Warum Schwimmen lernen für Kinder so wichtig ist"Ab ins Wasser"

Kinder sollten so früh wie möglich Schwimmen lernen. Nicht nur, dass es Kindern Spaß macht zu schwimmen, es ist dient auch der Sicherheit. Jeder Urlaub am Meer wird zur Gefahr, wenn das Kind nicht schwimmen kann.

Warum Schwimmen lernen so wichtig ist: Ab ins Wasser
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Was gibt es Schöneres als bei sommerlichen Temperaturen ins kühle Nass zu springen? Bald ist es wieder so weit: Die Freibäder öffnen ihre Tore. Und wie jedes Jahr warnt die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) vor schweren Badeunfällen besonders bei Kindern. Schon zu ihrer eigenen Sicherheit sollten Kinder deshalb so früh wie möglich schwimmen lernen. Für Schwimmen als Sport spricht aber noch mehr: Wer regelmäßig schwimmt, tut etwas für seine Gesundheit.

Ab wann können Kinder schwimmen lernen?

Seit Anfang der 70er Jahre erfreut sich das so genannte "Babyschwimmen" großer Beliebtheit. Dabei werden die Babys im Wasser von Mutter oder Vater gehalten. Im Mittelpunkt steht der Spaß an der Bewegung und dem Element Wasser. Inzwischen weiß man aber, dass diese Form der Wassergewöhnung keinen Einfluss auf die späteren Schwimmfähigkeiten hat. In vielen Schwimmbädern werden außerdem Wassergewöhnungskurse für Kinder ab drei Jahren angeboten. Auch hier geht es mehr um Spiel und Spaß als um echtes Schwimmen. Wasserscheuen Kindern wird die Angst vor dem Element Wasser genommen und erste Reaktionen (Luft anhalten beim Untertauchen) werden eingeübt.

Den relativ einfachen Bewegungsablauf des Kraulens (ohne regelmäßige Atmung) können Kinder ab etwa fünf Jahren erlernen. Durch simples Wassertreten können sich sogar Vierjährige schon kurz über Wasser halten. In den USA lernen fast alle Kinder zuerst das so genannte "doggie paddle" und gehen dann direkt zum Kraulen über. Schwieriger ist das Brustschwimmen. Die genau aufeinander abgestimmten Arm- und Beinbewegungen erfordern großes Koordinationsvermögen, über das die meisten Kinder erst ab dem sechsten Lebensjahr verfügen. Als nächste Hürde schließt sich das Rückenschwimmen an, das schon etwas Erfahrung und Selbstvertrauen im Wasser voraussetzt.

Wo lernen Kinder am besten schwimmen?

Natürlich kann man seinen Kindern das Schwimmen selbst beibringen. Dazu braucht man aber Zeit, Geduld und das nötige Wissen über die optimale Vorgehensweise. Einfacher ist da die Teilnahme an einem Schwimmkurs. Die DLRG, Schwimmvereine und Schwimmbäder bieten Schwimmkurse für Kinder ab sechs Jahren an. Meist beginnt man erst einmal an Land mit dem Brustbeinschlag. Wenn diese schwierige Bewegung "trocken" klappt, kommen oft Schwimmbretter zum Einsatz, um das Ganze im Wasser zu üben. Zum gemeinsamen Trainieren von Brust- und Beinschlag haben sich flexible Schwimmgürtel bewährt, die man je nach Können "abspecken" kann, bis das Kind schließlich ohne Hilfe schwimmt.

Die Preise für Anfängerkurse schwanken je nach Anbieter zwischen 50 und 100 Euro. Um Eltern die Entscheidung zu erleichtern, bieten viele Kurse Schnupperstunden an. Der erste Schwimmkurs kann, muss aber nicht mit der Erlangung des "Seepferdchens" abschließen (25 Meter schwimmen, Sprung vom Beckenrand ins tiefe Wasser, zwei Tauchringe aus brusthohem Wasser an die Oberfläche holen).

Aber Vorsicht: Ihr Kind hat zwar den ersten Schritt getan, richtig sicher schwimmen kann es aber noch nicht. Die nötige Sicherheit erlangt es nur durch viel Übung. Entweder gehen Sie als Eltern selbst regelmäßig mit Ihrem Kind ins Schwimmbad, oder aber Sie spendieren Ihrem Kind einen anschließenden Vertiefungskurs (ebenfalls bei der DLRG oder im Schwimmverein). Viele Anbieter nehmen in diesem Kurs sogar schon das Rückenschwimmen in Angriff. Ein Tipp für alle, die die vielen Schwimmbadbesuche nicht in ihrem Alltag unterbringen können: Viele Urlaubsanbieter (z.B. TUI) bieten Schwimmkurse inzwischen als festen Bestandteil ihres Programms an.

Wann ist der beste Zeitpunkt zum schwimmen lernen?

Am besten lernt Ihr Kind noch vor dem Schuleintritt schwimmen, denn in den Grundschulen wird das Schulschwimmen oft erst ab der 3. Klasse angeboten. Außerdem kann sich ein Lehrer, der allein mit 25 Kindern im Schwimmbad ist, kaum um einzelne Kinder kümmern. Ganz nebenbei steigert die neu erworbene Fähigkeit rechtzeitig zum Schulbeginn das Selbstvertrauen Ihres Kindes.

Worauf sollten Eltern von Schwimmanfängern besonders achten?

Seien Sie Vorbild! Schwimmen stärkt die Abwehrkräfte, regt den Kreislauf an und beugt Haltungsschäden und Verspannungen vor. Wenn Eltern ihren Kindern Spaß am Element Wasser vermitteln, leisten sie also einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsvorsorge. Deshalb sollte der Spaß am Schwimmen stets im Vordergrund stehen.

Beobachten Sie Ihr Kind genau und unterstützen Sie es, wenn es Hilfe braucht. Kinder neigen dazu, ihre eigenen Fähigkeiten zu überschätzen. Lassen Sie Ihr Kind deshalb anfangs nicht alleine schwimmen, sondern schwimmen Sie nebenher, um notfalls schnell eingreifen zu können.

Das Baden im Meer und in Wellenbädern birgt besondere Gefahren für Kinder. Wellenbecken sind grundsätzlich nur etwas für erfahrene Schwimmer und bei starker Brandung sollten Kinder höchstens bis zum Knie ins Meer dürfen.

Auch Schwimmhilfen wie Schwimmflügel, Schwimmsitze u.ä. bieten keinen sicheren Schutz vor dem Ertrinken. Im Gegenteil: Für kleinere Kinder ist es schwer, sich nach dem Kentern wieder aufzurichten.

Übrigens: Zum Schwimmen lernen ist man nie zu alt. Die DLRG und andere Schwimmschulen bieten auch Kurse für Erwachsene an.

kizz Info

Mehr Informationen finden Sie auch bei der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. unter www.dlrg.de

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