"Zu Weihnachten wünsche ich mir einen Hund!“ Ein Satz, den jedes Kind mindestens ein Mal bis zu seinem 5. Lebensjahr äußert, so ist es im genetischen Code festgelegt. (Lediglich die Art des gewünschten Tieres variiert: von Rennmaus über Frettchen bis zu Flugsaurier.) Es gibt gute Gründe, diesen Wunsch zu erfüllen. So lernen Kinder, Verantwortung zu übernehmen, sich um ein Lebewesen zu kümmern und mit Verlusten umzugehen, wenn sich zum Beispiel der Hase durch einen beherzten Biss ins Stromkabel ins Jenseits befördert.
Aber es gibt auch viele Argumente, die gegen ein Haustier sprechen. Das Interesse der Kinder erlahmt schnell, wenn sie regelmäßig Gassi gehen, Katzenstreu austauschen oder Hamsterkäfige säubern müssen. Dazu kommen Kosten für Futter, Steuern, Versicherungen oder Wurmkuren. Außerdem müssen Sie ständig für Nachschub sorgen, wenn Meerschweinchen, Katze oder Goldfisch beim survival of the fittest durchgefallen sind.
Trotzdem kann es wichtig sein, Kinder frühzeitig an den Umgang mit Haustieren zu gewöhnen. Sonst ergeht es Ihnen womöglich wie den Eltern meines Schulfreundes Manuel. Der durfte als Kind nie ein Tier haben und hat sich mit 18 eine
Vogelspinne namens Thekla gekauft. Da er es an der notwendigen Sorgfalt beim Verschließen des Terrariums vermissen ließ, hat es sich Thekla mehrmals im Bett der Eltern gemütlich gemacht. Wenn Sie also vermeiden wollen, dass Ihre Kinder
später die Schlagzeile „Riesen-Anakonda im Rhein gesichtet“ auslösen, sollten Sie über die Anschaffung eines Haustieres nachdenken. Sie können ja klein anfangen. Mit einem Tamagotchi. Oder einem Stein.