Zarte Blüten zum Basteln und NaschenWir begrüßen die ersten Veilchen

Mit seinen milden Temperaturen lädt der Frühling ein, die Natur beim Erwachen zu beobachten. Wer an schattigen Waldrändern genau hinschaut, findet mit etwas Glück einen besonderen Frühlingsboten: Das kleine Veilchen sieht nicht nur schön aus, es schmeckt auch gut.

Zarte Blüten zum Basteln und Naschen: Wir begrüßen die ersten Veilchen
© Angelika Wolter - Pixelio.de

Auch wenn's draußen noch recht ungemütlich sein sollte: Am 20. März ist Frühlingsanfang. Und dann ist es endgültig vorbei mit dem grauen Allerlei in der Natur. Also wetterfest anziehen und hinaus zum Vor-Frühlingsspaziergang mit der ganzen Familie - auf der Suche nach dem ersten, schönen Frühlingsboten, dem Veilchen. Augen auf!

Gute Chancen haben Sie, die kleinen, meist dunkelviolett (seltener weiß oder rosa) blühenden Pflanzen an schattigen Waldrändern zu finden.

Das Veilchen wird aber auch viel als Zierpflanze in Gärten angepflanzt. Und weil es leicht verwildert, findet man es deshalb häufig in Parkanlagen und auf anderen schattigen Grünflächen. Es ist eben ein anspruchsloses Pflänzchen.

Sei wie das Veilchen im Moose, bescheiden, sittsam und rein /
und nicht wie die stolze Rose, die immer bewundert will sein."

So dichteten unsere Urgroßmütter, schrieben sich diesen Spruch ins Poesiealbum und klebten ein gepresstes Veilchen daneben. Auch taucht das Veilchen in Sagen oft als Wunderblume auf, in deren Nähe Zwerge wohnen und sich Schätze verbergen. Symbolisch steht es für Liebe und Fruchtbarkeit, aber auch für Bescheidenheit, Treue und Demut.

Auch wenn Sie solche Poesie-Sprüche nicht mögen - das erste Veilchen, das man gefunden hat, aufzubewahren, ist sicher eine Idee, die auch Ihren Kindern gefällt.

Neben dem Pressen gibt es noch eine andere Art des Haltbarmachens, die unsere Großmütter liebten: das Kandieren. Am besten bereiten Sie vor dem Spaziergang alles vor, damit Sie gleich anfangen können, wenn die Kinder mit ihrem Veilchenfund nach Hause kommen.

Kandidierte Veilchen

Für die kandierten Veilchen eignen sich die Wohlriechenden oder Märzveilchen. Sie blühen - wie der Name sagt - ab März meist dunkelviolett (seltener weiß oder rosa) und haben ein besonders starkes Aroma. Daneben gibt es noch die etwas später blühenden Waldveilchen, die Hundsveilchen und Sumpfveilchen, und auch das Stiefmütterchen gehört in die Familie der Veilchengewächse.

Probieren Sie das Kandieren aus - es ist gar nicht schwer. (Achten Sie aber darauf, dass die Pflanzen nicht von Stellen stammen, wo viele Hunde ausgeführt werden...)

Das brauchen Sie:

  • Veilchenblüten mit Stiel, aber ohne Blätter
  • ein Eiweiß
  • 125 g feinsten Kristallzucker
  • 2 Tl Wasser
  • pro Kind einen feinen Pinsel
  • Bindfaden
  • Büroklammern

So wird's gemacht:

Die Veilchen vorsichtig abspülen und trocken tupfen. In ein Porzellanschälchen das Eiweiß fließen lassen, das Wasser dazugeben und mit einer Gabel vermischen - es darf nicht schaumig werden!

Den Zucker in einen Suppenteller schütten. Mit dem Pinsel das Eiweiß vorsichtig ringsum auf die Blütenblätter auftragen und dünn mit dem Zucker bestreuen. Dann die Veilchen einzeln am Stiel mit einer Büroklammer am gespannten Faden aufhängen. Die Trockenzeit beträgt etwa 1 bis 2 Stunden.

Für diese zauberhaften Veilchen gilt das Motto "Ich hab dich zum Fressen gern". So haben es seit alters her die Leckermäuler nicht nur mit den Veilchen, sondern auch mit anderen essbaren Blüten wie zum Beispiel den Rosenblättern gehalten. Wer's also übers Herz bringt, dekoriert einen Vanillepudding oder Zuckerguss- Muffins mit den kandierten Veilchen.

Entdecker-Veilchen

Und mit den Kleinsten (oder für den Fall, dass die Kinder gar keine Veilchen gefunden haben) basteln wir ein Entdecker-Veilchen.

Das brauchen Sie:

  • 1 Bogen braunen Tonkarton
  • Krepppapier in Lila und Grün
  • 1 Schaschlikstäbchen (Holz)
  • 1 Wattekugel
  • Tuschkasten und Pinsel
  • Filzstifte
  • Klebstoff

So wird's gemacht:

Drehen Sie den Tonkarton so zur spitzen Tüte, dass am spitzen Ende eine kleine Öffnung bleibt. Schneiden Sie den Tütenrand oben ringsum gerade ab. Die Wattekugel gelb tuschen, ein Gesicht draufzeichnen und auf den Holzspieß stecken. Aus dem lila Krepppapier Blütenblätter schneiden und rings um das Blütengesicht kleben. Zwei Blätter aus dem grünen Krepppapier schneiden und ebenfalls am Holzstab festkleben. Das fertige Veilchen am Stab von oben so in die Tüte stecken, dass der Stab unten herausguckt. Zunächst den Stab so weit hinunterziehen, dass das Veilchen ganz in der Tüte verschwindet. Und wenn man den Stab dann nach oben schiebt - ist das Veilchen da!

"Komm lieber Mai und mache..."

Bei einer richtigen Begrüßung wird natürlich auch gesungen - weil es eigentlich so gut passt, singen wir das schöne alte "Komm lieber Mai und mache..." und ersetzen "Mai" einfach durch "März":

"Komm lieber (Mai) März und mache
die Bäume wieder grün
und lass uns an dem Bache
die kleinen Veilchen blühn!
Wie möchten wir so gerne
ein Veilchen wieder sehn
ach, lieber (Mai) März, wie gerne
einmal spazieren gehn!

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