Vier bis fünf Gläser, also einen knappen Liter Getränke, brauchen vier- bis neunjährige Kinder jeden Tag. Tatsächlich trinken sie aber meist ein bis zwei Gläser zu wenig.
Das liegt vermutlich daran, dass bei Kindern das Durstempfinden noch zu schwach ausgeprägt ist oder sie das Trinken beim Spielen einfach vergessen. Dabei haben sie eigentlich einen höheren Wasserbedarf als Erwachsene, denn ihre Hautoberfläche ist vergleichsweise groß. Ein Mangel an Flüssigkeit kann unmittelbar zu einer Verminderung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit oder sogar zu Kreislaufproblemen führen. Deshalb sollten Kinder schon früh daran gewöhnt werden, zu jeder Mahlzeit und auch zwischendurch zu trinken.
Die richtigen Durstlöscher
Pures Wasser ist das ideale Getränk, egal ob als Mineralwasser oder Trinkwasser aus der Leitung. Viele Eltern scheuen sich aber, ihren Kindern Leitungswasser zu geben, weil es ihnen nicht "sicher" genug erscheint - tatsächlich gehört Leitungswasser zu den am strengsten kontrollierten Lebensmitteln.
Eine gute Alternative zum Wasser sind Kräuter- und Früchtetees, die möglichst ungesüßt angeboten werden sollten. Auch Fruchtsäfte, die mit Wasser verdünnt sind, sogenannte Saftschorlen, werden für Kinder ausdrücklich empfohlen. Reiner Fruchtsaft ist meist zu energiereich und löscht auch nicht so gut den Durst wie beispielsweise mit Sprudelwasser verdünnter Apfelsaft.
Limo ist Ausnahme, Milch ein Nahrungsmittel und Cola tabu
Industriell hergestellte Erfrischungsgetränke wie Limonaden, Brausen, Cola-Getränke, Fruchtsaftgetränke und Eistees sind für Kinder dagegen weniger geeignet, weil sie reichlich Zucker oder künstliche Süßstoffe enthalten. Diese Getränke gelten mittlerweile sogar als eine Hauptursache von Übergewicht.
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Kleine Produktübersicht
Getränkebezeichnungen sind oft verwirrend.
Fruchtnektar beispielsweise klingt besonders wertvoll, enthält aber wesentlich weniger echten Saft als Fruchtsaft, nämlich nur 25 - 50 Prozent. Der Rest ist Zuckerwasser.
Reine Fruchtsäfte bestehen dagegen zu hundert Prozent aus Saft, enthalten außerdem wertvolle Vitamine und Mineralstoffe.
Fruchtsaftgetränke und Limonaden enthalten am wenigsten Saft , dafür um so mehr Zucker und Aromastoffe.
Trendgetränke wie Energydrinks, Sport- und Isogetränke sind in der Regel ebenfalls Mixturen aus Wasser, diversen Süßungsmitteln und Zusatzstoffen. Auch sie sind keine geeigneten Produkte für Kinder, in einigen Fällen möglicherweise sogar gesundheitsschädlich.
Limo und Cola stehen außerdem in Verdacht, zu Hyperaktivität und brüchigen Knochen zu führen. Außerdem schadet die Zitronensäure, die in fast allen Erfrischungsgetränken enthalten ist, den Zähnen der Kinder. Und die beliebten Eistees enthalten leider häufig genauso viel Koffein wie Cola-Getränke. Als Alltagsgetränke sind sie für Kinder deshalb alle nicht zu empfehlen.
Milch und Milchmischgetränke sind im Vergleich zu Limos auf jeden Fall gesünder und besser für die Knochen. Weil sie aber nicht nur den Durst, sondern auch den Hunger stillen, sollten sie eher als Zwischenmahlzeit denn als Durstlöscher angesehen werden.
Völlig ungeeignet für Kinder sind dagegen Schwarztee, Bohnenkaffee, Cola-Getränke, denn sie können zu Unruhe und Herzklopfen führen. Tabu für Kinder sind alle alkoholischen Getränke.
Zum Trinken anregen
Um Kinder zum Trinken anzuregen, sollte schon den Kleinen zu jeder Mahlzeit ein geeignetes Getränk (Wasser, Saftschorle, Früchte- oder Kräutertee) angeboten werden. Zwischen den Mahlzeiten steht am besten immer eine Flasche Wasser oder eine Kanne Tee griffbereit. Dabei kann auch ein besonderes Glas oder ein schöner Kinderbecher dem Kind Spaß am Trinken vermitteln.
Im Kindergarten gibt es in den meisten Einrichtungen jederzeit Getränke zur freien Verfügung, so dass nichts von zu Hause mitgebracht werden muss. Aber in der Schule ist dies dann meistens wieder notwendig. Dafür sind wiederverschließbare Trinkflaschen praktisch, die es in vielen ansprechenden Formen und Farben gibt.
Anregungen für Trinkmuffel
Kindergetränke sollten nicht zu heiß und nicht zu eiskalt getrunken werden. Wer weder mit Wasser noch mit Tee zu begeistern ist, findet vielleicht Geschmack an abgekühltem Früchtetee gemischt mit Fruchtsaft. Für besondere Anlässe kann beispielsweise eine Kinderbowle eine Alternative zu der üblichen Limo sein. Dazu schneidet man Früchte der Saison in mundgerechte Stücke, beträufelt sie mit Zitronensaft und übergießt sie mit der gleichen Menge Apfelsaft und Mineralwasser.