Das sagt die Erzieherin
Im Grunde beginnt bei uns die Vorbereitung auf das Schulleben mit dem Eintritt des Kindes in die Kita. Das gemeinsame Leben und Lernen mit anderen Kindern sowie Tagesstruktur, Regelungen, Bildungsangebote und Kinderbesprechungen lehnen bereits an den Ablauf des Schulalltages an. Ich bin davon überzeugt, dass im letzten Kitajahr jede Einrichtung nach ihren Überzeugungen und Möglichkeiten die Schulvorbereitung der Kinder intensiviert. Unser Ziel ist es, den Kindern einen angstfreien und fließenden Übergang in die Grundschule zu ermöglichen. Sie müssen nicht bis zur Einschulung spekulieren, was „Schule“ überhaupt bedeutet. Ebenfalls beobachten wir, dass die Eltern der Einschulung sorgenfreier begegnen. Bei uns beginnt das sogenannte GroKi-Jahr (großes Kind) mit der Übergabe eines speziellen T-Shirts und dem GroKi-Schlag, in Anlehnung an den Ritterschlag. Danach folgen intensive Bildungsangebote wie Ausflüge, Sport, Schwimmen, Mathe-Projekt oder Labor sowie Kooperationen mit der Grundschule. Zum Abschluss werden die Kinder dann von ihrer zukünftigen Lehrerin in die Schule eingeladen und lernen dort ihren Paten kennen, der sie in den ersten Schulwochen begleitet.
Ilona Schäfer ist Leiterin einer siebengruppigen Einrichtung ü3 und u3
Das sagt der Vater
Bei „unseren“ beiden Kindergärten gab es eine gute Zusammenarbeit mit der aufnehmenden Grundschule. Die Kontaktlehrerin stellte sich auf dem Gesamtelternabend vor, besuchte mehrmals die zukünftigen Schulanfänger und organisierte drei Schnupperbesuche in der Schule. Highlight war ein Probeunterricht in der zukünftigen Klasse. Zwar wurden meine Kinder in der Kita auch mit Zahlen und Buchstaben vertraut gemacht und es gab eine transparente Einschätzung der Schulreife. Wichtiger aber war, dass die Kinder auf die Ablösung und den Übergang vorbereitet wurden, dass Ende und Abschied deutlich thematisiert und gefeiert wurden. Unsere Kinder verließen den Kindergarten mit einer lockenden Vorstellung von Schule. Aus anderen Kitas hörte ich von einer Art Vorschulunterricht, Eltern stellten dort schon massiv Leistungsanforderungen. Ich denke, statt Fachlichkeit anzutrainieren, kann die Zeit in der Kita besser genutzt werden, um Selbstvertrauen, Entdeckerfreude und Mut zu stärken. Das ist in unserem Fall gut gelungen.
Christian Scharnberg ist Vater von drei Töchtern, die jüngste wurde im Herbst eingeschult