Wenn beim Leeren der Jackentaschen mehrere Steine heraus plumpsen oder nach dem Strandurlaub eine umfangreiche Muschelkollektion mit nach Hause reist, wird die Leidenschaft von Kindern fürs Sammeln offensichtlich. Darin zeigen sich zunächst ihre Neugier und ihr Interesse. Gerade die Jüngsten möchten Dinge nicht nur anschauen, sondern mit allen Sinnen erkunden. Und Naturmaterialien geizen nicht mit Sinnesreizen, denken wir nur an glatte Steine, die sich in der Sonne erwärmt haben. An feuchtes Holz aus dem Wald. An nasse Muscheln, die bunt glänzen und den Geruch des Meeres verströmen.
Unschlagbar fürs Spielen und Lernen
PädagogInnen sprechen vom „Greifen zum Begreifen“, und auch in dem Begriff „Wissen aneignen“ steckt das Habenwollen drin – und schon wandert der Tannenzapfen zusammen mit anderen Fundstücken in die Tasche. Kommen viele ähnliche Dinge zusammen, beginnt fast automatisch ein Spiel, das großen Wert für die kindliche Entwicklung hat: das Sortieren und Kategorisieren. Gut ist es, im Freien eine schöne Fläche zum Auslegen des Materials zu finden, etwa einen Rasen oder einen glatten Sandplatz. Dort breiten Sie gemeinsam das Sammelsurium aus, begutachten es und
ordnen es nach Farben, Formen oder Größe. Passt das dazu? Welcher Stock ist länger? Worin unterscheiden sich diese
beiden Steine? Der Fundus regt auch zur spielerischen Neuverwendung an: Kann man die Muscheln als Schaufeln, als
Bauteile für einen Zaun oder als Rahmen für ein Bild verwenden?
Legen Sie die Naturmaterialien nebeneinander aus und schauen Sie, wie sich unterschiedliche Reihungen und Muster erzeugen lassen. In der näheren Umgebung fi nden sich bestimmt Gräser, Blätter oder Blüten zur Ergänzung. Spaß macht es auch, aus länglichen Dingen wie Stöcken großformatige Labyrinthe zu schaffen. Wenn Sie von schönen Legebildern Fotos machen, wird das Ergebnis besonders gewürdigt – und es fällt leichter, danach alles wieder umzusortieren.
Zeichen und Zeichnungen
Die längliche Scheidenmuschel bietet sich besonders gut an, um damit Linien, Pfeile oder (erfundene) Buchstaben zu legen. Durch ihre leicht Krümmung gelingen auch runde Formen wie bespielsweise die Räder eines Fahrrads.
Winzige Welten
Kinder lieben Landschaften und Gärten im Miniaturformat. Begrenzen Sie die Legefläche mit einem Zaun und schaffen Sie einen hübsch gemusterten Boden. Auch kleine Spielfiguren können dann in diese Idylle einziehen.
Immer im Kreis
Ordnen Sie die Fundstücke von einem Mittelpunkt aus in Schneckenform an. Oder legen Sie gleiche Dinge zu einem Kreis - ein guter Ausgangspunkt für Sonnen, Blumen, Gesichter...Für Mandalas füllen Sie das Kreisinnere mit vielen kleinen Materialien. Das ist herrlich entspannend!
Ausgrabungen
Wer für etwas Gruselatmosphäre sorgen möchte, kann aus Muscheln oder Steinen ein klappriges Skelett entwerfen. Oder sich zum richtigen Zeitpunkt den Schattenwurf für ein beeindruckendes Fischgerippe zunutze machen.
Flora und Fauna
Ob Blumenwiese oder knuffi ger Teddy, auch kompliziertere Legebilder sind möglich. Hier ist es sinnvoll, die Formen mit Stöckchen im Sand oder in der Erde vorzuzeichnen.