Hier dreht sich alles um SpinnenWir begrüßen den Altweibersommer

Altweibersommer nennt man die letzten warmen Spätsommertage, an denen man die Fäden der Webspinnen sehen kann. Eine Festidee zum Ausklang des Sommers.

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© Bernd Kasper - pixelio

Was ist denn das für ein Name? Und wie kann man den feiern? Während wir noch darüber nachgrübeln, ob diese altertümliche Bezeichnung für den Spätsommer "political correct" sei, machen wir uns für die Kinder schlau: Altweibersommer nennt man die letzten warmen Tage im Spätsommer, an denen sich die jungen Webspinnen an langen Fäden durch die Luft davontragen lassen. Früher glaubten die Menschen, diese silbrigen Gespinste seien die Haare von Elfen, Zwergenfrauen oder der Frau Holle... Zumindest sie war eine alte Dame. Aber was gibt es da zu feiern? Die jungen Spinnen etwa - ist das nicht eklig?

Versuchen wir's mal, den Kindern diese nützlichen und (zumindest bei uns ) ungefährlichen Tierchen nahe zu bringen. Ein bisschen Biologieunterricht muss dazu sein:

Die winzigen Jungspinnen klettern hinauf an einen erhöhten Platz in der Hecke, an Gartenzäunen oder auf die Spitzen der Grashalme, recken das Hinterteil in die Höhe und spinnen einen langen, festen Faden, an dem sie der Wind davonträgt - man nennt das "ballooning". Irgendwo bleibt der Faden hängen, und dort ist dann der neue Lebensraum der kleinen Spinne, an dem sie ihr erstes Netz webt.

Wenn Sie das Ihren Kindern erzählt haben, dann dürften die kleinen Spinnen für sie langsam eher interessant als eklig werden. Sobald Sie also die ersten Altweiberspinnenfäden sichten, greifen Sie sich Ihre Kinder und hinaus geht's.

Nehmen Sie für jedes Kind eine mit Wasser gefüllte Blumenspritze mit, ein Säckchen Kastanien (oder Sie sammeln diese vor Ort), Seidenpapier, dünnes Garn, Wollfäden, Schere, Bohrer, ein Päckchen Zahnstocher und Luftballons.

Draußen wird erst einmal vorgelesen oder erzählt - etwa von der Biene Maja, die einem überaus höflichen Spinnerich mit Namen Hannibal begegnete, oder das Märchen von Rumpelstilzchen, in dem zwar keine Spinne, aber das Spinnrad eine wichtige Rolle spielt.

Dann suchen Sie sich ein paar besonders schöne Spinngewebe oder ein Radnetz, das die Kinder vorsichtig mit Wasser besprühen, um es besser anschauen zu können. Wer bekommt da keine Lust, auch ein solch kunstvolles Netz zu weben? Also wird eine Kletterspinne gebastelt:

Kletterspinne

Das brauchen Sie:

  • pro Spinne eine große und eine kleine Kastanie
  • 9 Zahnstocher
  • Wollfaden
  • Stöckchen

So wird's gemacht:

Bohren Sie in jede Kastanie einen Kranz von acht Löchern für die Beine und ein Loch oben für den Kopf. In die Löcher werden die Zahnstocher gesteckt. An den neunten oben kommt die kleine Kastanie als Kopf. Nun knoten Sie an zwei gegenüberliegende Beinchen einen Wollfaden. Das andere Ende wickelt man auf ein Söckchen. Nun können Ihre Kinder die Spinne hoch und runter laufen lassen, indem sie das Stöckchen drehen. Dazu wird gereimt:

"Ilse Bilse Spinnse,
wie lang dein Faden ist
kommt der Regen runter,
bis du am Boden bist;
dann kommt die liebe Sonne
und leckt den Regen auf;
und Ilse Bilse Spinnse
klettert wieder rauf."

Anschließend wird gespielt:

Weberschiffchen

Das ist ein altes Spiel, das die Kinder besser verstehen, wenn Sie ihnen erklären, was ein Webrahmen ist. Die Kinder stellen sich hintereinander in einer Reihe auf, heben die Arme und fassen sich an den Händen an. Dann treten sie einen Schritt zurück, ohne sich loszulassen - so entsteht der Webrahmen. Das letzte Kind läuft nun als Weberschiffchen durch die Reihe, einmal von vorne nach hinten und zurück. Wenn es vorne angekommen ist, stellt es sich wieder in die Reihe und gibt dem ersten Kind die Hand. Unterdessen ist das zweite Kind losgelaufen. Wenn der Webrahmen reißt, wird von vorne begonnen.

Ballooning

Schneiden Sie mit den Kindern aus dem Seidenpapier eine kleine Spinne aus, die Sie an einem langen feinen Faden um die Hülle des Luftballons binden. Nun blasen die Kinder den Ballon auf und werfen ihn in die Luft: Wessen Spinne fliegt am weitesten?

Windbeutel

Und was gibt es zu essen und zu trinken? Natürlich keinen Spinnensalat - igitt. Aber wenn Sie zu Hause luftige Windbeutel (gibt's fix und fertig aus der Tiefkühltruhe im Supermarkt) mit einem Spinnenetz aus Zuckerguss dekorieren, werden die Kinder gerne zulangen. Servieren Sie dazu einen kühlen Altweibersommerdrink aus Holunderbeerensaft - der Holunderstrauch ist nach altem Volksglauben der Wohnsitz der Frau Holle.

Vielleicht haben die Kinder dann noch Lust, ein wenig weiterzuspinnen - einfache Webrähmchen gibt es im Spielzeughandel.

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