Auslöser für Karies ist das Bakterium Streptokokkusmutans, das Zucker zu
schädlichen Säuren abbaut. Karies ist also genau genommen eine Infektionskrankheit. Sind schon die Milchzähne befallen, stecken sich auch die durchbrechenden Zweiten schnell an. Um eine Übertragung zu vermeiden, sollten Eltern nicht den Schnuller oder Breilöffel ihres Babys in den Mund nehmen.
Inzwischen weiß man, dass es bei Karies auch eine erbliche Komponente gibt, die 40 bis 60 Prozent des individuellen Risikos ausmacht. Gewissenhafte Zahnpflege ist trotzdem sinnvoll, denn bei schlechter Mundhygiene können selbst gute Gene nicht vor massivem Bakterienbefall und damit Zahnfäule schützen.
Achtung, Säureattacke!
Säuren kommen in der Nahrung, zum Beispiel in Obst und in Getränken vor. Sie entstehen aber auch, wenn Kariesbakterien stärke- oder zuckerhaltige Nahrung (Süßigkeiten!) im Mund abbauen. Am stärksten betroffen sind Kinder, die ständig am Fläschchen oder Trinklernbecher nuckeln. Denn wenn Süßes oder Säurehaltiges (Instant- Babytee, mit Zucker oder Honig gesüßter
Tee, Fruchtsaft, Schorle …) unablässig die Zähne umspült, lösen sich Mineralien aus dem Zahnschmelz und es entstehen raue Stellen. Hier lagern sich Kariesbakterien an und breiten sich aus.
Weiße bis bräunliche Verfärbungen oder fühlbare Rauheit auf den Zähnen sind kariesverdächtig. Treten sie auf, sollten Sie mit Ihrem Kind den Gang zum Zahnarzt antreten.
Die erste Vorsorgeuntersuchung sehen die gesetzlichen Krankenversicherungen bei Kindern zwischen zwei- und dreieinhalb Jahren vor, die zweite im Alter zwischen vier und sechs Jahren. Kinderzahnärzte empfehlen den Arztbesuch bereits, sobald der erste Zahn durchgebrochen ist; Eltern müssen dann die Untersuchung aber in der Regel zahlen.
Richtig putzen von Anfang an
Ab dem ersten Milchzahn ist es für Eltern Zeit, mit dem Zähneputzen zu beginnen. Mit etwa drei Jahren kann Ihr Kind es selbst lernen, am besten nach der KAI-Methode: Mit der Zahnbürste werden Kreise auf die Kauflächen, Außenflächen und Innenflächen „gemalt“. Bis zum Alter von mindestens sieben Jahren sollten Sie als Eltern regelmäßig nachputzen. Erst wenn Ihr Kind die Schreibschrift flüssig beherrscht, ist es motorisch in der Lage, Zahnputzbewegungen genau auszuführen.
Eine gute Kinderzahnbürste hat einen kleinen Bürstenkopf und einen breiten rutschfesten Griff, mit einer Vertiefung für den Daumen. Wechseln Sie die Zahnbürste nach zwei bis drei Monaten. Wichtig für die Hygiene: Die Zahnbürste nach dem Putzen gründlich abspülen und so aufbewahren, dass die Borsten trocknen können.
Vom Durchbruch des ersten Milchzahns bis zum Beginn des Zahnwechsels mit etwa sechs Jahren sollte Ihr Kind mit Kinderzahnpasta (Fluoridgehalt maximal 500 ppm) putzen, danach mit Juniorzahnpasta. Damit Ihr Kind sie nicht absichtlich schluckt, sollte sie nicht zu süß schmecken. Ein erbsengroßer Klecks genügt, zuerst einmal täglich und ab dem zweiten Geburtstag zweimal täglich.