Warum husten Kinder so oft?
Bei Kindern haben die Atemwege einen geringeren Durchmesser. Schwillt durch einen Infekt die Schleimhaut in den kleinen Bronchien an und produziert mehr Schleim, sind diese natürlich schneller zu und ein Hustenstoß muss wieder für „freie Bahn“ sorgen. Nächtlicher Husten ist insbesondere im Kleinkindalter sehr häufig und oft Ausdruck zugeschwollener Bronchien. Husten tritt nachts vor allem bei Asthma, chronischer Bronchitis, Allergien (z. B. gegen Hausstaubmilben im Bett), aber auch infolge trockener Heizungsluft auf, die die Schleimhäute der Atemwege austrocknet und reizt. Im Liegen läuft der Schleim in den Rachen und reizt die Schleimhäute zusätzlich – hilfreich ist eine Schlafposition mit leicht erhöhtem Oberkörper.
Pseudokruppanfälle
Auslöser sind oft Infekte, die zu einer Kehlkopfentzündung führen. Es beginnt meist mit heiserer Stimme, nachts tritt trockener, bellender Husten auf und beim Einatmen „pfeift“ es. Bei Atemnot ist das Kind sehr unruhig. Beruhigen Sie Ihr Kind, setzen Sie es aufrecht hin. Feuchtkalte Luft (etwa vor dem geöffneten Kühlschrank) lindert die Atemnot. Rufen Sie den Arzt, wenn sich die Beschwerden nicht bessern oder Sie keine Notfallmedikamente zu Hause haben.
Husten ist keine Krankheit ...
… sondern eine sinnvolle Reaktion des Körpers. Gelangt ein Fremdkörper in die Atemwege oder hat sich dort Schleim angesammelt, wird dieser mit hoher Geschwindigkeit mit dem Luftstrom in Richtung Mundhöhle befördert.
Wenn Kinder bellen oder verschleimt sind, ist der Grund in den meisten Fällen eine akute Atemwegsinfektion. Meist dauert es zwei bis drei Wochen, bis ein solcher Erkältungshusten wieder vollständig abgeklungen ist. Ein Antibiotikum ist in den meisten Fällen
nutzlos, da die Erreger zu über 90 Prozent Viren sind.
Husten ist nicht gleich Husten
Hören Sie genau hin, wie der Husten Ihres Kindes klingt, denn so bekommen Sie erste Hinweise auf die Ursache.
- Trockener Husten (Reizhusten ohne Schleim) tritt zu Beginn einer Erkältung oder Bronchitis auf, kann auch auf Asthma hinweisen. Bei ganz plötzlich auftretendem, sehr heftigem Husten kann ein Fremdkörper in die Atemwege geraten sein – sofort zum Arzt!
- Produktiver Husten (feuchter Husten mit Schleim) entsteht durch Sekret in den Atemwegen bei Erkältung, Bronchitis oder Lungenentzündung (mit Fieber).
- Schmerzhafter Husten, der hinter dem Brustbein wehtut, spricht für einen beginnenden Atemwegsinfekt. Schmerzt es in der Lunge oder im Bauch, kann eine Brustfell- oder Lungenentzündung dahinterstecken.
- Als chronischen Husten bezeichnet man Husten, der acht Wochen und länger anhält. Mögliche Ursachen sind Asthma, Allergien, chronische Bronchitis oder Nasennebenhöhlenentzündung, Keuchhusten (dann meist Hustenanfälle mit Würgen und Erbrechen) oder Belastung
mit Luftschadstoffen wie Tabakrauch.
Was hilft gegen Husten?
- Halten Sie die Schleimhäute feucht: häufiges Stoßlüften, feuchte Tücher aufhängen, eher kühle Raumtemperatur.
- Lassen Sie Ihr Kind viel trinken, das verflüssigt den Schleim. Hustentees mit Anis, Thymian, Primelwurzel oder Lindenblüten wirken zusätzlich schleimlösend und reizlindernd. Pflanzliche Hustensäfte (z. B. mit Efeuextrakt) können das Abhusten fördern.
- Hustenstiller können gefährlich sein, bitte nur nach Absprache mit dem Kinderarzt verwenden. Ungefährlich bei Reizhusten sind homöopathische Präparate.
- Hilfreich sind Hausmittel wie Brustwickel, zum Beispiel mit Quark oder Kartoffel. Auch Inhalationen, etwa mit Kamillentee, sind günstig. Heiße Milch mit Honig lindert Reizhusten bei Kindern ab einem Jahr – für Babys ist Honig tabu!
- Auch Rettich löst den Schleim und wirkt zudem antibiotisch: Schneiden Sie von einem schwarzen Rettich den Deckel ab, höhlen Sie ihn mit einem Löffel aus und füllen Sie ihn mit Honig. An einem warmen Ort zwei Stunden stehen lassen und den fertigen Hustensaft in ein sauberes Gefäß umfüllen.
- Verwenden Sie keine ätherischen Öle wie Eukalyptus oder Menthol, sie können akute Atemnot auslösen.