Vertrauenssache KinderbetreuungNicht jeder Babysitter passt

Die richtige Kinderbetreuung zu finden ist nicht immer einfach. Auch wenn der Babysitter den Eltern gefällt, kann es immer noch sein, dass das Kind das anders sieht.

Vertrauenssache Kinderbetreuung: Nicht jeder Babysitter passt
© Steve Debenport - iStock

Endlich einmal wieder ausgehen, einen Arzt besuchen oder einen Frisörtermin wahrnehmen - für Eltern ist das alles nur möglich, wenn jemand auf die Kinder aufpasst. Wo weder Großeltern, nette Nachbarn oder Freunde vor Ort sind, ist ein Babysitter oft die einzige Lösung - auch wenn "er" typischerweise ein Mädchen oder eine junge Frau ist.

Das eigene Kind für ein paar Stunden einer fremden Person anzuvertrauen, ist gar nicht so einfach, auch wenn der Wunsch nach Entlastung groß ist. Wird es dem Kind gut gehen? Kann der Babysitter das Kind trösten, wenn es weint? Wird es einschlafen können? Solche Fragen beschäftigen Eltern, bevor sie das erste Mal einen Babysitter engagieren.

Die Betreuungsperson muss ein breites Spektrum von Aufgaben erfüllen: mit den Kindern spielen, ihnen vorlesen oder sie beschäftigen, Hausaufgaben betreuen, Spazieren gehen (mit und ohne Kinderwagen), kleine Mahlzeiten zubereiten, Windeln wechseln, die Kinder waschen, baden,ins Bett bringen und vieles mehr. Um das gut bewältigen zu können, sollte ein Babysitter viel Geduld, Einfühlungsvermögen und Verantwortungsbewusstsein mitbringen. Der Umgang mit Kindern sollte ihm Spaß machen und auch unvorhergesehene Ereignisse dürfen ihn nicht so schnell aus der Fassung bringen.

Den richtigen Babysitter finden

Ab welchem Alter ein Kind einer fremden Person anvertraut werden kann, müssen die Eltern selbst entscheiden. Während ein Säugling oder Kleinkind eine erfahrene Betreuungsperson braucht und nur kurze Zeit beaufsichtigt werden sollte, können größere Kinder auch schon von jugendlichen Babysittern versorgt werden.

Fortbildungen wie der "Babysitterführerschein" oder ein Erste-Hilfe-Kurs sind zwar nützlich, aber keine Garantie für ein gutes Gelingen. Bei der Auswahl der Kandidatin sollten die Eltern sich eher auf ihr Gefühl verlassen.

Wer einen Babysitter sucht, erkundigt sich am besten bei anderen Eltern, die schon Babysittererfahrungen haben. Auch über einen Aushang in der Schule, Gemeinde oder im Mütterzentrum lassen sich Kontakte knüpfen. Im Internet gibt es so genannte Babysitter-Börsen, wo man für viele Städte und Regionen nach Betreuungspersonen suchen kann.

Bevor die Eltern gehen

Manche Kinder können nicht verstehen, warum die Eltern gehen und reagieren ängstlich und verunsichert, wenn jemand zum Aufpassen kommt. In einer solchen Situation sollten die Eltern dem Kind genau erklären, warum sie weggehen und wann sie wiederkommen - und sich daran auch halten. Wichtig ist, dass Eltern dabei Entschlossenheit und Vertrauen signalisieren, denn Unsicherheit überträgt sich leicht auf das Kind.

Schon vor dem ersten Betreuungstermin sollte der Babysitter einmal zum Kennen lernen vorbeikommen - vielleicht ganz gemütlich bei einer Tasse Tee. Meist merkt man schnell, ob gegenseitige Sympathie besteht. Das Kind und der Babysitter sollten einen guten Kontakt zueinander haben und sich wohl fühlen, damit die Eltern beruhigt gehen können.

Besprechen Sie mit dem Babysitter, wie die Zeit mit dem Kind gestaltet werden soll, welche allgemeinen Regeln bei Ihnen zu Hause gelten, was die Kinder keinesfalls tun dürfen, ob Fernsehen erlaubt ist und wie mit Anrufern oder Besuchern umgegangen werden soll. Klären Sie auch, welche Verhaltensregeln für den Babysitter gelten, ob er beispielsweise rauchen und Telefongespräche führen darf oder nicht.

Bevor Sie gehen, sollten Sie eine Liste mit wichtigen Telefonnummern (Handynummer, Arzt, Polizei, Feuerwehr) zusammenstellen. Nützlich ist außerdem eine Checkliste mit allgemeinen Informationen, auch Vorlieben und Abneigungen der Kinder. Wenn Sie zurück sind, fragen Sie, wie die Zeit mit dem Kind verlaufen ist. Sorgen Sie abends dafür, dass der Babysitter sicher nach Hause kommt, vor allem wenn es sich um eine Minderjährige handelt.

Geld und Sicherheit

Die Bezahlung wird individuell ausgehandelt und ist von Region zu Region sehr verschieden. Üblich sind fünf bis acht Euro pro Stunde. Babysitter fallen wie Au-pair-Betreuerinnen unter die Bezeichnung "Haushaltshilfen" und müssen innerhalb einer Woche beim zuständigen Unfallversicherungsträger gegen einen geringen Jahresbeitrag gemeldet werden, damit sie unfallversichert sind.

Außerdem sollte der Babysitter selbst eine erweiterte Haftpflichtversicherung abgeschlossen haben. Da Babysitten normalerweise "im Auftrag" und "gegen Entgelt" durchgeführt wird, greift die normale Haftpflicht nicht, sie muss speziell für die "Betreuung im Auftrag" abgeschlossen oder erweitert werden. Jugendliche Babysitter müssen mindestens 13 Jahre alt sein, wenn sie tagsüber babysitten, ab 15 Jahren dürfen sie das laut Jugendarbeitsschutzgesetz bis 20 Uhr.

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