Podcast-Tipp

Mit „kopfgehört – IBEB im Gespräch“ hat das Institut für Bildung, Erziehung und Betreuung in der Kindheit Rheinland-Pfalz (IBEB) Ende 2021 eine Podcast-Reihe gestartet: Praxisorientiert und wissenschaftlich fundiert werden hier dreimal jährlich aktuelle Themen rund um frühpädagogische Themen mit Expert:innen besprochen. So befassen sich zwei der bisher erschienenen sieben Folgen mit dem brisanten Thema „Verletzendes Verhalten durch pädagogische Fachkräfte“. In Folge 5 geht es um die Elternperspektive: Was tun, wenn Eltern merken, dass ihr Kind in der Kita Gewalt erfährt? Hierzu gibt Karin Graeff, Vorsitzende des Landeselternausschusses Rheinland-Pfalz, wichtige Hinweise und informiert darüber, was mit Gewalt in Kitas gemeint ist und welche Maßnahmen ergriffen werden können. Sie berichtet, dass mehr Hilfskräfte in der Kita keineswegs, wie vielleicht erwartet, zu einem Anstieg verletzenden Verhaltens geführt haben, sondern dass es in der Regel Fachkräfte sind, von denen solche Handlungen ausgehen. Einen Verhaltenskodex zu erstellen, reicht hier ihrer Meinung nach nicht aus, sondern es muss sich im gesamten Team eine gewaltsensible Haltung etablieren, um sich gegenseitig auf grenzüberschreitendes Verhalten aufmerksam machen zu können. Hellhörig werden müsse man immer, wenn behauptet würde: „Sowas passiert bei uns nicht!“ – denn solch eine pauschale Abwehrhaltung habe nichts mit Gewaltsensibilität zu tun. In Folge 6 mit der renommierten Kindheitsforscherin Regina Remsperger-Kehm werden aus wissenschaftlicher Perspektive wichtige Befunde, Ursachen und Handlungsmöglichkeiten zu verletzendem Verhalten beleuchtet. Diese veranschaulicht die Professorin anhand zahlreicher Beispiele aus der Praxis. Wichtig ist den Podcast-Macher:innen, immer auch praktische Tipps zu geben, zum Nachdenken anzuregen und vor allem die Kinder nicht aus dem Blick zu verlieren. Das ist ihnen bislang auf überzeugende Weise gelungen.