Sturz oder Zusammenstoß
Ihr Kind könnte sich etwas gebrochen haben, wenn es starke Schmerzen hat, den betroffenen Körperteil nicht mehr bewegt oder dieser unnatürlich „verrenkt“ erscheint, die verletzte Stelle außerdem geschwollen ist oder sich dort ein Bluterguss zeigt. Klarheit bringt dann nur ein Röntgenbild. Bewegen Sie den verletzten Körperteil so wenig wie möglich und rufen Sie sofort den Arzt. Glücklicherweise kommen Brüche seltener vor als Verstauchungen, Prellungen, Beulen oder Quetschungen.
Alle geschlossenen, also nicht blutenden Verletzungen, werden nach dem PECH-Schema versorgt:
- Pause: Verletzten Körperteil nicht mehr bewegen. Beengende Kleidung (Schuhe, Strümpfe) und Schmuck entfernen, weil sich häufig eine starke Schwellung entwickelt.
- Eis: Kühlen mit kaltem Wasser, einer Kühlkompresse oder notfalls auch einer Packung Tiefkühlerbsen (jeweils in ein Handtuch gewickelt).
- Compression: Verletzte Stelle an Arm oder Bein mit einer elastischen Binde umwickeln. Hochlagern: Arm oder Bein hochlegen.
Ist Ihr Kind nach einem Sturz oder Schlag auf den Kopf für wenige Sekunden bewusstlos, wirkt benommen, kann sich an den Unfall nicht erinnern, klagt über Kopfschmerzen oder beginnt nach 30 bis 60 Minuten mehrmals zu erbrechen, besteht die Gefahr einer Gehirnerschütterung. Lagern Sie Ihr Kind mit leicht erhöhtem Oberkörper und fahren Sie mit ihm zum Arzt oder ins Krankenhaus. Ist Ihr
Kind bewusstlos oder sehr schläfrig, rufen Sie sofort den Rettungsdienst.
Zahnunfälle
Hat sich Ihr Kind einen bleibenden Zahn oder ein Stück davon ausgeschlagen, sollten Sie den Zahn suchen und mit Ihrem Kind zum Zahnarzt fahren. Berühren Sie die Zahnwurzel nicht. Falls Sie keine Zahnrettungsbox aus der Apotheke zu Hause haben, können Sie den Zahn notfalls auch in einem sauberen Schraubglas mit H-Milch aus einer frisch geöffneten Packung transportieren.
Unfall-Check
Mit wenigen Handgriffen können Sie überprüfen, ob sich Ihr Kind ernsthaft verletzt hat: Tasten Sie seinen Kopf nach einer Beule oder Wunde ab. Hat es Schmerzen, wenn Sie von links und rechts gegen die Schulter bzw. von oben auf jedes der beiden Schlüsselbeine drücken? Tasten Sie beide Arme und Beine ab und prüfen sie, ob Ihr Kind sie bewegen kann. Zwicken Sie jeweils leicht in die Großzehe und fragen Ihr Kind, ob es das spürt. Hat es Schmerzen, wenn Sie mit beiden Händen seinen Brustkorb umfassen und etwas zusammendrücken?
Schürf- und Schnittwunden
Kleinere Wunden werden desinfiziert und mit einem Pflaster versorgt. Sind Sand oder Erde in die Wunde geraten, spülen Sie die Wunde mit Wasser bzw. entfernen Sie Steinchen mit einer Pinzette. Gehen Sie mit Ihrem Kind zum Arzt, wenn die Wunde stark blutet, entzündet ist, sich im Gesicht befindet, Ihr Kind gebissen wurde oder es sich um Platzwunden mit über einen Zentimeter Länge handelt. Dann bitte nicht desinfizieren, sondern die Wunde nur keimfrei abdecken: entweder mit einem Verbandpäckchen oder einem sauberen Stofftaschentuch. Wichtig: Falls Ihr Kind nicht gegen Tetanus geimpft ist, müssen Sie in jedem Fall zum Arzt.
Verbrennungen
Bei einer kleineren Verbrennung (maximal so groß wie eine Handfläche Ihres Kindes) kühlen Sie die betroffene Stelle sofort zehn bis 20 Minuten unter nicht zu kaltem Leitungswasser (ca. 20 Grad Celsius). Decken Sie die Brandwunde danach keimfrei ab (mit einem Verbandpäckchen, ersatzweise einem sauberen Geschirrtuch). Bei größeren Verbrennungen müssen Sie in jedem Fall zum Arzt. Bei ausgedehnten Verbrennungen (mehr als ein Kinderarm) wegen Gefahr einer Unterkühlung nicht kühlen und sofort den Notarzt rufen!
Erste Hilfe homöopathisch
Bei Verletzungen aller Art hilft Arnica (Bergwohlverleih) in der Potenz D6 oder D12. Geben Sie so schnell wie möglich 5 Globuli oder 1 Tablette und wiederholen Sie die Gabe nach 20 bis 30 Minuten. Den Arztbesuch kann Arnica jedoch nicht ersetzen!