Die Zahl der Kinder, die mehr oder weniger regelmäßig im Netz unterwegs sind, wächst ständig. Kinder und Jugendliche nutzen das Internet inzwischen ganz selbstverständlich und auch Vorschulkinder machen früh ihre Erfahrungen am PC. Doch wann ist der richtige Zeitpunkt, Kinder an dieses Medium heranzuführen und was gilt es dabei zu beachten?
Mit fünf Jahren schon ins Netz?
Viele Eltern stellen sich die Frage, in welchem Alter ihr Kind reif genug für das Internet ist. Viel wichtiger als eine konkrete Altersangabe ist dabei die Kompetenz, mit der sich ein User im World Wide Web bewegt. Wenn Vorschulkinder durch Eltern oder ältere Geschwister regelmäßig mit dem Computer und dem Internet in Berührung kommen, kann ihr Interesse schon früh geweckt werden. Anstatt eine künstliche Altersgrenze aufrechtzuerhalten ist es viel sinnvoller, ein Kind entsprechend seiner individuellen Entwicklung mit dem Medium vertraut zu machen. Mit Sicherheit schadet es keinem Vorschulkind, gemeinsam mit der Mutter eine E-Mail zu verfassen oder mit dem Vater die aktuellen Fußballergebnisse oder ein bestimmtes Kochrezept nachzusehen. So lernt es früh den praktischen Nutzen des Internets kennen.
Lernen und Spielen im Web
Durch die Multimedialität des Mediums Computer - also die Möglichkeit, Informationen ganz vielfältig darzustellen - werden besonders Kinder intensiv angesprochen. Auch komplizierte Sachverhalte können leichter verstanden werden, wenn sie bildlich dargestellt und mit Texten, Geräuschen oder Tönen unterlegt werden. Lernen im Internet heißt eben nicht nur, sich schlicht mit Texten auseinanderzusetzen, sondern auf vielfältige Weise durch Kurzfilme, Hörspiele, kleine Rätsel und animierte Figuren mit einem Inhalt vertraut zu werden. Darüber hinaus sind viele Internetseiten für Kinder interaktiv angelegt, was bedeutet, dass Ihr Kind bestimmen kann, wann es was lernen will. Das macht Spaß und motiviert.
Ihr Kind braucht Medienkompetenz
Je mehr Ihr Kind über das Medium Internet und den Umgang damit weiß, desto besser ist es gegen dessen Gefahren geschützt. Überlassen Sie also nichts dem Zufall und begleiten Sie Ihr Kind von Anfang an. Beantworten Sie geduldig seine Fragen und lassen Sie es nicht alleine vor dem Rechner sitzen. Erst wenn Sie sicher sind, dass Ihr Kind klug und verantwortungsbewusst mit dem Medium Internet umgeht, können Sie sich Stück für Stück zurückziehen.
"Gefährliche" Seiten - und wie Eltern Kinder vor ihnen schützen können
Es gibt spezielle Filtersoftware oder Sicherheitsprogramme, mit der Sie Ihr Kind vor unliebsamen Überraschungen aus dem Internet schützen können. Dort können Sie zum Beispiel die folgenden Optionen einstellen:
- ob Downloads aus dem Internet gestattet sind
- welche Seiten im Internet gesperrt werden sollen
- ob Ihr Kind auf die Systemeinstellungen Zugriff hat
- ob sie Laufwerke verstecken wollen
- welche Spiele angewählt werden können
- und ob Sie ein Protokoll über die Internetnutzung erstellen möchten
Gehen Sie auf Nummer sicher und nutzen Sie entsprechende Hilfen. Sicherheitsprogramme für Kinder finden Sie zum Beispiel auf www.kindersicherung.de oder www.kindersicherung-internet.de.
Wenn Kinder im Internet Geld ausgeben
Die Gefahr für Kinder und Jugendliche, im Internet an unseriöse Anbieter zu geraten und Kosten zu produzieren, ist ebenfalls nicht gering. Häufig sind kostenpflichtige Angebote schwer durchschaubar oder mit einem Abo verknüpft, aus dem der Kunde nicht mehr so leicht herauskommt, zum Beispiel bei den Klingeltönen fürs Handy. Auch auf Hausaufgabenseiten, bei Online-Intelligenztests oder Tests zur Lebenserwartung werden manchmal Tricks zur Kundenbindung angewendet. Dabei gilt:
- Verträge und Abos, die ein minderjähriges Kind im Internet abgeschlossen hat, sind immer ungültig.
- Auch im Internet gilt das vierzehntägige Rückgaberecht. Hat Ihr Kind also etwas gekauft, womit Sie nicht einverstanden sind, können Sie es innerhalb von zwei Wochen abbestellen oder zurückschicken und erhalten den Preis zurück.
Vier Tipps, um Internetprofi zu werden
1. Fördern Sie das kritische Bewusstsein Ihres Kindes
Egal ob Buch, Fernsehen, Radio oder Internet - zeigen Sie Ihrem Kind schon früh, dass es Spaß macht, Inhalte und Informationen zu hinterfragen. Nur wenn es lernt, sich seine eigenen Gedanken zu machen und nicht alles für bare Münze zu nehmen, was ihm präsentiert wird, wird es zu einer kritischen Distanz finden.
- Fragen Sie bei jeder Information, woher sie kommt und wie glaubwürdig sie ist
Überprüfen Sie Informationen ggf. mit dem Lexikon
- Versuchen Sie Werbung zu enttarnen
2. Zeigen Sie Ihrem Kind das handwerkliche Know-how
Weiß Ihr Kind darüber Bescheid, wie die Informationen entstehen und wer sie im Internet aufbereitet? So, wie Sie Ihren Sprössling über den Einsatz von Filmblut aufklären sollten Sie auch den Unterschied zwischen seriösen und reißerischen Internetseiten deutlich machen.
- Vergleichen Sie die Ergebnisse unterschiedlicher Suchmaschinen
- Vergleichen Sie verschiedenste Internetseiten nach ihrem Informationsgehalt, ihrem Aussehen und der Bedienungsfreundlichkeit
3. Helfen Sie dabei, die Informationen auch zu verarbeiten
Der Umgang mit der Informationsflut aus dem Internet will ebenfalls geübt werden. Lassen Sie Ihr Kind nicht sinnlos herumsurfen, sondern formulieren Sie gemeinsam ein oder zwei Fragen, die im World Wide Web beantwortet werden sollen. Helfen Sie Ihrem Kind dabei, sein Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.
4. Nicht passiv konsumieren, sondern aktiv gestalten
Das Internet verführt dazu, stundenlang von einer Seite zur nächsten zu surfen und sich wahllos weiter zu klicken. Lassen Sie nicht zu, dass Ihr Kind so vereinnahmt wird. Zeigen Sie ihm die vielfältigen Möglichkeiten auf, mit denen es im Internet aktiv agieren kann.
So schützen Sie Ihr Kind im Internet
Neben den zahlreichen Möglichkeiten zum Spielen und Lernen birgt das Internet auch Gefahren, die vor allem Kinder noch nicht einschätzen können. Hier sind in jedem Fall die Eltern gefragt. Als wichtigste Regel gilt: Niemals Fotos oder Adressen von Kindern im Netz veröffentlichen!
Mit Filtersoftware oder Sicherheitsprogrammen können Sie Ihre Kinder vor gefährlichen und/ oder nicht altersgemäßen Inhalten zu schützen. Dort können Sie zum Beispiel die folgenden Optionen einstellen:
- ob Downloads aus dem Internet gestattet sind
- welche Seiten im Internet gesperrt werden sollen
- ob Ihr Kind auf die Systemeinstellungen Zugriff hat
- ob sie Laufwerke verstecken wollen
- welche Spiele angewählt werden können
- und ob Sie ein Protokoll über die Internet Nutzung erstellen möchten
Gehen Sie auf Nummer sicher und nutzen Sie entsprechende Hilfen. Sicherheitsprogramme für Kinder finden Sie zum Beispiel auf www.kindersicherung.de oder www.kindersicherung-internet.de .
Verhaltensregeln für Chats
Längst beschränken sich die Bedrohungen aus dem Internet für Kinder und Jugendliche nicht mehr nur auf Pornographie oder sexuellen Missbrauch, auch wenn dieses Problem nach wie vor besteht. Auch in anderen Bereichen versuchen kriminelle Erwachsene über das Internet Kontakt zu Kindern oder Jugendlichen aufzunehmen, da bereits die Hälfte aller Jugendlichen regelmäßig chattet und so sehr leicht erreichbar ist. Besprechen Sie mit Ihrem Kind ganz klare Verhaltensregeln, bevor es sich alleine in einem Chatroom bewegen darf. Dazu gehört auf jeden Fall:
- nicht in einen Chatroom gehen, der für Erwachsene ist
- einen Chat mit Moderation wählen
- niemals den richtigen Namen angeben
- keine intimen Fragen beantworten
- keine Namen von Freunden oder Bekannten angeben
- niemals den Wohnort angeben
- niemals die eigene Handynummer herausgeben
- keine E-Mail-Adresse weitergeben, die Rückschlüsse auf den Namen zulässt
- niemals auf den Vorschlag eines Treffens eingehen, ohne dies mit den Eltern besprochen zu haben
Beispielseiten im Internet:
www.internet-abc.de (Wissenswertes zum Internet in kindgerechter Aufbereitung)
www.blinde-kuh.de (Suchmaschine für Kinder)
http://www.philipp-die-maus.de/ (mit dem Medienethikpreis ausgezeichnete Internetseite für Kinder)