Das sagt die Expertin
Die meisten Eltern kennen das: Je voller der Terminkalender, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind morgens klammert, weint oder schreit, weil es nicht in die Kita will. Was steckt dahinter? Wie können Sie reagieren?
Zunächst gilt es natürlich abzuklären, ob irgendwas vorgefallen ist, was das Verhalten des Kindes erklärt. Sprechen Sie darüber mit Ihrem Kind und den Fachkräften. Im nächsten Schritt sollten Sie sich erkundigen, wie Ihr Kind sich den Tag über in der Kita verhält. Kommt es nach dem kurzen Trennungsschmerz schnell ins Spiel? Hat es Freude? Dann können Sie sich auch freuen, denn das Kind zeigt seine Gefühle bei Ihnen – der wichtigsten Bezugsperson – und lässt sich dann von einer Erzieherin beruhigen. Das weist auf eine sichere Bindung hin. Ihr Kind ist in der Kita gut aufgehoben. Manche Eltern haben jedoch auch – bewusst oder unbewusst – Sorgen oder Ängste in Bezug auf die Kita. Sie sind sich nicht ganz sicher, ob das Kind dort gut aufgehoben ist, ob es gut versorgt wird, ob es sich wohlfühlt. Vielleicht würden sie ihr kleines Kind auch lieber noch länger zu Hause betreuen, können aber auf die Berufstätigkeit nicht verzichten. Unsere Kinder sind Seismographen. Sobald sie spüren, dass uns etwas verunsichert, reagieren sie darauf und spiegeln uns unsere inneren Spannungen. Es kann hilfreich sein, daran anzusetzen und über Ihre eigene Haltung zu reflektieren. Wenn Sie vertrauen, dass es Ihrem Kind in der Kita gut geht, erleichtert das auch Ihrem Kind den morgendlichen Start in der Kita.