinsamen Brainstormings oder einer Planung bietet sich die Mindmap an. Sie kann auch in Kleingruppen angewendet werden und ist eine Art „Gehirn-Landkarte“. Erstellt wird sie mithilfe eines Diagramms. Wie dieses dann aussieht, liegt an der Person, die sie zeichnet. Die Mindmap nutzt die natürliche Assoziationsfähigkeit des Menschen.
Vorgehen: Alle Gedanken, Ideen, Inhalte, Fragen, Kritikpunkte, die die Teilnehmenden einer Gruppe zu einem Thema einbringen wollen, werden schriftlich festgehalten. In die Mitte des Plakats kommt das Hauptthema oder die Grundidee, zu dem die Mindmap erstellt wird. Von dieser Mitte aus verästeln sich „Zweige“, die die wichtigsten Ideen zum Thema mit je einem Schlüsselwort benennen. Von jedem Zweig gehen kleinere Zweige mit weiteren Aspekten, Ideen, Fragen oder Kritikpunkten der Teilnehmer*innen ab. In einer Mindmap kann auch mit Sketchnotes, Symbolen, verschiedenen Farben oder Zeichnungen gearbeitet werden.

Foto- und Videodokumentation

Viele Kitas verfügen mittlerweile über eine professionell betriebene Website oder sogar einen Account/Kanal in den sozialen Medien. Wenn Sie im Rahmen Ihrer Öffentlichkeitsarbeit oder auch für die Familien in Ihrer Einrichtung Transparenz schaffen möchten, können Sie wesentliche Inhalte des pädagogischen Tags als Fotooder Filmdokumentation an dieser Stelle veröffentlichen. Zu beachten sind hierfür aber immer die Vorgaben zum Datenschutz oder dem Recht am eigenen Bild.

Was sind Sketchnotes?

Hierbei handelt es sich um visuelle Notizen, die aus Text und Bild bestehen (engl. sketch = Zeichnung und engl. note = Notiz). Es sind einfache kleine Zeichnungen, die man schnell aufs Papier zaubern kann. Charakteristisch für Sketchnotes sind neben Text kleine Symbole, die auf eine einfache Art und Weise gezeichnet werden. (Natalie A. Peter)

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