1. Denken Sie an die Zukunft
Betrachten Sie Ausbildungsplätze als wichtigen Baustein Ihrer Personalentwicklung: Auszubildende sind potenzielle Mitarbeitende. Checken Sie den Stellenplan: Welches Teammitglied wird in den nächsten Jahren in Rente gehen? Ist eine Erweiterung des Angebots geplant? Welche Fähigkeiten und Persönlichkeiten werden in Zukunft im Team gebraucht? Ermitteln Sie den Bedarf und suchen Sie geeignete Bewerber:innen danach aus.
2. Nehmen Sie den Träger in die Pflicht
In Zeiten des Fachkräftemangels ist es Aufgabe des Trägers, die Einrichtung bei der Ausbildung des zukünftigen Personals zu unterstützen. Ihr Team benötigt dazu Mittel für Qualifizierungsmaßnahmen. Für eine fundierte Anleitung brauchen Praxismentor:innen außerdem ein Zeitbudget. Denn im Rahmen der üblichen Verfügungszeit ist dies nicht zu leisten. Schließen Sie sich vor Ort zusammen und binden Sie den Träger mit ein.
3. Werben Sie für Ihr Ausbildungskonzept
Ihre Einrichtung hat ein gutes Ausbildungskonzept? Das macht sie zu einem attraktiven Lernort für junge Menschen. Tragen Sie das auch nach außen und schärfen Sie so das Profil Ihrer Kita. Entwickeln Sie einen Flyer, um ihn (potenziellen) Praktikant:innen zu überreichen. Werben Sie auf Ihrer Website: „Wir bilden aus!“ Dann wissen alle, dass Ihre Kita etwas zu bieten hat und Praktikant:innen bei Ihnen keine billigen Hilfskräfte sind.
4. Sichern Sie regelmäßig die Qualität
Auch wenn Ihre Kita längst über ein hervorragendes Ausbildungskonzept verfügt, kommen Sie nicht umhin, es regelmäßig zu evaluieren: Ist es in dieser Form noch wirksam, zeitgemäß und leistbar? Was müsste daran verändert oder verbessert werden? Holen Sie dazu unbedingt auch das Feedback der Auszubildenden ein und bleiben Sie mit der Fachschule als Kooperationspartner kontinuierlich im Austausch.
5. Bereiten Sie Auszubildende gut vor
Damit der Einstieg gelingt, ist es hilfreich, wenn Praktikant:innen schon vor dem ersten Tag in die Kita kommen und durch das Haus geführt werden. Zeigen Sie ihnen ihre zukünftige Gruppe und stellen Sie die Kolleg:innen vor. Sprechen Sie den Dienstplan ab, dann gibt es keine Missverständnisse. Lassen Sie die Auszubildenden an der Jahresplanung teilnehmen. So wissen sie, was auf sie zukommt, und können sich bereits einbringen.
6. Machen Sie Praxisanleitung zur Chefsache
Die Auswahl und der Einsatz geeigneter Praxismentor:innen sollten Leitungsaufgabe sein und bleiben. Überlassen Sie es nicht dem Zufall oder beispielsweise einem internen rollierenden System nach dem Prinzip „Jede:r ist mal dran“, wer die Praktikant:innen anleitet. Ansonsten werden Sie weder Ihren Mitarbeitenden noch den Auszubildenden noch Ihrem Kooperationspartner, der Fachschule, gerecht.
7. Verfolgen Sie konsequent das gemeinsame Ziel
Kennt die Schule Ihre Kita und Sie als Leitung? Sind Ihnen Lehrkräfte und Curriculum bekannt? Findet ein Austausch über gegenseitige Erwartungen statt? Laden Sie doch mal eine Lehrkraft auf einen Kaffee in Ihr Büro ein - natürlich nicht in Konkurrenz zu den Mentor:innen. Der Austausch auf Augenhöhe soll die Ausbildungsqualität optimieren mit dem gemeinsamen Ziel, bei den Auszubildenden Freude am Beruf zu entfachen.
8. Erleichtern Sie sich regelmäßige Aufgaben
Für alle Inhalte und Abläufe, die im Bereich Praxisanleitung regelmäßig auftreten, können Sie Checklisten anlegen. Erstgespräche mit den Auszubildenden, ihre Stationen während der Einarbeitung oder Leitfragen für Reflexionsgespräche können so vereinfacht werden. Auf diesen Checklisten vermerken Sie am besten auch gleichzeitig die genauen Zuständigkeiten und Terminierungen.
9. Wählen Sie die Begleitung in Ruhe aus
Praxismentor:innen müssen als Fachkräfte und Kolleg:innen Vorbilder sein. Sie sollten Geduld und Empathie mitbringen – vor allem, wenn Azubis nicht (gleich) die Erwartungen erfüllen. Nebenbei übernehmen Mentor:innen die schulische Begleitung und vermitteln Wissen. Als Leitung sollten Sie deshalb in Ruhe auswählen, welchem Teammitglied Sie diese wichtige Rolle zutrauen, und es dann um langfristige Übernahme der Aufgabe bitten.
10. Überprüfen Sie die vorhandenen Ressourcen
Überprüfen Sie jedes Jahr aufs Neue, ob die Kita über die zeitlichen und personellen Ressourcen verfügt, um als Ausbildungsstelle verlässlich zu sein. Nur dann kann das Team sich bewusst für diese Aufgabe aussprechen und ihr gerecht werden. Ermitteln Sie bei der Gelegenheit auch gleich die Potenziale Ihrer Auszubildenden als Ressource und bieten Sie ihnen die Chance, diese zu entfalten.