Kinder im Vorschulalter sind noch nicht fähig, auf dem Fahrrad eigenständig am Verkehr teilzunehmen. Die Familienradtour unter Aufsicht ist die beste Vorbereitung und ein schönes Erlebnis für die ganze Familie.
Allerdings ist es nicht damit getan, die Kinder einfach auf das Fahrrad zu setzen und loszuradeln: "Christoph fährt immer in mich rein!", "Ich kann nicht mehr!" Und warum musste Meike gegen den Baum fahren? Was machen wir nun mit dem kaputten Fahrrad in der Wallachei? Die Radtour kann auch schief gehen. Deshalb sollten Sie Ihr Kind und sich auf den Drahteselausflug gut vorbereiten. Einige Tipps:
- Keine Stützräder! Auch wenn Kinderfahrräder fast nur mit Stützrädern angeboten werden, sind Stützräder ein großes Sicherheitsrisiko. Fahrräder mit Stützrädern sind Dreiräder und sollten auf Radtouren nicht zum Einsatz kommen, da sie in unwegsamem Gelände zu bösen Stürzen führen können.
- Immer mit Helm. Ein gut sitzender Helm kann Leben retten. Lassen Sie den Helm in einem Fachgeschäft anpassen und Ihr Kind die Farbe auswählen.
- Trainieren Sie die Geschicklichkeit. Ihr Kind wird so ganz spielerisch fit für die Radtour. Suchen Sie sich für Geschicklichkeitsspiele einen verkehrsfreien oder verkehrsarmen Raum (Schulhof, Spielstraße) und nehmen Sie zum Beispiel ein ca. 30 cm breites Brett, 4 Eimer, 1 Seil und einen Ball mit. Ihr Kind kann nun gerade über das Brett und im Slalom um die Eimer fahren, vor dem Seil stoppen, den Ball im Vorbeifahren bei Ihnen abholen und in einen Eimer werfen. Zusammen mit Freunden kann man dabei richtige Wettspiele machen. Wer fährt am langsamsten? Wer schafft den engsten Slalom? Wer kann vom Eimer aus aufsteigen und ohne den Boden zu berühren an diesem Eimer auch wieder absteigen? Können alle im Gänsemarsch hintereinander fahren? Wer kann sich während der Fahrt umdrehen und erkennen, ob Sie den roten oder blauen Eimer hochhalten?
- Fahren Sie mit Ihrem Kind regelmäßig im Wald. Auf schmalen Waldwegen lernt man, einer Wurzel auszuweichen, bergab angemessen zu bremsen und vor einem Baum rechtzeitig zu stoppen. Ein Kind, das sein Fahrrad auf kleinen Waldwegen sicher in der Spur halten kann, wird sich später auf der Straße nicht mehr auf seine Fahrtechnik konzentrieren müssen, sondern kann seine ganze Aufmerksamkeit dem Verkehr widmen. Natürlich macht es auch Spaß, im Wald einen kleinen Hügel hinabzusausen oder über einen kleinen Ast zu hoppeln.
- Überprüfen Sie einmal im Monat das Fahrrad Ihres Kindes. Manche Kinder sagen nicht Bescheid, dass der Lenker wackelt oder die Bremse nicht mehr geht. Passt die Sattelhöhe noch? Als Faustregel gilt: Wenn das Kind im Sattel sitzt, sollte es mit den Zehenspitzen gerade den Boden berühren können.
Haben Sie den Eindruck, dass Ihr Kind noch nicht Spur halten kann und sehr schnell erschöpft ist, sollten Sie überlegen, ob es auf der Radtour nicht besser im Kindersitz mitfährt. Es macht wenig Sinn, das Kind zu überfordern. Will das Kind gerne selbst fahren, und Sie haben eine längere Tour geplant, bietet sich ein Anhängerfahrrad an. Das Anhängerfahrrad wird an Ihrem Rad befestigt, so dass das Kind mitstrampeln kann, aber nicht muss. Um das auszuprobieren, kann man sich ein solches Gefährt auch erst mal leihen.
Ist das Fahrrad in Ordnung, der Helm aufgesetzt und Ihr Kind fit im Wald und auf dem Geschicklichkeitsparcours, steht der erfolgreichen Familienradtour nichts mehr im Wege - viel Spaß!