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Kognition

Kognition ist der Sammelbegriff für alle Prozesse oder Strukturen, die mit bewusstem Erkennen zusammenhängen. Oft ist mit Kognition das Denken in einem umfassenden Sinn gemeint. Zur kognitiven Entwicklung gehört die Entwicklung der Wahrnehmung, der Sprache, des Lernens, des Behaltens, des Vorstellens und des Erinnerns.

Denken

Denken umfasst folgende Fähigkeiten: Begriffsbildung und Kategorisierung, Schlussfolgern, Problemlösung sowie Urteilen und Entscheiden.1

Heute geht man davon aus, dass schon Säuglinge denken können. Sie fangen ab dem ersten Lebensmonat damit an, Handlungen nachzuahmen und sind bereits mit ca. sechs Monaten in der Lage, das Prinzip von Ursache und Wirkung in einer einfachen Form zu erfassen (z.B. Schütteln einer Rassel macht Geräusche).

1Vgl. Vollmer, K. (2012): Fachwörterbuch für Erzieherinnen und pädagogische Fachkräfte. Freiburg: Herder. S. 71.

Die Bedeutung von Beziehung bei der Denkentwicklung von Kindern

Wenn Kinder von ihren Bezugspersonen keine emotionalen, nonverbalen und verbalen Anregungen und Reaktionen auf ihr Handeln bekommen, werden sie bei der Entwicklung ihres Denkens gehindert. Von Beginn an auf der Suche nach Sinn und Bedeutung besitzen Kinder schon früh erstaunliche Fähigkeiten im Wahrnehmen und Denken. Bereits Kleinstkinder verstehen intuitiv, dass 1 plus 1 nicht 1 sein kann.

Mit der Sprachentwicklung wird das Denken des Kindes geradezu nach vorn katapultiert. Da Kinder in Bildern denken, kommt der pädagogischen Fachkraft die Aufgabe zu, dem bildhaften Denken Raum zu geben. Das kann beispielsweise durch das Erzeugen von Bildern über die Wirklichkeit geschehen oder durch Gespräche darüber, warum etwas so ist. Kinder brauchen eine Umgebung, in der sie ermuntert werden. Dann können sie die genannten Fähigkeiten des Denkens erlernen und erproben. Es geht nicht darum, Fakten zu lernen, sondern darum, dass Kinder Strategien und Denkweisen entwickeln, die sie später in bestimmten Situationen brauchen können. Die pädagogische Fachkraft unterstützt den Entwicklungsprozess, indem sie das kindliche Denken ganzheitlich sieht. Sie geht darum die Themen und Fragestellungen des Kindes nicht isoliert an, sondern betrachtet mathematisch-naturwissenschaftliche und technische Zusammenhänge als Ganzes. Sie bettet sie ein in die kindlichen Ausdrucksformen und gestaltet sie sinnlich erfahrbar. Indem das Kind sein Denken entfaltet, erfährt es Anerkennung und kann sich wohlfühlen. Es entdeckt und versteht die Welt, kann sich ausdrücken und mit anderen leben.2

2Vgl. Ministerium für Kultus, Jugend und Sport (2011):  Orientierungsplan für Bildung und Erziehung in baden-württembergischen Kindergärten und weiteren Kindertageseinrichtungen. Freiburg: Herder. S. 148-153.