Kopfschmerzen und Migräne bei KindernAua – Mein Kopf tut weh

Kopfschmerz bei Kleinkindern ist heutzutage leider nicht selten. Oftmals sind Kinder überfordert und häufige Kopfschmerzen sind die Folge. Selbst Migräne kann bei Kindern schon auftreten.

Kopfschmerzen und Migräne bei Kindern: Aua – Mein Kopf tut weh
© Pixabay

Kopfschmerzen und Migräne treten nicht nur bei Erwachsenen auf. Auch Kinder leiden oft darunter. Die Deutsche Migräne- und Kopfschmerz-Gesellschaft gibt an, dass 20 Prozent der Vorschulkinder an Kopfschmerzen, 12 Prozent der Kinder bis zu 12 Jahren an Migräne leiden. Nicht immer lassen sich die Symptome leicht erkennen. Greifen sich Kinder oft an den Kopf und in die Haare, runzeln sie auffällig die Stirn, quengeln und weinen sie, kann dies ein Hinweis auf Kopfschmerzen sein. Die echte Migräne äußert sich bei Kindern in einem unerträglichen Druckgefühl oder in pochenden Schmerzen im Kopf, die im Gegensatz zur Migräne bei Erwachsenen beidseitig auftreten. Häufig wird dies von Übelkeit und Erbrechen begleitet. Versuchen Sie, zusammen mit dem Kinderarzt oder sogar einem Kopfschmerzspezialisten die Verursacher ausfindig zu machen und eine gezielte Behandlung einzuleiten.

Den Ursachen auf der Spur

Warum es zu Kopfschmerz und Migräne kommt, ist noch nicht eindeutig geklärt. Sie selbst können aber durch genaue Beobachtung Hinweise darauf erhalten, in welchen Situationen Ihr Kind Schmerzen bekommt. Stress, Angst, Leistungsdruck, Müdigkeit oder Verspannungen können mögliche Auslöser sein. Auch unerkannte Fehlsichtigkeit, Kieferfehlstellung, Kopfverletzungen oder Erkältungen verursachen mitunter Kopfschmerzen. Lassen Sie mögliche organische Ursachen vom Kinderarzt oder Fachärzten abklären! Hilfreich ist das Führen eines Kopfschmerzkalenders über vier bis sechs Wochen. Notieren Sie darin Art, Stärke und Dauer des Schmerzes, vermutete Auslöser und die Behandlung, die Sie eventuell schon durchführen.

Erst einmal auf die sanfte Tour

Das Meiden der Auslöser ist die beste Therapie, um Schmerzen und Migräneattacken zu vermeiden. Sollte es aber doch dazu kommen, hilft bei leichtem Kopfweh viel Zuwendung, Ruhe und Entspannung. Migräne lässt auch bei Kindern rasch nach durch Bettruhe und Schlaf in einem abgedunkelten Raum. Zieht der Schmerz vom Nacken herauf, können Sie mit einem feuchtwarmen Tuch auf den Schulter-Nacken-Bereich Linderung verschaffen. Sitzt der Schmerz aber eher im Kopf und auf der Stirn, wirken Kältereize mithilfe eines kühlen Gelkissens wohltuend. Entspannend ist auch Pfefferminzöl, das Sie sanft in die Stirn- oder Schläfenpartie Ihres Kindes einmassieren. Ab dem sechsten Lebensjahr eignet sich die TENS-Methode (transkutane elektrische Nervenstimulation) zur Behandlung, ein Verfahren der Naturheilkunde. Dabei überlagern elektrische Impulse Schmerzsignale und schwächen diese ab. Die elektrischen Impulse werden lediglich als Kribbeln wahrgenommen. TENS wird als sehr erfolgreiche, leicht handhabbare und nebenwirkungsfreie Methode beschrieben, die eine medikamentöse Therapie mit ihren Nebenwirkungen reduzieren oder sogar ersetzen kann.

Schmerzmittel nicht ohne ärztlichen Rat

Lassen sich die Beschwerden durch sanfte Maßnahmen nicht den Griff bekommen, können Schmerzpräparate nötig sein. Den Griff zu Zäpfchen oder Saft sollten Sie aber nicht ohne ärztliche Absprache vornehmen. Denn schon bei Kindern können Schmerzmittel, die normalerweise Linderung verschaffen, selbst Kopfschmerzen verursachen. Ihr Arzt wird individuell auf die Beschwerden Ihres Kindes hin entsprechende Präparate verordnen, die auch für Kinder zugelassen und bei ihnen wirksam sind.

Keine Chance dem Kopfschmerz

Die Vorbeugung spielt bei der Verhütung von Kopfschmerzen und Migräne-Attacken eine große Rolle. Folgende Maßnahmen können helfen:

  • Sind die Tage Ihrer Kinder mit Hektik und Stress verbunden, weil der Terminkalender fast überquillt? Dann ist es Zeit, diesen zu entrümpeln. Streichen Sie rigoros Freizeitaktivitäten Ihres Kindes!
  • Viele Kinder stehen heute schon unter einem enormen Leistungsdruck. Sprechen Sie mit den Erzieherinnen Ihres Kindes, was zur Entlastung beiträgt. Schrauben Sie selbst Ihre Erwartungen herunter!
  • Kommt Ihr Kind abends schwer in die Federn? Wird es auch am Wochenende spät? Die meisten Kinder im Alter von 4-6 Jahren benötigen eine tägliche Schlafmenge von 11-12 Stunden. Sorgen Sie für ausreichend Schlaf und versuchen Sie, Ihre Kinder an ein regelmäßiges Zubettgehen und Aufstehen zu gewöhnen - auch am Wochenende!
  • Setzen Sie Ruhepunkte: nehmen Sie sich Zeit für gemeinsame Mahlzeiten am Tisch, eine Mittagspause mit Kuscheldecke auf dem Sofa oder für das gemeinsame Anschauen eines Bilderbuches. Fernseher oder Radio sollten wegen der Reizüberflutung auf keinen Fall ständig laufen.
  • Entspannungsmethoden können auch bei kleinen Patienten hilfreich sein. Geeignet sind Fantasiereisen und Progressive Muskelentspannung nach Jacobson   
  • Bewegung an der frischen Luft sowie Sport und Spiel (ohne Leistungsdruck!) beugen Verspannungen vor und bauen Stress ab. Kinder sollten nicht länger als eine Stunde täglich vor dem Fernseher verbringen, sich dafür aber mindestens zwei Stunden pro Tag draußen bewegen.
  • Manche bekommen Kopfschmerzen, wenn sie zu wenig trinken. 800 ml täglich sollten es für 4-6-Jährige sein. Ideal sind Wasser, ungesüßte Früchte- und Kräutertees sowie Saftschorlen.

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