Konzentration von Kindern steigernKonzentriert geht’s wie geschmiert

Mit den richtigen Konzentrationsübungen können Sie den Konzentrationsschwächen bei Kindern vorbeugen. Aber wie können Sie solche Übungen ganz einfach in den Alltag integrieren und Ihrem Kind auch noch Freude bereiten?

Konzentration steigern: Konzentriert geht's wie geschmiert
© Lukashenko - ThinkstockPhotos

Die Fähigkeit, sich konzentrieren zu können, brauchen Kinder in fast allen Lebensbereichen. Ihre Umwelt ist bunt, aufregend und abwechslungsreich - ohne Konzentrationsvermögen würden sie nichts zu Ende machen und sich von jedem Reiz direkt ablenken lassen. Um ein Spiel zu beenden, einen Teller leer zu essen, ein Gespräch abzuschließen, ein Buch zu lesen, Antworten auf Fragen abzuwarten oder eine Geschichte zu hören muss ein Kind seine Gedanken zusammenhalten und bis zum Ende verfolgen können. Wenn es seine Tätigkeiten immer wieder unterbricht, um sich neuen Dingen zuzuwenden, fehlen ihm früher oder später wichtige Informationen. Sich Dingen, Menschen und Tätigkeiten konzentriert zu widmen ist eine Grundfähigkeit, die sich auf den Umgang mit anderen Menschen und auf das Lernen auswirkt.

Doch aller Anfang ist schwer, denn ein Kind muss erst lernen, sich bewusst gegen einen aktuellen Impuls zu entscheiden. Einigen Kindern sind schon früh von selbst in der Lage, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden. Sie wissen beispielsweise genau, dass es besser ist, die Puppe oder das Bilderbuch nach dem Spielen noch wegzuräumen, bevor der kleine Bruder sich darüber her macht. Obwohl sie dazu keine Lust haben, bringen sie noch die Konzentration auf, ihr Spielzeug in Sicherheit zu bringen. Andere sind reizoffener und daher leichter abzulenken. Sie kennen zwar auch die Folgen ihres Handelns, können aber dem Impuls, schnell etwas anderes zu machen, nicht widerstehen. Diese Kinder benötigen mehr Unterstützung und Anleitung, um sich Tätigkeiten konzentriert zu widmen.

Angefangenes immer zu Ende bringen

Spätestens in der Schule wird von allen Kindern eine gute Konzentrationsfähigkeit erwartet, da sie sonst Schwierigkeiten beim Lernen haben werden. Sie sollten in der Lage sein, ihre Aufmerksamkeit mindestens 15 Minuten aufrechtzuerhalten, dem Unterricht zu folgen, sich von den Klassenkameraden nicht ablenken zu lassen und auch bei den Hausaufgaben konzentriert zu arbeiten. Damit dies auch gelingt, sollten Kinder schon früh trainieren, Angefangenes auch zu Ende zuführen. Die Familie ist dafür ein wunderbares Übungsfeld. Mit liebevoller Zuwendung, Anerkennung und Konsequenz lernen Kinder nicht vom Tisch aufzuspringen, ihre Jacke in die Garderobe zu bringen oder ein Bilderbuch gemeinsam bis zum Ende anzuschauen. Dabei ist das Zauberwort Geduld, denn natürlich sind Kinder in erster Linie spontan und möchten das tun, was ihnen gerade einfällt.

Kindern mit Konzentrationsschwächen Anreize bieten

Kinder mit Konzentrationsschwächen, deren Ursachen vielfältig sein können, benötigen dabei mehr Zuwendung als andere. Bei ihnen ist es besonders wichtig, dass sie bei gelungener Konzentration viel Lob und Anerkennung bekommen. Viele Kinder mögen Wochenpläne, bei denen sie für erwünschtes Verhalten Punkte sammeln, die am Ende der Woche gegen eine kleine Belohnung, z.B. ein besonderes Spiel spielen, ein Eis essen gehen oder ein Päckchen Sammelbilder, eingetauscht werden können. Je mehr Punkte sie haben, desto größer fällt die Belohnung aus. Aufgabenfelder für dieses Training könnten zum Beispiel sein: Jeden Tag das Haustier füttern, das Zimmer aufräumen, die Blumen gießen, ein Puzzle machen oder ein Bild malen.

Alltägliche Verrichtungen fördern auch die Konzentration

Was können Sie tun? Jetzt in der Vorweihnachtszeit bietet es sich an, Kinder beim Backen und Dekorieren einzubinden. Besprechen Sie mit Ihrem Sohn oder Ihrer Tochter zu Beginn, welche Aufgabe es bei den Vorbereitungen übernehmen möchte. Klären Sie auch, wie viel Zeit dafür benötigt wird und machen Sie dies Ihrem Kind mit einem Vergleich deutlich: "Den Teig zubereiten, ausrollen und ausstechen dauert ungefähr so lange wie eine Seite deiner Lieblingskassette (20 Minuten)." Sobald Ihr Kind frühzeitig aufhören möchte, erinnern Sie es an die Vereinbarung. Weisen Sie es auch daraufhin, wie schön es schon geholfen hat und stellen Sie die Belohnung in Aussicht: Selbst gebackene Kekse für die Oma? Je länger Ihr Kind bei der Sache bleibt, desto besser. Erkennen Sie auf jeden Fall seine Bemühungen an, danken Sie ihm für seine Hilfe - das macht stolz und motiviert. Notieren Sie sich die Zeit und versuchen Sie, diese beim nächsten Mal zu verlängern.

kizz Buchtipp

Uta Reimann-Höhn, So lernt mein Kind sich zu konzentrieren. Verlag Herder 2006

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