Schnelle HilfeHilfe, unser Caterer bringt das Essen nicht!

Immer weniger Kitas kochen heute noch selbst. Umso abhängiger sind sie dadurch von Dienstleistern, die zuverlässig Mahlzeiten liefern. Doch was tun, wenn sich hungrige Kinder auf ihr Mittagessen freuen, die Tiefkühlschränke aber leer sind?

Fast alle Prozesse in unserer Kita haben wir mittlerweile digitalisiert und in passende Systeme integriert. So auch das Mittagessen, für das wir einen Caterer ausgewählt haben, der mit dem sogenannten Cook & Freeze Verfahren arbeitet. Das hat den Vorteil, dass das Essen im wöchentlichen Rhythmus tiefgefroren angeliefert und in der Kita täglich frisch zubereitet wird. Uns bietet es die Flexibilität, auf schwankende Essenszahlen zu reagieren – beispielsweise wegen erkrankter Kinder – und nur so viel Essen zuzubereiten, wie tatsächlich benötigt wird. Zu viel bestelltes Essen bleibt dann einfach im Froster und wird an „kinderschwachen” Tagen als kunterbuntes Buffett bereitgestellt, bevor der Tiefkühler in der nachfolgenden Woche wieder mit frischer Ware bestückt wird.

Genauso einen Tag hatten wir eigentlich für einen Freitag im Juni geplant. Die Küchenkräfte hatten bereits munter alle „Reste“ verarbeitet und die Kinder ein abwechslungsreiches Buffet genossen. Denn für Montag darauf erwarteten wir ja die Lieferung neuer Ware. Der Montag kam, doch die Ware nicht. Um 10 Uhr klingelte mein Telefon und die Hauswirtschaftskraft berichtete leicht nervös, dass die Tiefkühlschränke immer noch leer seien. Was war da los? Niemand konnte es sich erklären und langsam machte sich Panik breit. Es war jetzt 10:10 Uhr und so blieb nur noch knapp eine Stunde bis zum Mittagessen der ersten Krippenkinder. Ein Notfallplan musste her: spontan, flexibel und vor allem schnell umsetzbar. Dann der Geistesblitz: Bei uns hat doch jede Gruppe einen Backofen! Also eilte ich schleunigst zum nächstgelegenen Supermarkt und informierte parallel alle Gruppen, dass sie ihre Backöfen vorheizen sollten. Dann kaufte ich für 90 Kinder jede Menge Pizzaböden inklusive Belag und erntete dafür ungläubige Blicke von der Kassiererin. Nach meiner Rückkehr wurden die Zutaten umgehend den Gruppen zugeteilt. Fachkräfte, Leitung und Kinder belegten gemeinsam die Pizzen, schoben sie in den Ofen und verspeisten sie am Ende genüsslich. Auf diese Weise erhielt das eigentlich verpönte Fast-Food-Essen zumindest noch einen Touch von pädagogischem Anspruch. 

Auf jeden Fall war das Mittagessen gerettet. Doch wo blieb unsere Lieferung? Ein Anruf beim Caterer klärte die Sache auf: Der Fahrer hatte unsere Lieferung versehentlich im Lager stehen gelassen, brachte sie dann aber per Express am Montagabend doch noch vorbei, sodass die Essenszubereitung schon ab dem Folgetag wieder wie gewohnt starten konnte.

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