Was wäre die Advents- und Weihnachtszeit ohne all die gebackenen Herrlichkeiten und duftenden Leckereien auf dem bunten Plätzchenteller? Und ohne die gute, alte und überlieferte Tradition der Weihnachtsbäckerei? Hinter Plätzchen, Pfefferkuchen, Stollen und Striezeln verbergen sich oft vorchristliche und christliche Traditionen, altes Brauchtum und fremdländische Einflüsse. So gelten zum Beispiel altgermanische Opferspeisen als Vorläufer vieler köstlicher Gebäcksorten. Besonders den mittelalterlichen Burgen- und Klosterküchen haben wir einige besondere Speisen zu verdanken: Die ersten feinen Lebkuchen (von lat. "libum"= Fladen) wurden in den Klöstern gebacken, Rezepte und Zutaten dort sorgsam wie kostbare Schätze gehütet. Man geht davon aus, dass die "süße Kunst" mitsamt den teuren, wertvollen Gewürzen aus Persien stammt und wahrscheinlich über Kreuzritter und Handelsleute zu uns kam. Bis heute spüren wir, dass gerade der traditionellen Weihnachtsbäckerei ein ganz besonderer Zauber anhaftet und in weihnachtlichen Gebäcksorten ein Hauch von deren Herkunft, Geschichte und Überlieferung mitschwingt.
Vielen überlieferten Rezepten zufolge soll mit der Weihnachtsbäckerei schon früh begonnen werden. Das hängt damit zusammen, dass Stollen, Honig- und Pfefferkuchen erst nach drei bis vier Wochen richtig gut schmecken. Auch Lebkuchen und "Gebildbrote" wie Thorner Kathrinchen, Aachener Printen, Spekulatius und Springerle sollten drei bis vier Wochen lagern, um weich zu werden und ihr volles Aroma zu entfalten. Als Gebildbrote bezeichnet man Brot und Gebäck, das zu religiösen oder anderen Anlässen in bestimmten Formen hergestellt wird. Traditionell werden "Gebildbrote" zu Weihnachten mit Hilfe von handgeschnitzten Holzformen (Modeln) hergestellt (und damit "gebildet" und "bebildert").
Zutaten
150 g |
Honig oder Sirup
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70 g |
brauner Zucker |
50 g |
Margarine |
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abgeriebene Schale einer halben Zitrone |
1/2 TL |
Zimt |
je 1 Prise |
Kardamom, Anis und gemahlene Nelken |
1 |
Ei |
50 g |
sehr fein gehacktes Zitronat |
300 g |
Mehl |
3 gestrichene TL |
Backpulver |
100 g |
Grümmel (fein gestoßener, brauner Kandis) |
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Fett für das Blech |
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Milch zum Bestreichen |
Zubereitung
Honig oder Sirup mit Zucker und Margarine erwärmen und auflösen. Die Masse abkühlen lassen, danach die Gewürze, Zitronat, das Ei, Grümmel und einen Teil des Mehls mit dem Backpulver unterrühren. Nun das restliche Mehl darunter kneten und den Teig bei Zimmertemperatur ruhen lassen.
Bevor man den Teig 1/2 cm dick ausrollt, kann man nochmals ein wenig Mehl unterkneten. Nun in 3 x 6 cm große Rechtecke schneiden oder mit Formen ausstechen bzw. Modeln benutzen. Die Printen mit Milch bestreichen und im vorgeheizten Backofen bei 180° Grad ca. 20 Min. backen, bis sie schön braun sind. Wer möchte, kann sie später noch mit Schokoladenglasur glasieren.