Editorial / Intro

Liebe Leserinnen und Leser,

im Schwerpunktthema des Leitungshefts versuchen wir stets ein Thema auf vielfältige Weise zu beleuchten. Nach dem Interview, das meine Redaktionskollegin Helia Schneider mit Kita-Leiterin Marion Nicolai (Seite 10) geführt hat, waren wir aber ratlos. Was gibt es denn da noch zu ergänzen? Der Grund: Marion Nicolai hat mit einer so natürlichen und erfrischenden Art das Thema Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) auf die Tagesordnung ihrer Einrichtung gebracht – da braucht es keine weiteren Perspektiven. Sie spricht von Chancen und Fehltritten, von zusätzlichem Stress und dem Bewusstmachen darüber, dass viele BGM-Aspekte häufig schon in Einrichtungen vorhanden sind. BGM, und daran gibt es nach dem Gespräch mit ihr keine Zweifel, ist der Dreh- und Angelpunkt für ein zufriedenes Team und somit auch für die Qualität der eigenen Arbeit. Das hat uns begeistert – auch wenn der Kurs „Faszienfit“ nicht bestehen konnte. Wir haben natürlich noch weitere Aspekte des Themas finden können, mit denen wir Sie in unserem Schwerpunkt versorgen.

Ebenfalls begeistert sind wir von unserer neuen Autorin, Leni, vom Instagram-Kanal „leiten.pech. pannen“. Für uns berichtet die Kita-Leitung exklusiv aus ihrem Alltag (Seite 34). In Lenis erster Geschichte wünscht sie sich öfters, auch einfach mal „nein“ sagen zu können. Kommt Ihnen das bekannt vor?

Herzliche Grüße aus Freiburg
Thilo Bergmann, Chefredakteur
bergmann@herder.de 

Leitungskräfte zeigen der Politik die Rote Karte

Den Kitaleitungstag der GEW Baden-Württemberg Anfang November in Stuttgart haben viele Leiter:innen genutzt, um ihrem Unmut über schlechte Arbeitsbedingungen Luft zu machen. Auf Rote Karten schrieben sie Vorschläge, wie das zuständige Ministerium die Situation in Kitas verbessern kann. Die Gewerkschaft setzt sich dafür ein, dass die befristete Finanzierung von Leitungszeit-Stunden von Landesregierung und Trägern langfristig garantiert wird. Außerdem sollen Leitungen durch zusätzliches Personal von Verwaltungstätigkeiten entlastet werden.

Bildungsmesse findet in Stuttgart statt

Die diesjährige Bildungsmesse ‚didacta‘, die für den 11. bis 15. Februar nach Stuttgart einlädt, bietet wieder ein Veranstaltungsprogramm speziell für den Kita-Bereich. In Foren, Workshops, Vorträgen, Seminaren und Podiumsrunden sowie Sonderschauen geht es um aktuelle Fragen und besondere Aspekte frühkindlicher Bildung, Erziehung und Betreuung. Das Forum Frühe Bildung findet sich in Halle 9.

Kriterien für Platzvergabe können diskriminieren

Mit einer Online-Fortbildung hat sich das LVR-Landesjugendamt Rheinland Anfang November der Frage gestellt, ob, wie und wen die Kriterien von Kita-Platzvergaben diskriminierend wirken können und welche Lösungsansätze es dafür gibt. Mit der Veranstaltung sollten Träger ermutigt werden, eigene Aufnahmekriterien zu überprüfen, und Jugendämter motiviert werden, mit den Trägern Vergabekriterien zu vereinbaren. Auch digitale Tools könnten bei einer Objektivierung von Vergabeprozessen helfen.

Kinderzahlen sinken

In den östlichen Bundesländern haben AWO, Volkssolidarität und Arbeiter-Samariter-Bund in einem gemeinsamen Papier gefordert, den starken Rückgang der Kinderzahlen zu nutzen, um die Kindertagesbetreuung zu stärken. Aus der demografischen Entwicklung ergebe sich die Chance, den Fachkraft-Kind-Schlüssel endlich zu verbessern. Das Papier warnt davor, dass bis 2030 Tausende von Vollzeitstellen abgebaut werden müssten, wenn die Betreuungsschlüssel so blieben wie bisher. Mit ihrer Initiative #ZukunftKitaOst plädieren die Verbände dafür, mit dem demografischen Wandel eine bessere Qualität zu schaffen.

Kitas integrieren Sprachförderung in den Alltag

Laut Umfrage der DKLK-Studie 2024 gaben 62,1 Prozent der Befragten an, dass das Thema „sprachliche Bildung“ im Vergleich zu anderen Bildungsbereichen „sehr wichtig“ (35,7 Prozent) oder „wichtiger“ (26,4 Prozent) ist. 35,3 Prozent der Befragten ordnen die sprachliche Bildung als „gleich wichtig“ ein. Mit 46,2 Prozent der Befragten erklärte nahezu jede zweite Leitung und damit die Mehrheit, „ausschließlich alltagsintegrierte Sprachbildung“ als Form der sprachlichen Bildung in der Einrichtung durchzuführen.

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