Thema : Pflegeaktivitäten U3

Der Betreuungsalltag mit Kindern unter 3 Jahren ist ganz wesentlich durch sogenannte Pflegeaktivitäten bestimmt. Das sind – im Unterschied zu Angeboten, die pädagogische Fachkräfte explizit initiieren, damit Kinder etwas lernen – essentielle Tätigkeiten des täglichen Lebens. Dazu gehören das Füttern und Essen, das Wickeln, die Begleitung der Sauberkeitsentwicklung, das An- und Ausziehen, das Waschen sowie das Schlafen. 

Die Bedeutung einer „beziehungsvollen Pflege“ wurde von Emmi Pikler bereits vor über 60 Jahren erstmals beschrieben. Dieses wichtige Element ihres pädagogischen Kon­zepts frühkindlicher Betreuung wurde nachträglich durch die Entwicklungsforschung bestätigt.

Professionell und feinfühlig

Sogenannte beziehungsvolle Pflegesituationen nehmen die Bedürfnisse von Säuglingen und Kleinkindern gezielt in den Blick. Aus Pflichtübungen im Betreuungsalltag werden professionell und bewusst gestaltete Handlungen. Dabei stimmt die Fachkraft jede Berührung, jeden Kontakt mit dem Kind aufmerksam und feinfühlig auf seine Äußerungen ab. Diese einfühlsamen und beständigen Pflegeaktivitäten wirken beziehungsstiftend. Eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Fachkraft und Kind ist Voraussetzung dafür, dass es sich in der außerfamiliären Betreuungssituation sicher und wohl fühlt.

Gleichzeitig bieten Pflegeaktivitäten zahlreiche Entwicklungs- und Lernchancen für Kinder unter drei Jahren. Die Mädchen und Jungen machen vielfältige sensorische Erfahrungen, entwickeln soziale, psychische und physische Fähigkeiten und empfinden nicht zuletzt Freude und Befriedigung.