Erntedankbetrachtung
Eine anschauliche Praxisidee für den Morgenkreis, um in das Thema einzusteigen.
Material
- Korb mit (evtl. selbst gesammelten) Früchten
- Tücher (blau, braun, grün, gelb)
- Wasserkrug,
- Schälchen mit Erde,
- Schälchen mit Kresse,
- gebastelte Sonne
SO GEHT’S
- Betrachten Sie gemeinsam die Früchte im Korb und überlegen Sie, wie Obst und Gemüse wachsen. Ältere Kinder wissen teils, dass dafür Licht und Wasser nötig ist.
- Breiten Sie die Tücher aus und platzieren Sie die Gegenstände: auf das braune Tuch ein Schälchen mit Erde, auf das gelbe Tuch die Sonne, auf das blaue Tuch den Wasserkrug, auf das grüne Tuch ein Schälchen Kresse. Als Zeichen für das Licht legen Sie eine ausgeschnittene Sonne auf das gelbe Tuch.
- Möchten Sie die Kinder auf einen Gottesdienst einstimmen, erzählen Sie ihnen: „Wir Menschen sorgen dafür, dass unser Obst und Gemüse gepflanzt, gepflegt und geerntet wird. Gott schenkt uns jedoch die Sonne und den Regen und hat unsere Erde geschaffen.“
- Danken Sie zum Abschluss dieser Betrachtung Gott dafür und singen Sie gemeinsam ein Lied, z. B. „Du hast uns Deine Welt geschenkt“ (www.youtube.com/watch?v=efGXFCSljxo).
Sabine Wilhelm
Erntedankgottesdienst für die Krippe
Hier sind geeignete Bausteine zusammengestellt, um einen altersgerechten Gottesdienst zu feiern.
Material
- gestaltete Mitte (Tuch, Kreuz, Kerze, Kinderbibel, Kürbisse, Ähren, Blumen …)
- Gummibärchen
- Äpfel (jeweils passend zur Anzahl der Kinder)
- drei Handpuppen (Maja und Tom sowie ein Tier)
- Kinderbibel
SO GEHT’S
1. Jedes ankommende Kind darf sich bei der Begrüßung ein Gummibärchen nehmen. Nach Anzünden der Kerze fragen Sie zum Einstieg: „Lecker, ich habe an der Tür ein Gummibärchen bekommen. Ihr auch? Was esst ihr denn gerne? Wer macht denn euer Lieblingsessen? Schön, dass es uns so gut geht und wir leckere Dinge zu essen haben. Darum geht es heute bei uns im Gottesdienst: um gutes Essen und um den, der uns das schenkt.“
2. Nach einem Lied folgt das Spiel der Handpuppen.
Spiel mit den Handpuppen
Sprechen Sie mit verteilten Rollen den Text der drei Handpuppen.
Tom: „Hallo Maja, ich komme gerade vom Frühstück. Mein Bauch ist ganz dick, so satt bin ich! Es war sooo lecker!“
Maja: „Was hast du denn alles gegessen?“
(Die beiden unterhalten sich ein wenig über leckere Lebensmittel und ihre Lieblingsgerichte.)
Tom: „Wo kommen diese Sachen eigentlich her?“
Maja: „Mama kauft es im Laden, da gibt es das alles.“
Tierpuppe: „Glaubt ihr das wirklich? Ich bin gerade über die Felder geflogen und dort habe ich gesehen: Die Kartoffeln wachsen auf dem Feld, die Äpfel am Baum usw. Erst danach kommt alles in den Laden. Der Bauer kümmert sich darum, dass alles wächst, und viele Menschen helfen mit, dass wir etwas zu essen haben (der Bäcker, die Kita-Köchin, Mama und Papa).“
Maja und Tom staunen.
Tierpuppe: „Aber damit überhaupt etwas wachsen kann, brauchen wir Erde, Sonne und Wasser.“
(Legen Sie die Materialien von der Erntedankbetrachtung aus.)
„Das schenkt uns der liebe Gott. Er lässt alles auf der Erde wachsen und gedeihen. Jedes Tier auf der Erde bekommt etwas zu essen, jede Pflanze und auch die Menschen. Darum wollen wir heute danke sagen für all das, was Gott uns schenkt!“
Maja und Tom: „Das ist ein tolle Idee, da feiern wir gerne mit!“
3. An ein weiteres Lied und das Halleluja schließt sich ein Auszug der Schöpfungsgeschichte aus einer Kinderbibel an.
4. Die Fürbitten sprechen die beiden Handpuppen im Wechsel:
Guter Gott, wir danken dir für all das, was du uns schenkst. Für das Essen, die Sonne, das Wasser.
Wir bitten dich, dass wir auf all das achtgeben und gut mit dem umgehen, was du uns geschenkt hast.
Guter Gott, wir danken dir, dass wir bisher immer genug zu essen hatten. Wir wissen aber, dass es viele Kinder auf der Welt gibt, die nicht genug zu essen haben.
Wir bitten dich, dass Menschen lernen, miteinander zu teilen. Erinnere auch uns immer wieder daran.
5. Nach dem Vaterunser wird der Gottesdienst mit dem Segen, dem Kreuzzeichen und einem Lied beendet. Beim Verabschieden bekommt jedes Kind einen Apfel geschenkt.
Sabine Wilhelm
Die Erntekrone
Werden Sie gemeinsam kreativ und gestalten Sie selbst eine Krone.
Material
- halbkugelförmiger Gegenstand, z. B. Plastikschüssel, Küchensieb oder halbierter Schaumgummiball
- Ton (etwa 5 l), alternativ Knete, Salzteig oder mineralische Katzenstreu
- Kreuz aus Zweigen oder Holzstäben
- trockene Ähren, alternativ Körner (Bioladen)
- Stroh (Heimtierbedarf), Blüten, Feldfrüchte etc.
- ggf. Pfeifenputzer, Bänder
- Schüsseln
SO GEHT’S
- Stellen Sie die Halbkugel auf eine geeignete Unterlage, daneben die Knetmasse. Diese sollte leicht zu schmieren sein: Frischen Ton und wasserlösliche Knete können Sie mit etwas Wasser anreichern, Salzteig rühren Sie sehr feucht an, bei Verwendung von Katzenstreu aus Tonmineralien kippen Sie so viel Wasser dazu, dass eine schmierfähige Masse entsteht.
- Die Kinder schmieren die Halbkugel komplett ein. Bringen Sie dann das „Kreuz“ der Krone in Form des aufgestellten Stabes vorsichtig oben mittig an und lassen Sie dieses ebenfalls einkleistern.
- Jetzt können die Kinder anfangen, Ähren, Körner, Stroh usw. in die weiche Oberfläche zu stecken, bis kein Ton mehr zu sehen ist. Damit ein wenig Kronen-Optik entsteht, können Sie vorab die vier Streben der Krone durch im Ton eingeritzte Linien markieren und die Kinder animieren, dort nur bestimmtes Material aufzustecken. Rahmen Sie ggf. die Streben mit bunten Pfeifenputzern oder Bändern. Fertig ist die Erntekrone!
TIPP: Wer Platz hat, kann die Krone zum Mittelpunkt eines Erntedank-Mandalas machen, indem Feldfrüchte kreisförmig um die Krone ausgelegt werden – natürlich schön nach Farben sortiert. Liegt die Krone mehrere Tage im Gruppenraum, achten Sie darauf, schimmelnde Materialien rechtzeitig zu entfernen.
Michael Fink
Das Ernte-Spiel
Um das Ereignis erfahrbar zu machen, ernten Sie gemeinsam mit den Kindern spielerisch Obst und Gemüse.
Material
- verschiedene heimische, saisonale Obst- und Gemüsesorten, z. B. Äpfel, Birnen, Kartoffeln, Möhren mit Blattgrün, Gurken, Zucchini
- Pflanztopf mit Erde
- kleine Körbe
- Decke
SO GEHT’S
- Machen Sie mit den Kindern einen Spaziergang zu Feldern, auf denen Gemüse wächst. Auch ein Ausflug zu einer Obstbaumwiese ist ein guter Impuls, um gemeinsam zu überlegen: „Woher kommt der Apfel in der Brotdose und die Gurke in unserem Salat?“ Wenn ein Ausflug nicht möglich ist, gestalten Sie mit Bildmaterial von Obstbäumen und landwirtschaftlichen Feldern einen Einstieg in das Ernte-Spiel. Thematisieren Sie mit den Kindern, dass Äpfel oder Birnen vom Baum gepflückt, Karotten oder Kartoffeln aber aus der Erde gezogen werden.
- Nun werden die Kinder selbst zu Erntehelfern. Verstecken Sie vorab die Früchte, spielen Sie dabei auf die tatsächliche Wuchsart an: Äpfel werden im Garten aufgehängt, etwa an einem Busch (analog zum Apfelbaum), während die Möhre kopfüber im Sandkasten steckt und nur das Blattgrün hervorschaut. Gurke und Zucchini sind in niedrigem Gebüsch verborgen. Findet das Suchspiel drinnen statt, hängen die Äpfel am Regal, die Zucchini liegen zwischen grünen Tüchern verborgen und die Kartoffeln stecken in Blumentöpfen mit Erde.
- Die Kinder schwärmen mit kleinen Körben zur „Ernte“ aus. Die geernteten Früchte werden auf einer Decke gesammelt, um die sich anschließend alle setzen. Schaffen Sie Sprachanlässe: „Die Karotten sind voller Erde. Was müssen wir tun, um sie essen zu können?“ Waschen Sie gemeinsam mit den Kindern das geerntete Obst und Gemüse. Gurken, Äpfel oder Karotten werden in mundgerechte Stücke geschnitten und gemeinsam gegessen. Nun können die Kinder den ursprünglichen Sinn des Erntedankfestes nachempfinden: Dankbarkeit über die Vielfalt der Natur, Stolz auf die reichhaltige Ernte und als Lohn für die Mühe ein schmackhaftes Essen.
Michael Fink
Herbstzeit ist Erntezeit
In diesem Bewegungsparcours helfen die Kinder bei der Ernte. Spielerisch erfahren sie, dass dahinter ganz schön viel Arbeit steckt.
Material
- Bildkarten von Kürbissen, Pflaumen, Kartoffeln, Stroh
- Gymnastikball
- Kreppband
- Wäscheklammern und -leine
- Korb
- Kleine Bälle
- Wanne
- Tücher
- Kissen oder Schaumstoffwürfel
- Großer Karton
- Decke
SO GEHT’S
Der Bewegungsparcours besteht aus fünf Stationen. An jeder ist durch eine Bildkarte visualisiert, was geerntet wird. Stellen Sie alle Stationen kurz vor, dann können die Kinder die verschiedenen Erntesituationen ausprobieren:
- Pflaumen pflücken: Spannen Sie die Leine so, dass die Kinder die Wäscheklammern (auf Zehenspitzen) gut erreichen können. Es gilt, die „Pflaumen" vom Baum zu pflücken und in einen Korb zu legen. Variieren Sie mit höher hängenden Früchten, an die man nur über ein Fußbänkchen gelangt.
- Kürbisse rollen: Ein großer Gymnastikball wird über eine mit Kreppband markierte Strecke gerollt. Alternativ können sich die Kinder als „Kürbisse“ auf einer Matte selbst bzw. gegenseitig rollen -eine interessante Körpererfahrung.
- Kartoffeln ausgraben: In einer großen Wanne liegen zwischen vielen Tüchern Bälle oder Holzkugeln versteckt. Die Kinder graben diese „Kartoffeln" aus.
- Strohballen transportieren: Große Kissen oder Schaumstoffwürfel werden (zu zweit) an eine markierte Stelle getragen.
- Ernte einholen: Am Ende wird eine Decke ausgebreitet, ein großer Karton daraufgestelt und mit der gesamten Ernte gefüllt. Gemeinsam ziehen die Kinder sie durch den Raum.
INFO:
Dinge zu transportieren ist für Kleinkinder eine elementare Erfahrung, bei der der sie, oftmals sehr ausdauernd und geschickt, ihre Kräfte testen. Je schwieriger es zunächst erscheint, desto spannender wird es für sie.
Linda Steinhart und Sabrina Lang