Eine Frage, die heutzutage ein wenig befremdlich wirkt, denn Kochen ist schon längst keine Domäne der Frauen mehr. 291 der 300 Sterneköche in Deutschland sind Männer, die Fernsehköche, die in großer Zahl auf deutschen Flachbildschirmen den Kochlöffel schwingen, sind fast alle männlichen Geschlechts, und als Hobby erfreut sich Kochen unter Männern stetig wachsender Beliebtheit – wozu sie sich gerne Küchenequipment im Wert eines japanischen Mittelklassewagens anschaffen.
Gleichzeitig hat eine Untersuchung ergeben, dass in Deutschland 72 Prozent der Frauen täglich kochen und den Haushalt schmeißen , aber nur 29 Prozent der Männer. Anscheinend glänzen diese gerne als Hobby-Paul-Bocuses in Männer- Kochrunden, wo sie Medaillons vom bretonischen Hummer auf Paprikachutney oder ein Kompott vom Milchkalbschwanz mit krossen Briesröschen und Trüffeljus kreieren. Dabei sonnen sie sich im Lobe ihrer Laiengourmet-Freunde, deren Anerkennung sie sich mit überteuerten französischen Rotweinen erkaufen. Den Müttern obliegt es dagegen, im Alltag – fern von Ruhm und Lobhudelei – den mäkeligen Kindern Fischstäbchen auf einem Bett von Kartoffelpüree oder Pfannkuchen an Apfelmus zu servieren.
Also, liebe Väter, wenn Sie tatsächlich eine gleichberechtigte Partnerschaft führen wollen, sollte diese nicht vor der Küchentür Halt machen. Steigen Sie von Ihrem Koch-Olymp hinab in die Niederungen der Kindergerichte und bereiten Sie einfach schnöde Nudeln mit Tomatensoße zu. Dann erhalten auch Sie mal ein unverfälschtes und ehrliches Feedback der härtesten Kritiker der Welt: das Ihrer Kinder („Igitt, das schmeckt wie Hühnerkacka!“). Mehr Gleichberechtigung geht nicht.