Wundversorgung bei KindernBald wieder gut

Blessuren sind bei lebhaften Kindern an der Tagesordnung. Meist hilft ein Pflaster, manchmal muss es aber mehr sein.

Bald wieder gut
Blessuren sind bei lebhaften Kindern an der Tagesordnung © eclipse_images - Getty Images

Kleinere Wunden können Sie desinfizieren und mit einem Pflaster versorgen. Sind Sand oder Erde in die Wunde geraten, spülen Sie die Wunde mit Wasser oder entfernen Sie kleine Steinchen mit einer sauberen Pinzette. Berühren Sie die Wunde dabei nicht, damit keine Keime hineingelangen können.
Kommen mehr als ein paar Tropfen Blut aus der Wunde, sollten Sie mit einer keimfreien Kompresse ein bis zwei Minuten auf die Stelle drücken und den Arm oder das Bein hochhalten.
Großflächige, flache Schürfwunden sollten Sie nach dem Desinfizieren mit einer Wund- und Heilsalbe eincremen. Grundsätzlich gehört auf alle Wunden ein Pflaster, das unterstützt den Heilungsprozess besser als frische Luft. Achten Sie darauf, dass das Pflaster atmungsaktiv sowie hautfreundlich ist und sich gut wieder ablösen lässt. Das ist wichtig, weil Sie es einmal täglich wechseln sollten um die Infektionsgefahr zu verringern. Dabei können Sie auf Schürfwunden erneut Wundsalbe auftragen.
Größere Wunden, die ärztlich versorgt werden müssen, sollten Sie nicht desinfizieren, sondern nur trocken und keimfrei abdecken. Befindet sich ein Fremdkörper in der Wunde, lassen Sie diesen bitte stecken, da das Herausziehen zu einer starken Blutung führen kann. Polstern Sie den Fremdkörper außen herum mit Mullbinden ab und legen Sie nur einen lockeren Verband an. Wunden, die ein Arzt versorgen sollte, sind: klaffende oder stark blutende Wunden, Bisswunden (egal, ob von Tier oder Mensch), Wunden mit Fremdkörpern (Glassplitter, Nagel ...), Wunden, die über einen Zentimeter lang und tiefer als einen halben Zentimeter sind, Wunden im Gesicht und infizierte Wunden.
Wichtig: Falls Ihr Kind nicht gegen Tetanus geimpft ist, müssen Sie in jedem Fall zum Arzt!
Wenn Ihr Kind gefallen ist oder sich schwer geprellt hat, können Sie mit wenigen Handgriffen überprüfen, ob es ernsthaft verletzt ist:

  • Tasten Sie seinen Kopf nach einer Beule oder Wunde ab.
  • Drücken Sie von links und rechts gegen die Schulter bzw. von oben auf jedes der beiden Schlüsselbeine.
  • Prüfen Sie, ob Ihr Kind Beine und Arme bewegen kann.
  • Zwicken Sie in den großen Zeh und fragen Ihr Kind, ob es das spürt.

Wenn Ihr Kind starke Schmerzen hat, den betroffenen Körperteil nicht mehr bewegt oder dieser unnatürlich „verrenkt“ erscheint, die verletzte Stelle außerdem geschwollen ist oder sich dort ein Bluterguss zeigt, könnte etwas gebrochen sein. Klarheit bringt dann nur ein Röntgenbild. Bewegen Sie den verletzten Körperteil so wenig wie möglich und rufen Sie sofort den Arzt. Glücklicherweise kommen Brüche nur selten vor. Alle geschlossenen, also nicht blutenden, Verletzungen werden nach dem PECH-Schema versorgt:

  • Pause: Verletzten Körperteil nicht mehr bewegen. Beengende Kleidung (Schuhe, Strümpfe) und Schmuck entfernen.
  • Eis: Kühlen mit kaltem Wasser, einer Kühlkompresse oder notfalls auch einer Packung Tiefkühlerbsen (jeweils in ein Handtuch gewickelt).
  • Compression: Verletzte Stelle an Arm oder Bein mit einer elastischen Binde umwickeln
  • Hochlagern: Arm oder Bein hochlegen.

Ist Ihr Kind nach einem Sturz oder Schlag auf den Kopf für wenige Sekunden bewusstlos, wirkt benommen, kann sich an den Unfall nicht erinnern, klagt über Kopfschmerzen oder beginnt nach 30 bis 60 Minuten mehrmals zu erbrechen, besteht die Gefahr einer Gehirnerschütterung. Lagern Sie Ihr Kind mit leicht erhöhtem Oberkörper und fahren Sie mit ihm zum Arzt oder ins Krankenhaus. Ist Ihr Kind bewusstlos oder sehr schläfrig, rufen Sie sofort den Rettungsdienst.

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