Typisch für unsere Breitengrade sind Bisse beziehungsweise Stiche von Mücken, Bremsen, Bienen, Wespen und Zecken. Auch Hummeln und Hornissen können stechen, tun es aber selten. Flöhe trifft man bei uns kaum. Mücken, Bremsen, Zecken und Flöhe sind Blutsauger, sie beißen zur Nahrungsaufnahme. Bienen, Wespen und Hummeln hingegen stechen zur Abwehr. Alle Insekten injizieren bei ihren Opfern einen Cocktail aus wirksamen Substanzen („Gift“), der die bekannten Empfindungen Schmerz und Juckreiz und die Schwellung hervorruft.
Manche Menschen (etwa 20 Prozent) sind wahre Mücken-Magneten. Wen es trifft, entscheiden mehrere Faktoren: Mücken und Zecken werden von Kohlendioxid, das Menschen ausatmen, angezogen. Sie mögen auch bestimmte Geruchsstoffe wie Ammoniak, Buttersäure und Milchsäure, die im Schweiß abgesondert werden. Außerdem bevorzugen sie Menschen, deren Körpertemperatur etwas erhöht ist, zum Beispiel Schwangere und Kinder. In Versuchen wurde nachgewiesen, dass Menschen mit der Blutgruppe 0 doppelt so häufig gestochen werden wie andere.
Was hilft?
Das verschafft Linderung nach einem Insektenstich:
Kühlen: Durch Kühlung ziehen sich die Blutgefäße zusammen und die Durchblutung nimmt ab. Das lindert die Schwellung und den Juckreiz. Kühlend wirken Kühlpads, Einreiben mit einem Eiswürfel, Umschläge mit Essigwasser oder Quark oder einfach ein Tropfen Spucke.
Juckreiz stillen: Gegen den Juckreiz hilft das Auflegen einer aufgeschnittenen Zwiebel, aber auch Gele oder Lotionen aus der Apotheke, die oft ein Antihistaminikum enthalten. Bei starkem Juckreiz helfen Lotionen mit Kortison, die jedoch vom Arzt verordnet werden müssen. Unterwegs kann Pflanzenkraft fast jedes Produkt schlagen: Spitz- und Breitwegerich lindern den Juckreiz besonders gut.
Erhitzen: Bei der Einwirkung von Hitze werden die in den Insektengiften enthaltenen Eiweißmoleküle und deren Wirkung zerstört. Erhitzt man die Einstichstelle möglichst schnell nach dem Stich, vermindert man das Anschwellen und den Juckreiz. Für Kinder empfiehlt sich ein Waschlappen, der mit warmem Wasser getränkt wurde (Vorsicht vor Verbrennungen). In der Apotheke gibt es batteriebetriebene Stifte, die man auf die Einstichstelle drückt.
Stichen vorbeugen
Noch besser ist es natürlich, gar nicht erst gestochen zu werden. So kann man Stichen vorbeugen:
- Langärmelige, helle, weite Kleidung mit Bündchen, auf blühenden Wiesen Schuhe tragen.
- Vor dem Schlafengehen duschen. Geruchsstoffe im Schweiß locken Insekten an.
- Insektenrepellents zum Einreiben auf der Haut verhindern, dass Insekten sich dort niederlassen. Für Kinder gibt es sanfte und gut verträgliche Produkte.
- Fliegengitter und Moskitonetze verhindern, dass die Insekten in die Wohnung beziehungsweise zum Bett kommen.
- Wespen mögen Süßes und Herzhaftes, deshalb offene Speisen abdecken.
- Ruhig und besonnen verhalten. Bienen, Hummeln, Wespen und Hornissen stechen nur, wenn sie sich bedroht fühlen.
- Nach einem Tag im Freien unbedingt den ganzen Körper nach Zecken absuchen und diese sofort mit einer Pinzette oder Zeckenkarte entfernen.
- Ätherische Öle wie Citronella, Zimt oder Zeder in Kerzen oder zum Auftragen auf die Haut haben nur eine kurze Wirkdauer und müssen stark konzentriert angewendet werden, gleichzeitig können sie aber Allergien auslösen.
Achtung: Bei starken Schwellungen, Fieber oder allgemeinem Unwohlsein oder wenn Bienen oder Wespen in den Mund gestochen haben, rufen Sie umgehend den Notarzt und kühlen Sie die Stelle bis zum Eintreffen des Arztes mit Eiswürfeln.